Künstlerisch soll der Bahnhof in Friesenheim aufgewertet werden. Was genau an die Wände kommen soll, darüber entscheidet der Jugendclub. Motive können über einen Graffitiwettbewerb eingereicht werden. Foto: Bohnert-Seidel

Der Jugendclub hat bei seiner Sitzung am Dienstag einiges diskutiert – unter anderem über die Notwendigkeit der Blitzer an der Bundesstraße 3. Außerdem soll der Graffiti-Wettbewerb zur Gestaltung des Bahnhofs auf den Weg gebracht werden.

Friesenheim - Dass der Friesenheimer Jugend etwas an ihrer Gemeinde liegt, zeigt sie immer wieder. Am Montagabend hat der Jugendclub dem Gemeinderat ausgearbeitete Lösungsvorschläge für Vandalismus vorgestellt (wir berichteten) und dafür viel Lob erhalten.

Einen Tag später, am Dienstagabend, traf sich der Jugendclub zur eigenen öffentlichen Sitzung im Bürgersaal. Darin waren unter anderem Blitzgeräte an der Bundesstraße Thema. Außerdem haben sie sich über Mobbingprävention unterhalten, was in den nächsten Wochen ein neues großes Thema für die Schulen werden soll.

Demnächst angegangen werde auch die Ausschreibung für den Graffiti-Wettbewerb "Bahnhof Friesenheim". Einzelne Jugendliche, Gruppen oder Schulklassen aus Friesenheim können beim Jugendbüro ihre Entwürfe einreichen. Sowohl Bilder als auch ein Gesamtkonzept für die Unterführung können eingereicht werden. Der Einsendeschluss ist am 2. Mai. Im Juni 2023 soll es bereits an die Umsetzung gehen.

In einer letzten Sitzung befassten sich die Jugendlichen auch mit dem großen Themenkomplex Klima- und Umweltschutz. Viele Ideen resultieren daraus: Aktuell erprobt der Jugendclub eine Software für ein eigenes Stadtradeln für die Schule. Enttäuscht zeigte sich die Jugend über die Ablehnung einer Baumpflanzaktion bei Einschulungen. Jugendreferent Andreas Pahlow hat die Idee mit Förster Christian Junele besprochen. "Wir können uns da keine Hoffnungen machen. Es existieren weder die Flächen, wo Bäume gepflanzt werden könnten, noch ließe sich etwas im Wald machen. Der Forstbetrieb ist dermaßen überlastet, dass nichts anderes geht", erklärte Pahlow.

Langjähriges Mitglied wird verabschiedet

Im Gemeinderat wird sich über die Investition von Blitzgeräten Gedanken gemacht. Die Jugend sieht diese Investition als wenig sinnvoll. Argumente lieferten sie reihum: Die B3 ist auf dieser Strecke zu kurz, stationäre Blitzer dürften eher eine abschreckende Wirkung haben und das Geld wäre an anderer Stelle besser investiert. Außerdem gebe es mittlerweile Blitzer-Warn-Apps. Mit Tempo 30 sei schon ein großer Schritt getan. "Sicher fahren einige schneller als erlaubt", räumte ein Jugendlicher ein. Aber die Ampel an der Kreuzung sorge schon von sich aus für gebremsten Verkehr.

Weiter verfolgt werden soll über das Jugendclubteam Mobbing-Prävention an den Schulen in Zusammenarbeit mit Fachleuten und Mobbingopfern. "Hier besteht noch viel Aufklärungsbedarf", räumten die Jugendlichen ein. Das Thema ist auch ein Ergebnis aus der Jugendclubhütte.

Aus dem Jugendclub ist nach zehn Jahren Jessica Kauz verabschiedet worden. Sie hat das Alter von 25 Jahren erreicht und darf somit nicht mehr Mitglied im Jugendclub sein. Aber sie wird auch weiterhin den Jugendclub und die Jugendarbeit der Gemeinde unterstützen. Pahlow dankte der Friesenheimerin für ihren Einsatz. Darüber hinaus hatte sie im Jugendbüro ihr Freiwilliges Soziales Jahr geleistet und viele Kurse im Ferienprogramm der Gemeinde Friesenheim begleitet. Bürgermeisterstellvertreterin Charlotte Schubnell dankte für Lesenächte, "perfekte Organisationen". "Ich bleibe weiterhin Mitarbeiterin in der offenen Jugendarbeit", betonte Kauz.

Wettbewerb

Die Ausschreibung zum Graffiti-Wettbewerb beginnt Mitte März. Am 2. Mai ist Einsendeschluss. Spätestens Ende Juni soll die Sprayaktion beginnen. Anmeldungen sind möglich per E-Mail an jugendbuero@friesenheim.de, auf Papier (im Jugendbüro abgeben) oder per Post an Jugendbüro – Stichwort "Graffiti am Bahnhof", Friesenheimer Hauptstraße 71/73, 77948 Friesenheim.