Künstlerin Petra Guhe (Mitte) sowie Sebastian und Fides Heinze freuen sich über die Ausstellung. Foto: Decoux

Die Praxisräume des Gesundheitszentrums Kippenheim werden verschönert: Ein Jahr lang können Patienten eine Ausstellung der Ettenheim Künstlerin Petra Guhe bewundern. Inspiriert sind die Werke von den Ureinwohnern Neuseelands.

Kippenheim - "Teil eines Ganzen", heißt die Ausstellung der Ettenheimer Künstlerin Petra Guhe, die in den Praxisräumen der Allgemeinmediziner Heinze, Ley und Eitel im Obergeschoss des Gesundheitszentrums Kippenheim zu sehen ist. Dass Kunst und Gesundheit eine gute Symbiose eingehen, zeigt die positive Resonanz der Patienten auf die farbenfrohen Bilder.

Kunst soll in den Praxisräumen ein fester Bestandteil werden, betonte Fides Heinze bei der Vernissage am Mittwochabend. Schon als junges Mädchen hatte sie sich vorgenommen, Kunst zu zeigen, wenn sie eine eigene Praxis führe. "Unsere Patienten lieben die Bilder mit den lachenden Kindern", so Heinze. Sie schmücken die Praxisräume für die Dauer von einem Jahr

Am Standort sind mittlerweile sechs Ärzte

Im Februar 2020 haben Sebastian und Fides Heinze die Praxisräume bezogen. Mittlerweile sind sechs Ärzte am Standort im Gesundheitszentrum. Bürgermeister Matthias Gutbrod freute sich zum einen über die Kunst und zum anderen auch darüber, dass das Ehepaar Heinze den Mut aufbrachte mit den neuen Praxisräumen eine Gesundheitsversorgung in der Gemeinde sicherzustellen.

Für Künstlerin Petra Guhe sind wir alle ein Teil des Ganzen. Ein langjähriger Neuseelandaufenthalt sowie die Fotografien des britischen Fotografen Jimmy Nelson habe sie dazu inspiriert, diese Bilder zu malen. 2014 hat sie an der Kunstakademie in Lahr die Ausbildung zur bildenden Künstlerin absolviert.

"Die Naturvölker Maori in Neuseeland und vor allem ihre Art und Weise wie sie mit der Natur umgehen haben mich stark beeindruckt", betonte Petra Guhe, die das Land und die Menschen lieben gelernt habe. Auch die Schönheit der Natur und die Farbenintensität hinterließen bei ihr einen bleibenden Eindruck, die sie in den Bildern wiedergibt. Die rituellen Körperbemalungen der Naturvölker treten bildnerisch in Dialog mit der Landschaft im Hintergrund eines Bildes. Aufgerollte Farnblätter, die an Spiralen erinnern, treten häufig in der Maori-Kunst auf und symbolisieren Entwicklung und Wachstum im Zyklus der Natur.

Auch das Chamäleon findet sich in Guhes Bilder als Symbol eines Ganzen, da sich die Tiere an die Natur anpassen. In einer Homo Faun Stele wird beispielsweise das Chamäleon eins mit der Natur und die Natur eins mit dem Chamäleon.

Inspiriert dazu Kinder zu malen habe sie der Fotograf Nelson bei einer seiner Ausstellungen in Stockholm. "Seine eindrucksvollen Bilder fesselten mich emotional. Der ›Augen‹-Blick sog mich förmlich ins Bild. Über die Augen konnte man so viele verschiedene Emotionen aufnehmen; Scheu, Misstrauen, Verletzlichkeit, Stolz, Neugierde und vor allem bei den Kindern die unverfälschte Natürlichkeit und die Selbstverständlichkeit im Einklang der Natur zu leben", erklärte Guhe.

Für die musikalische Umrahmung bei der Vernissage hatte Leo Krappitz am Cello gesorgt.