Das Stadtfest war rund 40 Jahre lang ein Höhepunkt im Mahlberger Kalender. In der altbekannten Form – wie hier im Jahr 2016 – wird es künftig wohl nicht mehr stattfinden. Stattdessen veranstaltet die Verwaltung nun einen „Hock im Städtle“. Foto: Decoux (Archiv)

Schon vor dem bislang letzten Stadtfest 2019 gab es laut Bürgermeister Dietmar Benz Überlegungen, das Konzept zu überarbeiten. Der Aufwand sei für Vereine nicht mehr stemmbar gewesen. Vier Jahre später die Änderung: Das Stadtfest wird zum „Hock im Städtle“.

„Das altherbekannte und traditionelle Stadtfest wird es so, wie wir es alle kennen, nicht mehr geben.“ Darüber informierte die Stadt Mahlberg in einer Mitteilung. Der Grund: Nur noch wenige Vereine würden Großlauben betreiben und hätten zudem Schwierigkeiten, genügend Helfer für den Betrieb zu finden.

So wurde in Zusammenarbeit mit den Organisatoren ein neues Festkonzept entwickelt, das nicht mehr mit dem alt bekannten Stadtfest verglichen werden kann, schreibt die Stadt weiter.

Mahlbergs Bürgermeister Dietmar Benz bestätigte das Ganze bei einem Pressegespräch am Mittwochnachmittag, bei dem er das neue Konzept vorgestellt hat: „Der ,Hock im Städtle’ wird nicht das, was Bürger 43 Jahre lang vom Stadtfest gekannt haben.“ So wird die Neuauflage bereits am 22. und 23. Juli veranstaltet und nicht mehr im Oktober, da man die Erfahrung gemacht habe, dass es im Spätjahr meist regnerisch sei.

Es wird keine Großlauben mehr geben

Doch nicht nur das Datum wurde angepasst, auch die traditionelle Eröffnung mit Staufenreitern werde es „aus Sicherheitsgründen“ nicht mehr geben. Stattdessen wird der Rathauschef die Veranstaltung um 16 Uhr mit einem Fassanstich eröffnen. Danach soll es auf der „zentralen Bühne“ vor dem Gasthaus Sonne musikalische Unterhaltung geben. So auch am zweiten Festtag, Sonntag, der um11 Uhr beginnen soll.

Die Bewirtung werden auch in der Neuauflage Vereine übernehmen – dieses Mal jedoch nicht in Großlauben, sondern an kleineren Ständen, die im Bereich des Rathausplatzes aufgebaut werden. Dafür hat die Stadt insgesamt sieben Holzhütten zur Verfügung gestellt, damit sich ein einheitliches Bild ergibt, so Benz. „Es wird alles einfach ein bisschen kleiner und kompakter“, erklärt er. Dadurch würde nicht nur die Stadt, sondern auch die Vereine entlastet werden.

Kramermarkt bleibt erhalten

Auf die Frage, ob es eine mögliche Alternative wäre, sogenannte Food-Trucks für den Hock zu beauftragen, stellte Benz klar: „Wir wollen nicht, dass sich Dritte an dem Fest verdienen, indem wir unsere Vereine außen vor lassen. Das kommt nicht in Frage.“

Was von dem altbekannten Stadtfest bleibt: der Kramermarkt. So werden insgesamt 19 Händler ihre Stände entlang der Stauferstraße aufbauen und Selbstgemachtes verkaufen. „Dort gibt es dann alles von Süßwaren und Gewürzen bis hin zu Kleidung“, gibt der Rathauschef einen Einblick. Auch ein Kinderkarussell wird es wieder für die jüngsten Besucher geben.

Bei dem Thema Sicherheit habe die Verwaltung auch vorgesorgt. So sollen anfangs zwei – und nach 20 Uhr sechs bis acht Securityleute nach dem Rechten schauen. Die rund 2000 Euro Kosten trage die Stadt.

Stadt und Vereine ziehen nach dem Hock ein Fazit

Abschließend erklärt der Rathauschef, dass der „Hock im Städtle“ ein Probelauf ist. „Wir werden sehen, wie es ankommt und uns mit den Vereinen zusammensetzen. Ob wir es dann wiederholen, zeigt die Resonanz.“ Klar sei, dass die Stadt und auch die Vereine nicht unglücklich über die Neuerungen seien – „alle waren damit einverstanden, denn die Vereine können einfach nicht mehr leisten.“ Auch, dass am selben Sonntag das Kindergartenfest der Einrichtung St. Anna ist, ist in Benz’ Augen kein Problem: „Erfahrungsgemäß sind dort überwiegend Eltern und Großeltern zu Besuch, die das Kindergartenfest ja auch nach dem Hock noch besuchen können.“

Das ist geplant

Am Samstag, 22. Juli, wird der Hock um 16 Uhr eröffnet. Ab 19.30 Uhr spielt die Band „Just Divine“. Am Sonntag, 23. Juli, geht es ab 11 Uhr mit den „Herzblutmusikanten“ los. Ab 14 Uhr kommt Zauberer Monsieur Filou, ab 15.30 Uhr spielt „Dance Surprise“ und um 18.30 Uhr unterhalten „John Amann und The Legends“.