Der Steinacher Pfarrgarten wird umgestaltet. Foto: Kleinberger

Der Pfarrgarten in Steinach wird umgestaltet: Diese Grundsatzentscheidung hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwochabend beschlossen. Gegenüber der im Oktober vorgestellten Studie ergeben sich allerdings Änderungen, weil auch das Pfarrhaus anders umgebaut wird.

Eingangs erinnerte Kämmerin Petra Meister an die Vorstudie, die Frank Schmucker vom Büro Schmucker Freiplanung im Oktober vorgestellt hatte. Diese war auf die Pläne zur Umgestaltung des Pfarrhauses mit Stand Oktober 2022 abgestimmt. Diese ist bekanntlich geändert worden: Der geplante Anbau als zweiter Rettungsweg entfällt, das Untergeschoss soll genutzt und mit einem Lichthof erschlossen werden.

Das hat Auswirkungen auf die Gestaltung des Pfarrgartens, weswegen Schmucker eine veränderte Konzeption vorstellte, die sich an der neuen Gebäudeplanung orientiert.

Demnach schließt sich ein Baumcarré an einen Rathausvorplatz mit Brunnen an. Der Pfarrgarten werde jetzt durch zentrale Achse besonders hervorgehoben, führte Schmucker aus. Der Brunnen ist im Konzept als Wasserspiel mit vier Bänken geplant. Ein zentraler Pflasterweg, wird durch Gehölze flankiert und soll an einem Glasdach-Pavillon enden, der für Dämmerschoppen oder ähnliche Veranstaltungen genutzt werden kann. Von dort führt auch eine Rampe zum Lichthof am Pfarrhaus, dieser wiederum soll durch eine große Treppenanlage mit Sitzblöcken erschlossen werden.

Maßgebend für die Platzgestaltung sind laut Schmucker Gehölze, „um schöne Einzelräume zu erhalten“. Anhand eines Größenvergleichs verdeutlichte Schmucker, welche Erwartungen die Räte an die jeweiligen Pflanzen haben könnten. Grundsätzlich gelte: „Kleine Pflanze – kleineres Budget, große Pflanze – größeres Budget.“

Kostenfrage schwierig zu beantworten

Eine Aussage zu den zu erwarteten Kosten zu treffen, bereite ihm etwas Magenschmerzen, so Schmucker. „Bisher sprechen wir lediglich über eine Studie, vieles ist von Ausstattung und Material abhängig.“ Sein Büro habe sich jedoch dazu „durchgerungen“, da die Räte ein Bild davon haben sollten, welche Kosten in etwa auf die Gemeinde zukommen. Gerade beim Rathausvorplatz und und dem Wegesystem sei es stark davon abhängig, welches Material in welcher Qualität verbaut werde. Auch eine Kostenschätzung der Bepflanzung sei „knifflig“. Für einen Rathausvorplatz in vernünftiger mittlerer Qualität wurden 135 000 Euro angesetzt, für die „zentrale Achse“ inklusive Glaspavillon 200 000 Euro, Lichthof und Rampensystem 100 000 Euro, das gesamte restliche Wegesystem – mit der Warnung, es komme stark auf das gewählte Material an – 120 000 Euro, Bepflanzung ungefähr 135 000 Euro. Das würde Gesamtkosten von rund 700 000 Euro bedeuten.

Maßnahme ist förderfähig

Meister befand, es sei wichtig, ein Gefühl dafür zu bekommen, was die Maßnahme kosten könne. Diese sei außerdem im Landessanierungsprogramm angemeldet und werde mit 60 Prozent bezuschusst. „Man sollte sich grundsätzlich überlegen: Wird der Pfarrgarten angegangen oder nicht?“ Der Zuschuss sei eine einmalige Situation, die Gemeinde würde diesen so nicht mehr erhalten. „Bevor wir Posten aus der Planung streichen, sollten wir besser nichts machen. Sonst geht der Charme des Gartens verloren“, sagte sie. Auch für Bürgermeister Nicolai Bischler war der Plan „aus einem Guss“.

Günter Schmidt (FW) fand den Entwurf ebenfalls gelungen. „Wir sprechen hier über den zentralen Platz, für den man Geld in die Hand nehmen sollte.“

Björn Krugielka (FW) gefiel die Planung ebenfalls grundsätzlich, schockiert hätten ihn aber zunächst die Kosten. Durch die Förderung werde dieses ein Stück weit relativiert, weshalb er ebenfalls für die Planung stimmen werde. Durch seinen beruflichen Hintergrund gab er zu bedenken, dass der Lichthof zu einem Jugendtreffpunkt werden könnte. „Das muss man mitdenken“, meinte er. Bischler versicherte, im Rahmen der Konzeptionierung sei diese Abwägung ebenfalls getroffen worden.

Tino Joos (CDU) war wichtig, dass bei der Detailplanung die Vereine mit ins Boot geholt werden. Der Grundsatzbeschluss für die Umgestaltung des Pfarrgartens fiel einstimmig.

Parkplätze

Eine längere Diskussion entwickelte sich über die im Entwurf eingezeichneten Parkplätze parallel zum Pfarrgarten entlang der Georg-Schwendemann-Straße. Alexander Kern (CDU) erinnerte daran, dass diese laut einem Gemeinderatsbeschluss senkrecht ausgeführt werden sollen. Laut Verwaltung sei das Sache der Straßenplaner und nicht des Landschaftsplaners, der diesen Entwurf vorlegte.