n der Lagerhalle im Mitteltal hatten sich wohl Autobatterien entzündet. Foto: Bauernfeind

Ein fordernder Einsatz liegt hinter der Oberwolfach Kameraden: In einem Betriebsgebäude im Mitteltal war am Mittwochabend ein Feuer ausgebrochen – und das hatte es in sich. Noch während die Brandbekämpfung lief, kam ein weiterer Einsatz hinzu.

„Die Ereignisse haben sich überschlagen“, sagte Oberwolfachs Kommandant auf Nachfrage unserer Redaktion. Bemerkt hatte das Feuer ein zufällig vorbeifahrender Mitarbeiter der Firma, der die Feuerwehr gegen 20.30 Uhr alarmierte. „Die Schwierigkeit war nicht, dass wir nicht ins Gebäude kamen“, so Spinner. Der Mitarbeiter hatte einen Schlüssel und ließ die Kameraden so ins Innere des Gebäudes. „Die große Problematik war die extreme Rauchentwicklung.“

Autobatterien haben sich wohl selbst entzündet

Derzeit wird davon ausgegangen, dass die in der Lagerhalle aufbewahrten Autobatterien sich selbst entzündet und dadurch den Brand ausgelöst haben sollen, heißt es von der Polizei. Die Feuerwehrleute suchten die Auslösestellen der Rauch-Wärme-Abzugsöffnungen (RWA), was sich aufgrund der starken Rauchentwicklung als schwierig gestaltete, da von der baulichen Anlage keine Einsatzunterlagen vorhanden waren, so die Feuerwehr. Ein weiteres Problem: Durch einen Stromausfall war das Bus-System ausgefallen und die Hallentore ließen sich nicht öffnen. „Um zu Belüften nützt es nichts, nur oben die Klappen aufzumachen. Da müssen auch die Tore geöffnet werden“, erklärt Spinner. Ein Kamerad sei Elektriker und habe damals das System installiert. „Das war einfach ein Wahnsinns-Vorteil für uns.“ Unter Atemschutz brachte er die Tore wieder in Betrieb, während die Kameraden den Brand unter Kontrolle brachten. Danach wurde das Gebäude mit Überdrucklüftern rauchfrei gebracht.

Aber auch der Löscheinsatz selbst sei nicht einfach gewesen, verrät Spinner im Gespräch. „Wir mussten zunächst auf Wasser verzichten und mit Kohlendioxid-Löschern vorgehen.“ Diese seien erst kürzlich beschafft worden, was sich in diesem Fall als glückliche Fügung herausstellte. Denn in der Werkstatt werden vor allem land- und forstwirtschaftliche Kleingeräte repariert – durch die Hitze des Brands wurden auch die Magnesium-Gehäuse der Geräte angegriffen. „Weil wir zwischenzeitlich auch mit Wasser nachlöschen mussten als die Löscher leer gingen, hat es ab und an auch ganz schön geknallt“, so der Kommandant.

Rettungshubschrauber bei zweitem Einsatz

Eine weitere Hiobs-Botschaft erreichte die Wehr dann gegen 21 Uhr, als die Brandbekämpfung in vollem Gange war: In der Grube Klara im Rankach hatte sich ein Betriebsunfall ereignet, der die Landung eines Rettungshubschraubers nötig machte – den Landeplatz sollte die Wehr ausleuchten.

„Das war für uns zu dem Zeitpunkt absolut nicht machbar, weswegen ich bat, die Kameraden aus Wolfach hinzuziehen“, erklärt Spinner. Schlussendlich übernahmen die Mitarbeiter das Ausleuchten selbst und es ging nur noch um den Transfer der Hubschrauberbesatzung.

Mit Unterstützung der Hausacher Drehleiter wurden schließlich die Dachluken des Gebäudes wieder geschlossen. Nachdem alles mit der Wärmebildkamera nochmals abschließend kontrolliert war, übergab die Feuerwehr dem Eigentümer die Einsatzstelle.

Der Kommandant spricht im Nachgang von einer „wahren Materialschlacht“. Da die Einsatzkleidung stark kontaminiert wurde, sei zwischenzeitlich neue Wäsche geholt worden, die Waschmaschine im Wolfacher Gerätehaus laufe auf Hochtouren. Zudem seien sämtliche Atemschutzgeräte der Oberwolfacher Wehr im Einsatz gewesen – diese müssen nun nach Offenburg in die zentrale Werkstatt. Von der Hausacher Wehr bekommen die Oberwolfacher Kameraden nun vier Geräte. „Das reicht auf jeden Fall für den Erstangriff, dann müssen die Kameraden aus Wolfach mitalarmiert werden“, schätzt Spinner. Besonders hebt er im Gespräch die interkommunale Zusammenarbeit unter den Wehren im Kinzigtal hervor. „Das wuppt einfach“, lobt er.

Zudem bewertet er es als ein großes Glück, dass der Brand so schnell bemerkt wurde. „Wäre das Feuer vier Stunden später unbemerkt ausgebrochen, hätten wir wohl nur noch eine Brandruine zu löschen gehabt“, sagt der Kommandant.

Auf einen Blick

Einsatzkräfte: Im Einsatz war die Feuerwehr Oberwolfach mit 30 Einsatzkräften, die Hausacher Feuerwehr mit Drehleiter und Tanklöschfahrzeug sowie sechs Mann Besatzung und die Wolfacher Wehr, die mit ihrem Gerätewagen Transport und vier Kräften das Material nachlieferte. Zudem waren auch Kräfte von Polizei und DRK vor Ort.

Entstandener Schaden: Sowohl der Kommandant als auch die Polizei schätzen den entstandenen Schaden auf etwa 50 000 Euro.

Alarmierung: Die Alarmierung ging um 20.36 Uhr ein. Mit Aufräumarbeiten und Nachsuchen nach Glutnestern mit der Wärmebildkamera waren die Einsatzkräfte aus Oberwolfach bis gegen 23.30 Uhr beschäftigt.