Bürgermeister Thomas Geppert freute sich nach der Ergebnisverkündung am Sonntagabend vor dem Rathaus über die klare Mehrheit der Bürger. Er dankte auch seiner Frau Katrin (rechts), die mit den Zwillingen Emma und Pauline zur Unterstützung ihres Papas gekommen waren. Foto: Fischer

Im Kampf um den Chefsessel im Wolfacher Rathaus hat es um kurz nach 19 Uhr eine klare Entscheidung gegeben: Die Wolfacher Bürger haben sich mit 76,68 Prozent für Thomas Geppert entschieden. Er bleibt nun weitere acht Jahre im Amt.

Wolfach - Vier Kandidaten hatten sich zur Bürgermeisterwahl in Wolfach aufstellen lassen, unter ihnen war auch der amtierende Rathaus-Chef Thomas Geppert. Die große Mehrheit der Wolfacher Bürger bestätigte den amtierenden Schultes in seinem Amt, 76,68 Prozent der Wähler machten ihr Kreuz bei dem 41-Jährigen, der damit in seine zweite Amtszeit in Wolfach gehen darf.

Vor acht Jahren siegte er auch im ersten Wahlgang

Der gebürtige Berghauptener wurde vor acht Jahren mit 51,7 Prozent als Nachfolger von Gottfried Moser gewählt. Bereits beim ersten Wahlgang setzte sich der ehemalige Verwaltungsfachwirt damit gegen die anderen elf Kandidaten durch und holte 1595 Stimmen – knapp 50 mehr, als der damals 33-Jährige für die absolute Mehrheit gebraucht hätte. Seine Politik scheint bei den Wolfacher Bürgern im Laufe der Jahre gut angekommen zu sein.

Die Wahlbeteiligung in diesem Jahr lag bei 64,71 Prozent, wahlberechtigt waren 4647 Wolfacher. In den sieben Wahlkreisen und sechs Wahllokalen haben in der Zeit von 8 bis 18 Uhr insgesamt 3007 Wahlberechtigte ihre Stimme abgegeben, zehn davon waren ungültig.

Um die Mittagszeit war besonders viel los in den Wahllokalen

"Besonders nach dem Mittag war einiges los und es haben sich teilweise auch kurze Schlangen gebildet", berichteten die Wahlhelfer am Sonntagnachmittag in den beiden Wahllokalen im Rathaus. Nachmittags wurde im Bürgerbüro die 400er-Marke geknackt. Hier durften 676 Personen ihre Stimme abgeben.

Mit dem Glockenschlag pünktlich um 18 Uhr wurden die Wahlurnen in den sechs Wahllokalen ausgeschüttet und die Stimmzettel der Präsenzwähler ausgezählt. Die 959 Umschläge der Briefwähler wurden schon im Laufe des Sonntags geöffnet, um zur Ergebnisverkündung am Abend rechtzeitig ausgezählt zu sein.

Gemeinderatsmitglieder, die drei Wolfacher Bürgermeisterkandidaten und ihre Familien schauten nach 18 Uhr in der darauffolgenden Stunde immer wieder gespannt auf den Bildschirm im Sitzungssaal des Rathauses, auf dem sich nach und nach eine klare Tendenz abzeichnete: Der große Sieger des Abends, Bürgermeister Thomas Geppert, freute sich schließlich mit Frau Katrin und seinen Kindern Emma und Pauline über die Verkündung des Wahlausschusses, der um kurz nach 19 Uhr das Ergebnis feststellte. Wegen der erforderlichen Mehrheit von mehr als 50 Prozent der Stimmen, die Geppert deutlich überschritten hatte, ist am Sonntag, 23. Oktober, nun kein zweiter Wahlgang notwendig. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätten sich alle vier Kandidaten erneut und sogar weitere Kandidaten aufstellen lassen können.

Geppert richtet am Abend das Wort an die Wolfacher

"Ich hatte schon ein gutes Gefühl, aber ich habe nicht mit einem so eindeutigen Ergebnis gerechnet. Diesen Rückhalt habe ich mir gewünscht und brauche sicher erstmal einen halben Tag, bis ich es komplett realisiert habe", richtete Geppert am Abend das Wort an die mehreren Hundert Wolfacher, die sich vor dem Rathaus versammelt hatten und gespannt die Verkündung abwarteten.

"Ich bin ein Bürgermeister für alle und möchte genauso wie bisher die Ortsteile mit einbeziehen. Besonders wichtig ist mir neben der Schulsanierung auch das Forum Zukunft und das Ehrenamt, das ich wieder mehr fördern möchte", so Geppert, der sich nun "auf weitere gute acht Jahre freut".

Überraschung auch bei den anderen Kandidaten

Die Überraschung über das so eindeutige Ergebnis ist auch bei Carsten Boser groß: "Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber ich habe es versucht und hoffe, dass trotzdem Impulse gekommen sind und eine Veränderung auch mit dem jetzigen Bürgermeister möglich ist", sagt der Zweitplatzierte, der mit 14,51 Prozent der Stimmen (435 Wähler) trotzdem deutlich abseits lag.

Kordula Kovac nahm das Ergebnis am Sonntagabend mit Demut entgegen. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete war bereits im Jahr 2008 gegen den damaligen Amtsinhaber Gottfried Moser angetreten und hatte nur knapp verloren. Diesmal fiel sie mit 260 Stimmen (8,68 Prozent) auf Platz drei der Kandidaten. "Ich habe den Bürgern ein Angebot gemacht und sie haben sich entschieden, das ist okay so", sagte sie am Sonntagabend nach der Verkündung. Der vierte Kandidat Samuel Speitelsbach, der zwei Stimmen bekam, war weder bei der Verkündung des Ergebnisses anwesend noch für eine Stellungnahme zu erreichen.