Auf einer Hundewiese können Vierbeiner frei herumtollen, ohne Leinenpflicht. Foto: picture alliance/Charisius

Auf absehbare Zeit wird es in Lahr keine Hundewiese geben: Der Haupt- und Personalausschuss hat eine entsprechende Initiative der Fraktion Linke Liste/Tierschutzpartei mehrheitlich abgelehnt.

Lahr - Eine formale Abstimmung fand freilich nicht statt: Jürgen Durke von der Tierschutzpartei hatte auf Anraten von Ausschusskollegen seinen Antrag zurückgezogen. Damit besteht die zumindest vage Hoffnung, dass eine Hundewiese irgendwann doch noch Realität Realität wird: Sie steht auf einer Liste der Stadtkämmerei mit Projekten, die in der weiteren Zukunft angegangen werden könnten oder denkbar sind.

Durke hatte zuvor noch einmal für eine Hundewiese geworben und ein Budget für Projekte, die Tieren zugute kommen, ins Gespräch gebracht. "Der Antrag ist gut gemeint, aber für uns steht das Thema nicht auf der Prioritätenliste", sagte Eberhard Roth (Freie Wähler). Der Grund sei die Finanzierung – laut Stadtverwaltung würde es 75 000 Euro kosten, eine Hundewiese zu schaffen –, aber auch "das ehrenamtliche Engagement fehlt uns völlig", betonte Roth.

Thi-Dai-Trang Nguyen (Grüne) sah das mit Blick auf die Finanzierung und ehrenamtliche Betreuung ähnlich. "Eine Hundewiese ist keine Pflichtaufgabe der Gesellschaft", sagte die Stadträtin.

Auch für Roland Hirsch (SPD) ist das Geld der Knackpunkt. "Angesichts unserer Pflichtaufgaben" passe der Antrag nicht in die Zeit, wies auf die anstehenden Investitionen in Kitas und Schulen in den kommenden Jahren hin. "Wenn es ein dauerhaftes privates Engagement gäbe, wäre das was anderes: Dann könnte die Stadt ein Gelände zur Verfügung stellen", ergänzte er. Hirsch verwies aber auf die Hundewiese in Rastatt, wo es nur sehr wenige Ehrenamtliche gebe.

Ilona Rompel (CDU), selbst Hundebesitzerin, äußerte großes Verständnis für den Wunsch nach einer Hundewiese. Aber 75 000 Euro passten nicht zur finanziellen Situation der Stadt, sagte Rompel, die allerdings an der Höhe der Kosten, wie sie die Verwaltung angegeben hatte, Zweifel hat. Auch die CDU-Fraktionsvorsitzende ist der Meinung, dass die Organisation von privater Seite übernommen werden müsste.

"Für uns kommen zusätzliche freiwillige Leistungen überhaupt nicht in Frage", betonte Jörg Uffelmann (FDP).