Beim TuS Oberhausen gab es bis zur Pause oft lange Gesichter. Die Zwischenbilanz fällt mit zwei Siegen mäßig aus. Foto: Wendling Foto: Lahrer Zeitung

Beim TuS Oberhausen wurden Ausgangslage und Situation im Sommer während der Vorbereitungszeit realistisch eingestuft. Viele Prognosen haben sich bewahrheitet, wie die Zwischenbilanz des Vorletzten der Südbadenliga zum Jahreswechsel zeigt.

Tabellarisch belegen die Hüsemer den vorletzten Platz, die Bilanz aus bisher zehn Begegnungen weist zwei Siege und acht Niederlagen aus. Zwar stehen noch vier Spiele aus, aber Andreas Schwörer formuliert das maßgebliche Ziel indes so: "Wir stellen uns auf die Abstiegszone ein. Dafür gilt es, gerade gegen den direkten Konkurrent Köndringen/Teningen II noch möglichst Punkte zu holen."

Bei der Betrachtung des Saisonverlaufs bedauert Oberhausens Sportlicher Leiter vor allem einen Aspekt. "Angesichts einiger knapper Resultate war der Verlauf unglücklich. Der eine oder andere Punkt mehr wäre drin gewesen – wobei es realistisch betrachtet wohl auch dann nicht für sehr viel höhere Weihen gereicht hätte." Meist hätten Kleinigkeiten und eigene Fehler dazu geführt, dass Begegnungen zu eigenen Ungunsten gekippt sind. "Gegen qualitativ derart starke Gegner wie Altenheim, Freiburg oder auch Herbolzheim rächt sich das unmittelbar. Dieses Thema hat uns die bisherige Runde über begleitet", hält Schwörer fest.

Weiteres Thema der Runde war der perspektivisch anstehende Verjüngungs- und Umbruch-Prozess im Kader. "Wir sind dabei, unsere jungen Akteure sukzessive einzubauen. Der Grat ist allerdings, wenn man im Tabellenkeller steht, schmal. Da gehen die Perspektive und die Zielsetzung Klassenerhalt mitunter zulasten des eigenen Nachwuchses", sagt der Sportliche Leiter offen. Trainer Wojciech Bablewski brachte in engen Situationen tendenziell öfter arrivierte Kräfte zum Einsatz. "Das war nachvollziehbar, wenngleich die Medaille immer zwei Seiten hat. Unsere jungen Spieler haben immer wieder punktuell mitgewirkt. In dieser nicht einfachen Situation sind sie aber vielleicht etwas zu kurz gekommen", bemerkt Schwörer, was explizit nicht als Vorwurf an Bablewski zu verstehen sei.

Abteilungsleiter hilft als Trainer aus

Nicht einfacher wurde die TuS-Situation mit dem überraschenden Rücktritt des Coaches Anfang Dezember. "Zweifel waren ihm wohl schon im November gekommen. Der Trainer ist zurückgetreten, weil er der Meinung war, nicht genug aus der talentierten Mannschaft herausholen zu können", sagt Schwörer. Der Schritt wurde im Verein sehr bedauert. "Wir wollten nicht, dass Wojciech Bablewski aufhört. Die Mannschaft stand hinter ihm, er hat eine gute Vorbereitung auf die Beine gestellt. Menschlich war zwischen uns ebenfalls alles okay", betont Schwörer. Handball-Abteilungsleiter Daniel Huser hilft nun interimsweise aus, längstens bis Saisonende.

Unterdessen laufen die Planungen über die Saison hinaus bereits an. "Die Mannschaft wird in den letzten Spielen und danach in der Abstiegsrunde alles versuchen, die Klasse zu halten. Sollte der Weg allerdings in die Landesliga führen, ginge es ebenfalls weiter. Hier wäre es womöglich sogar leichter, den personellen Umbruch zu vollziehen. Aber abgestiegen sind wir noch längst nicht", gibt sich Schwörer kämpferisch.