Das ÖPNV-Netz zum Forum am Rhein mit der Buslinie R2 ist im Oktober mit dem französischen Transportdienst "Flex’Hop" erweitert worden. Mit der Haltestellenerweiterung können Bürger grenzüberschreitende Fahrten antreten. Foto: Goltz

Seit September 2019 fährt die Buslinie "R2" das Forum am Rhein bei Altenheim an. So richtig angelaufen ist das Angebot bislang aber noch nicht: Die Pandemie hält die Fahrgastzahlen gering.

Altenheim - "Neue ÖPNV-Angebote benötigen erfahrungsgemäß einige Zeit, um sich zu etablieren und steigende Fahrgastzahlen zu generieren", erklärt Stefanie Dörfler, Leiterin des Amts für Straßenverkehr und ÖPNV im Landratsamt. Guten Mutes im September 2019 die Linie R2 um den Haltestopp am Forum am Rhein erweitert, wurde die für Frühjahr 2020 geplante Werbeaktion für das Angebot durch Corona komplett ausgebremst. "Die Vollzählung auf allen Fahrten im Monat November 2019 war mit knapp 1500 beförderten Personen vielversprechend und ließ die Annahme zu, dass mit entsprechenden Werbemaßnahmen im Frühjahr 2020 eine weitere Steigerung erreicht werden könne", so Dörfler gegenüber der LZ.

Mit Corona sei es jedoch zum Fahrgasteinbruch gekommen – zum Forum am Rhein hin "noch gravierender, als insgesamt im ÖPNV, da insbesondere am Wochenende kein Interesse der Bevölkerung an dem Busangebot bestand."

In den wenigen Monaten vor Corona sei jedoch bereits festgestellt worden, dass die Nachfrage nach Fahrten am Donnerstag nicht vorhanden war, weshalb bei der Verlängerung des Angebots ab September 2020 eine Reduzierung auf Freitag bis Sonntag erfolgte.

"Bis Anfang 2021 wurde das Angebot nur zaghaft nachgefragt, was vermutlich auf die allgemeine Zurückhaltung gegenüber dem ÖPNV in Pandemiezeiten zurückzuführen ist", sagt Dörfler. Keineswegs wird aufgrund dessen an eine Einstellung des Bushalts gedacht, im Gegenteil: Mit der Verlängerung des französischen Transportdienstes "Flex’hop" wurde 2021 der Brückenschlag zum grenzüberschreitenden Verkehr geschaffen. Bei der Vorstellung dieses Angebots im Oktober bekräftigten Pia Imbs, Präsidentin der Eurometropole Straßburg, und Landrat Frank Scherer das gemeinsame Ziel der grenzüberschreitenden öffentlichen Mobilität. Weiterhin denkbar sei perspektivisch die Einrichtung einer grenzüberschreitenden Buslinie. Die Fahrgastzahlen der Buslinie und des "Flex’hop" würden dafür Anhaltspunkte sein. "Eine Bewertung der Nachfrage ist jedoch in der noch immer anhaltenden Pandemielage derzeit noch nicht möglich", sagt die Amtsleiterin. Wann aussagekräftige Erkenntnisse gewonnen werden können, hänge davon ab, wann sich der ÖPNV wieder als attraktive Mobilitätsform etabliere. "Ich hoffe sehr, dass die Werbemaßnahmen im Frühjahr 2022 aufgenommen werden können", so Dörfler.

Die Kosten für das Angebot belaufen sich auf 180 000 Euro jährlich. Die Kosten für die Anbindung des Europäischen Forums am Rhein lasse sich anteilig mit einem Viertel an den Gesamtkosten beziffern – also der Anteil der Strecke "Altenheim/Forum am Rhein" an der Gesamtstrecke. Fahrgeldeinnahmen seien dabei noch nicht gegengerechnet.

Das Angebot wurde mit Beschluss des Ausschuss für Umwelt und Technik erneut um zwei Jahre bis 2023 verlängert. "Ich hoffe sehr, dass in dieser Zeit die alten Fahrgastzahlen wieder erreicht und überschritten werden – wie wir es uns auch für den gesamten ÖPNV wünschen."

Die Linie R2 ist eigentlich eine Pendlerlinie – so war das Angebot am Wochenende gering. "Um dieses Angebot aufzustocken wurden weitere Fahrten vom Kreis beauftragt", erklärt Stefanie Dörfler, Leiterin des Amts für Straßenverkehr und ÖPNV im Landratsamt. In diesem Zusammenhang habe es sich angeboten, das Forum am Rhein mit anzubinden. Damit sollte auch der Brückenschlag für eine grenzüberschreitende Linienverbindung nach Illkirch angestoßen werden.