Das Denkmalamt hatte die Vergabe erlassen, den historischen Bestand der Mauer am Pfarrgarten zu erhalten und zu sanieren – und zwar in historischer Handwerkstechnik und Materialausführung. Foto: Störr

Die Mauer am Steinacher Pfarrhaus muss laut Denkmalamt nach dem Abbau in Material und Form wieder identisch aufgebaut werden. Schäden an der Substanz machen die Arbeiten aber teurer und aufwendiger.

Der Gemeinderat hatte sich im Zuge der Hauptstraßen-Erneuerung mit Nachtragsangeboten für die Mauer am Pfarrgarten, der Brücke zur Sportplatzstraße und Baumquartieren auseinanderzusetzen. Seitens des begleitenden Büros Zink erklärte Alexander Zink die Notwendigkeit: „Die Mauer wurde richtig gebaut, entspricht aber nicht mehr dem aktuellen Stand.“ Ende Januar habe die Firma Rendler als Subunternehmen der ausführenden Firma Knäble auf die Fundamentierung, die Drainage, die Standsicherheit sowie Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen hingewiesen.

Historischer Bestand muss erhalten werden

Daraufhin sei das Denkmalamt kontaktiert und die klare Vorgabe erlassen worden, wo irgend möglich den historischen Bestand zu erhalten und zu reparieren – in historischer Handwerkstechnik und Materialausführung. „Alles muss händisch aus dem Block gehauen werden, alte Prozesse, die früher gang und gäbe waren, und damalige Verfahrenstechniken müssen erst wieder gelernt werden“, verdeutlichte der Ingenieur.

Erschwerend komme hinzu, dass die Mauer in zwei Perioden gebaut worden sei. Auf die Drainage könne allerdings nach der Versetzung verzichtet werden. Für die Schadenskartierung, die Reinigung der Mauer und Sandsteine sowie die Reparatur werden Kosten in Höhe von 20 000 Euro anfallen, für die Geländerarbeiten entstehen zusätzliche Kosten in Höhe von 6100 Euro.

Mit Pfarrhaus und Kirche handele es sich um ein Kulturdenkmal, das außerdem im Sanierungsgebiet liege und voraussichtlich mit 60 Prozent aus 85 Prozent der Kosten gefördert werde, relativierte Bürgermeister Nicolai Bischler die Zusatzkosten.

An der Brücke Sportplatzstraße könnten im Zuge der Bachmauer-Sanierung auch die Brückenkappen samt Geländer saniert werden. Im Leistungsverzeichnis seien dafür grundsätzlich Positionen enthalten, allerdings in geringerem Umfang.

Rat lehnt zusätzliche Arbeiten ab

Die Kosten würden sich auf geschätzte 22 000 Euro belaufen, für das Ausbetonieren der Fundament-Unterspülung würden geschätzt weitere 10 000 Euro anfallen. „Es handelt sich dabei um erste Schätzungen, weil bisher nur die Sichtschäden bewertet wurden“, betonte Alexander Klausner. Seitens der Verwaltung erklärte Maik Schwendemann, dass die Maßnahme nicht gefördert wird und im Haushalt auch keine Mittel dafür eingestellt wurden.

Der Gemeinderat lehnte diese zusätzlichen Arbeiten einstimmig ab.

Baumquartiere

In der Entwurfsplanung zur Umgestaltung der Hauptstraße war auf Höhe des ehemaligen Korbwarenladens die Errichtung eines Baumquartiers vorgesehen. Nach einem Vor-Ort-Termin wurde laut Bürgermeister Bischler deutlich, dass der Standort ungeeignet ist. Deshalb soll jetzt ein Baumquartier in der Ausbuchtung des Gehwegs beim Mühlsbach angelegt werden. Außerdem werden zwei bestehende Baumquartiere entlang der Hauptstraße saniert. Der Gemeinderat beschloss die Arbeiten einstimmig.