Bauhofleiter Reiner Frosch zeigte den VHS-Kursteilnehmern eine saubere und aufgeräumte Werkstatt Foto: Schillinger-Teschner

Die Volkshochschule ermöglichte einen Blick hinter die Kulissen des Kippenheimer Baufhofs. Was sind die Aufgaben des Bauhofs und wer wird wann, wo und wie tätig? Diese Fragen sollten bei einem Rundgang über das Betriebsgelände beantwortet werden.

Im hellen, lichtdurchfluteten Eingangsbereich des 1992 erbauten Gebäudes nahm Bauhofleiter Reiner Frosch die zwölf VHS-Kursteilnehmer in Empfang und stellte zunächst sich und sein Team vor.

Im Bauhofgebäude befinden sich Büroräume, Sanitäranlagen, Umkleiden und ein Sozialraum. Dann wurde das erste Tor des Bauhofes, das zur Schreinerei, geöffnet. Hier werden unter anderem die Bänke gewartet und Instand gesetzt, die in den Grünanlagen der Gemeinde zu finden sind. „Eine Arbeit, die insbesondere in den kalten Wintertagen sehr beliebt ist“ führt der Bauhofleiter aus.

Staunende Blicke zog der Fuhrpark des Bauhofes auf sich. Bauhofleiter Frosch erklärte alle Fahrzeuge und deren Einsatzbereiche. Kleine, wendige, mit großer Ladefläche ausgestattete Allrounder wie der ISEKI teilen sich die Halle mit bulligen Radladern. Versehen mit den notwendigen Ansatzgeräten sind so Arbeiten vom Kehren der Straßenrinne, über das Mulchen von Grünflächen bis zum Streuen von Salz bei den Winterdiensteinsätzen zu stemmen.

Bauhof obliegen auch Teile der Notversorgung

Bei einer Winterdienstrunde durch Kippenheim kämen etwa 32 Kilometer pro Stunde auf den Tacho des Streufahrzeuges, führt Reiner Frosch ergänzend aus. „Der neue Radlader ist der Porsche des Bauhofes“ fügte er schmunzelnd hinzu.

Eine der wichtigsten Aufgabe der Gemeinde ist die Aufrechterhaltung der Notversorgung der Bevölkerung in Krisenzeiten oder nach Katastrophen. Auch dabei kommt dem Bauhof eine wichtige Bedeutung zu. Diesel- und andere Treibstoffe müssen in ausreichender Menge bereitgehalten werden, damit Zivilschutz und Feuerwehr ihre Fahrzeuge unabhängig von der allgemeinen Versorgungslage betanken können. Auch ein Notstromaggregat, das im Notfall mit dem neu erbauten Bürgerhaus verbunden werden kann, befindet sich auf dem Betriebsgelände.

Wilde Müllentsorgung nimmt zu

Aufgabe des Bauhofes ist auch die Müllentsorgung. Neben 100 öffentlichen Müll- und 30 Hundekotbehältern, die über das Gemeindegebiet verteilt sind und zwei bis dreimal die Woche geleert werden, kommt es immer mehr zu sogenannten wilden Müllentsorgungen, die beseitigt werden müssen. Das Freigelände des Bauhofes wird in der Hauptsache als Lagerplatz verwendet. Es gibt ein Steinlager für Pflastersteine, welche in der Gemeinde verwendet wurden. Ist in den gepflasterten Bereichen eine Ausbesserung vorzunehmen, ist man so unabhängig von den Herstellern.

Bepflanzung wird an das Klima angepasst

Der Rundgang wird in der „Halle für den Grünbereich“ beendet. In „Reih‘ und Glied“ standen hier Rasenmäher und Rüttler gesäubert und auf den nächsten Einsatz wartend bereit. Neben dem Grünschnitt ist insbesondere die Bepflanzung von öffentlichen Grünanlagen, wie zuletzt in der Bachgasse, eine der Hauptaufgaben der Gärtnertruppe. Dabei wird immer mehr dem Klimawandel Rechnung getragen.

Der Weg den Bauhofleiter Frosch einschlägt, geht entschieden weg von Beeten mit saisonaler Wechselbepflanzung, hin zu einer Pflanzenauswahl mit mehrjährigen Stauden. Künftig werden auch immer mehr bunte Blumenwiesen das Erscheinungsbild von Kippenheim prägen. Nicht nur im Hinblick auf die kosten- und personalaufwendige Bewässerung der Anlagen in den immer heißer werdenden Sommern sei das die richtige Entscheidung. Auch eine artenreiche Insektenvielfalt sei Resultat solch einer nachhaltigen Bepflanzung.

15 000 Bäume stehen in Kippenheim

„In Kippenheim wachsen derzeit etwa 15 000 Bäume und im Zuge der gestarteten Klimaoffensive sollen noch etliche dazu kommen“ sagte Bauhofleiter Reiner Frosch mit Stolz. Jeder Baum ist katalogisiert und wird regelmäßig kontrolliert und auf die Standsicherheit überprüft. Durch die trockenen Sommer und schneearmen Winter sind viele Bäume angegriffen. Dem gilt es bei künftigen Nachpflanzungen bei der Auswahl der Baumarten Rechnung zu tragen. Bleibe zu hoffen, dass der alte gewachsene Baumbestand in Kippenheim noch lange gesund bleibt und dem Klimawandel gut Contra bieten könne, so Frosch.