Bürgermeister Bruno Metz (links) sprach mit den Altdorfer Bürgern auch über die Herausforderungen der Stadt Ettenheim. Foto: Friedemann

Die Aussprache beim Altdorfer Bürgergespräch machte deutlich: Der Wunsch nach Bauland ist groß. Kritik gibt es auch in Bezug auf die B3.

Eingangs referierten Stadt- und Ortsoberhaupt in der Münchgrundhalle vor den rund 50 Gästen unter anderem über gemachte und anstehende Investitionen, Haushaltszahlen und strukturelle Gegebenheiten der Kernstadt und dem mit 2683 Einwohnern größten Ortsteil von Ettenheim.

Obwohl das eigene Steueraufkommen und die Anteile aus der Einkommenssteuer in den vergangenen Jahrzehnten überproportional stiegen, ist die Rohanstadt finanziell nicht auf Rosen gebettet. Die eigene Finanzkraft liegt immer noch unter dem Landesdurchschnitt. „Sparsamkeit und Kreativität sind deshalb gefragt“, so Bürgermeister Metz.

Dies stellten die Akteure beispielsweise beim Bau der Münchgrundhalle und des Rettungszentrums als größte Investitionen der letzten Jahre eindrucksvoll unter Beweis. „Beim Rettungszentrum, das bekanntlich von der Kernwehr und der Altdorfer Abteilung gemeinsam genutzt wird, haben Architekt, Bauamt und Feuerwehr mit Ideen geglänzt“, so der Bürgermeister.

Altdorfs Ortsvorsteher Andreas Kremer beantwortete den Bürgern ihre Frage Foto: Friedemann

Die gleiche Aussage gelte auch für die Münchgrundhalle, bei welcher sich die örtliche Vereinsgemeinschaft intensiv einbringen konnte. Neben dem Hallenbau hat sich in Altdorf in den letzten vier Jahren viel getan. Viel Geld floss unter anderem in die Sanierung der Schule, in die Erschließung der Baugebiete „Steinröhre“ und „Süße Matten“, in den Bau der Umrankbrücke und in die Sportplatzsanierung. Ortsvorsteher Andreas Kremer ging auch auf die innerdörfliche Entwicklungsziele, wie die Dorfbegrünung, die Herstellung von Natur- und Wanderwegen und der Friedhofsgestaltung, ein.

Naturschutz und Archäologie spielt eine Rolle

Dass die Regierungsarbeit in Ettenheim derzeit nicht nur Freude bereitet, war den Worten des Bürgermeisters zu entnehmen. Gerade im Hinblick auf das geplante Baugebiet „Supperten II“ und dem Windpark im Gemarkungswald Altdorf machte Bruno Metz aus seinem derzeitigen Stimmungsbild kein Geheimnis: „Naturschutz und Archäologie hemmen über Gebühr unsere Entwicklung und drehen gewaltig an der Kostenschraube“.

Der Wunsch nach Baugrund ist in Altdorf auch nach der Erschließung des Gebietes „Steinröhre“ nach wie vor groß.

Wenig Hoffnung auf neues Baugebiet

„Ich habe alle Baulücken in Altdorf abgeklappert – leider ohne Ergebnis“, so eine suchende Altdorfer Familie. Momentan steht nur das Gebiet „Giersbühl“ auf der Agenda. Die Erschließung im Osten von Altdorf ist jedoch alleine schon wegen der herrschenden Topographie schwierig und auch der Naturschutz setzt hohe Hürden. Eine Einflussnahme im Sinne der Bauplatzsucher auf die Flächenentwicklungspläne der Raumschaft erbat sich Ortschaftsrätin Manuela Steigert. „Die wirtschaftlich denkbaren Flächen liegen in der landwirtschaftlichen Grünzone und sind nach heutigem politischen Willen unantastbar“, machte Bürgermeister Metz wenig Hoffnung.

Zumindest bei einem Teil der Bevölkerung steht die B3-Ampel in der Kritik. „Autofahrer meiden nach dem Ampelbau die B3 und belasten die Mahlberger Straße als Parallele“ beklagte sich ein Anwohner. Auch der Rückstau an der Ampel während des Berufsverkehrs wurde von einem B 3-Anwohner kritisiert. „Mit dem Bau der B 3-Ampel wurde zwar nicht das Optimum des gewünschten Kreisverkehrs erreicht, aber dennoch ein großer Schritt zur Verkehrssicherheit getan“ so Metz und Kremer unisono.

Neuauflage geplant

Beiden Referenten wurde nach Ende der 2,5-stündigen Veranstaltung mit Applaus gedankt. Eine Neuauflage der Information und des Dialoges mit der Bürgerschaft soll es zur gegebenen Zeit wieder geben, sagten Bruno Metz und Andreas Kremer abschließend zu.