Ein Punkt, der noch wichtig werden kann: Im Derby gegen den SV Oberachern spielte der Offenburger FV (rote Trikots) 0:0. Foto: Fissler

19 Punkte, 23:48 Tore und Vorletzter in der Oberliga: Das ist die Bilanz des Offenburger FV zur Winterpause. Trainer Sascha Ruf verliert jedoch nicht den Mut und glaubt an den Klassenerhalt.

Offenburg - Schon in Sommer war allen Beteiligten beim Offenburger FV klar: Als Aufsteiger geht es in der Oberliga nur um den Klassenerhalt. Diese Erwartung hat sich in der ersten Saisonhälfte komplett bestätigt, als Tabellenvorletzter überwintert der OFV auf einem Abstiegsplatz. Grund zur übermäßigen Sorge bereitet das Klassement jedoch noch nicht: Denn der Klassenerhalt liegt weiter im Bereich des Möglichen.

Bis zu sechs Teams steigen ab

"Je nach Konstellation steigen vier bis sechs Mannschaften aus der Oberliga ab", erklärt OFV-Trainer Sascha Ruf. Drei beziehungsweise sechs Punkte trennen die Offenburger aktuell vom rettenden Ufer, 14 Spiele bleiben, um den Rückstand auf Platz zwölf auszuholen.

"Wir sind froh, dass wir jetzt erst einmal durchschnaufen können, um wieder wichtige Kraft zu tanken", berichtet Ruf nach einer intensiven Hinserie seiner Mannschaft. Viel lieber wäre Ruf natürlich gewesen, mit einem positiven Ergebnis in die Pause zu gehen. Aber gegen den – überraschend starken – Mitaufsteiger Mutschelbach setzte es zum Jahresabschluss eine unglückliche 1:2-Niederlage. Wie so oft in dieser Hinserie. Neben deutlichen Niederlagen gegen Top-Teams – zum Beispiel 0:6 gegen die Übermannschaft Stuttgarter Kickers – musste der OFV immer wieder Rückschläge in Form von knappen Niederlagen hinnehmen.

Am Anfang zu viele einfache Fehler gemacht

"Wir hatten vor allem am Anfang der Saison Probleme, uns an das Niveau in der Oberliga zu gewöhnen", sagt Ruf. Vor allem die Neuzugänge und vielen jungen Spieler, darunter auch Akteure aus der eigenen Jugend, hatten gewisse Anlaufschwierigkeiten, so Ruf. "Viele Gegentore sind nach individuellen und vermeidbaren Fehlern gefallen", nennt Ruf eines der Hauptproblemfelder. Auch die zahlreichen englischen Wochen seien eine zusätzliche Belastung für den OFV gewesen.

Durch viele taktische Einheiten und intensives Training habe er mit seinem Trainerstab vor allem an der defensiven Kompaktheit und dem Verschiebeverhalten seines Teams gearbeitet. Auch im athletischen Bereich hat sich während der Vorrunde einiges getan. Mit Erfolg: Im November holte der OFV – neben einer Niederlage gegen die Drittplatzierten aus Pforzheim – ein Unentschieden gegen Oberachern sowie zwei wichtige Siege gegen die Tabellennachbarn aus Backnang und Ravensburg. Daher bedauert Ruf den Zeitpunkt der Winterpause ein wenig. "Wir haben in den vergangenen Wochen gute Ergebnisse erzielt und hätten den Schwung natürlich gerne mitgenommen", so der OFV-Trainer. Am Ende wird die Winterpause seinem Team und ihm aber auch guttun, ist sich der Coach sicher.

Stimmung im Team ist weiterhin sehr gut

Ob sich im Winter personell im Karl-Heitz-Stadion etwas tun wird, ist derzeit offen. "Wir sondieren natürlich den Markt und schauen was im Rahmen unserer Möglichkeiten machbar ist", so Ruf. Wenn, dann wolle man einen potenziellen Stammspieler, der direkt weiterhelfen könne, verpflichten. In der Breite dagegen sieht man sich beim OFV gut aufgestellt. Und auch den jungen Spielern aus den eigenen Reihen will man weiterhin das Vertrauen schenken – auch wenn diese natürlich mehr Zeit brauchen.

Trotz der intensiven Wochen und der sportlichen Situation hat Ruf den Spaß nicht verloren: "Wir haben Woche für Woche intensiv gearbeitet und viele Gespräche geführt", blickt Ruf zurück. Innerhalb der Mannschaft herrsche trotz der Lage im Tabellenkeller ein gutes Klima und ein starker Zusammenhalt. Auch die Zusammenarbeit mit seinen beiden Co-Trainern Marco Petereit und Patrick Pohnke bereiten Ruf, der vor dieser Saison vom Co- zum Cheftrainer befördert wurde, große Freude.

Start im neuen Jahr gegen direkten Konkurrenten

Bis zum Rückrundenstart am 4. März gegen den direkten Abstiegskonkurrenten FSV Hollenbach – aktuell trennen beide Teams nur fünf Punkte – wird der OFV weiter an der Grundlage für die Aufholjagd in der Rückrunde arbeiten. Auch, weil die Offenburger bis auf die TSG Backnang noch gegen alle direkten Konkurrenten im Abstiegskampf spielen, bleibt der Klassenerhalt das erklärte – und greifbare Ziel – des Aufsteigers.