Der Durchmesser des Baumstumpfs lässt die frühere Größe der alten Weide erahnen. Foto: Bender

In Sulz ist eine eine alte Weide entfernt worden – das hat für Unmut in der Bevölkerung gesorgt. Unsere Redaktion hat bei der Stadt nachgefragt.

Es war ein mächtiger Baum, der Ende vergangener Woche neben dem Gebäude der Schützengesellschaft Lahr   entfernt wurde.  Nun ist an  der Kreisstraße Richtung Sulz nur noch ein großer Stumpf zu sehen. 

Dass die alte Weide in Sulz jetzt fehlt, hat bei einigen Menschen für Irritation gesorgt. Ob die Fällung eines so großen und alten Baumes überhaupt zulässig ist, fragten sich einige Lahrer. Unsere Redaktion hat auf dem Lahrer Rathaus nachgehakt.

Die Stadt war über die Fällung der Weide nicht informiert.  Sie habe den Baum  nicht  fällen lassen  und könne daher  auch keine Auskunft nach dem Grund  dafür geben, teilt die Verwaltung mit. Der alte Baum sei auf einem Privatgrundstück gestanden. Lahr habe außerdem keine eigene Baumschutzsatzung wie andere Städte. Somit greife bei Baumfällungen das Bundesnaturschutzgesetz. 

Lahr hat keine Baumschutzsatzung

Die Stadt kann auf den ersten Blick keinen Verstoß gegen dieses Gesetz erkennen. Im Gespräch mit der Redaktion teilte die Pressestelle jedoch mit, sich wegen möglicher rechtlicher Einschränkungen beim Fällen besonders großer Bäume noch einmal genauer informieren zu wollen. In der Verwaltung habe der aktuelle Fall Interesse an der Thematik geweckt, erklärte die Pressestelle gegenüber der Redaktion.

Nach Informationen unserer Redaktion war die gefällte Weide großflächig von Krankheit befallen und teilweise morsch. Wiederholt sollen in der Vergangenheit schwere Äste herabgefallen sein. 

Der Weg, der dort vorbeiführt, ist Teil des beliebten, zehn Kilometer langen Sulzer Stiefel-Rundwegs. So sollte das Fällen der alten Weide wohl auch der Sicherheit vorbeiwandernder Passanten dienen.