Bürgermeisterkandidatin Kordula Kovac sucht das Gespräch mit den Wolfachern. Foto: Störr

Bürgermeister-Kandidatin Kordula Kovac sucht das Gespräch mit den Wolfachern, um deren Veränderungswünsche für die Stadt kennenzulernen. Dafür ist sie regelmäßig am Mittwoch und Samstag auf den Wochenmärkten präsent.

Wolfach - Es war wenig los am Samstag, der Regen und die kühlen Temperaturen luden wenig zum ausführlichen Gespräch ein, doch immer wieder kamen Passanten vorbei.

Auf die Frage, wie Kordula Kovac zur Kultur in der Stadt steht und was sie sich vorstellen könnte, verwies sie zunächst auf den spontanen Auftritt einer schwedischen Trachtengruppe, die sich vor Jahren auf der Durchreise befand. "So etwas könnte man auch gezielt beleben, wir haben so eine schöne Innenstadt", erklärte die Kandidatin.

Die "Kultur im Schloss" will sie im Fall des Wahlsiegs noch mehr unterstützen, wobei sie aufgrund der vielen großen Projekte in Wolfach eine Überdachung des Schlossplatzes frühestens nach Erfüllung sämtlicher Pflichtaufgaben sah.

Aufgrund der finanziellen Situation der Stadt wurden Einsparmaßnahmen bis hin zur Streichung des kulturellen Bereichs gefürchtet. Doch da beruhigte Kordula Kovac: "Die Kultur gehört zum Stadt- und Ortsleben dazu, die muss auf jeden Fall erhalten bleiben." Das gelte es zu achten, zu fördern und Ideen mit den Menschen auf Augenhöhe zu entwickeln.

Eine andere Frage galt dem Umgang mit dem Stadtarchiv, das zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde gehöre. Wenn sie gewählt werde, gebe es gleich zu Beginn einen Kassensturz, bei dem alle laufenden Projekte auf den Tisch kämen und der jeweilige Stand angeschaut werde. "Und dort, wo es nötig ist, werde ich den Hörer in die Hand nehmen, um Dinge voranzubringen", erklärte sie. Eine gute Information des Gemeinderats und auch der Bevölkerung wären ihr sehr wichtig.

In Sachen Sanierungsbeginn der Schiltacher Straße verwies sie auf den bevorstehenden Herbst, für den Unmut über unfreundliche Verwaltungsmitarbeiter bis hin zur Forderung nach Entlassung des Hauptamtsleiters hatte sie ein Stück weit Verständnis.

Die Belebung der Innenstadt und seiner Geschäfte müsse dringend angepackt werden, man dürfe nicht nur schimpfen, sondern müsse auch etwas tun. Und das wolle sie als Bürgermeisterin. Mit Elan, zielsicher und schnell an die Aufgaben der Zukunft herangehen. Dabei will sie Brücken zwischen den Generationen, zwischen Verwaltung, Gemeinderat und Bürgerschaft sowie den Ortsteilen und der Stadt bauen.

Die Kandidatin

Kordula Kovac lebt seit 1987 in Wolfach und hat sich immer ehrenamtlich und politisch stark engagiert. Als ausgebildete Verwaltungsbeamtin bewarb sie sich im Jahr 2008 schon einmal um das Amt der Bürgermeisterin und zog gegen Amtsinhaber Gottfried Moser mit nur 131 Stimmen den Kürzeren. Zehn Jahre lang saß sie im Kreisrat, ist im Gesamten mehr als 20 Jahre lang im Gemeinderat und war insgesamt viereinhalb Jahre im Bundestag. Für die Bürgermeisterwahl am Sonntag, 9. Oktober, wünscht sie sich eine hohe Wahlbeteiligung und will das Ergebnis in Demut annehmen – egal, wie es am Ende aussehen wird.