Das Mammutprojekt Rheintalbahn-Ausbau wird auch den Ringsheimer Bahnhof betreffen: Dieser soll nach Norden verlegt werden, um den räumlich engen Platzverhältnissen am jetzigen Standort entgegenzuwirken. Foto: Mutz

Die Bundestagsabgeordneten Yannick Bury (CDU) und Johannes Fechner (SPD) haben sich in Karlsruhe bei der Bahn zum Stand des Rheintalbahn-Ausbaus informiert. Unter anderem für die Umsetzung des Güterverkehrsterminals in Lahr versprachen die Verantwortlichen ihre Unterstützung.

Philipp Langefeld, Sven Adam, sowie Christoph Klenert von der Deutschen Bahn gaben einen Überblick über den Stand der Dinge. Derzeit arbeiten 250 Mitarbeiter an der Planung und Realisierung des Bahnprojekts.

Diese geht gut voran: „Wir rechnen noch in diesem Jahr mit dem Planfeststellungsbeschluss für den Bereich zwischen Riegel und March und wollen dann schnellstmöglich mit dem Bau beginnen. Im kommenden Jahr werden weitere Planfeststellungsbeschlüsse folgen”, so das Fazit der Verantwortlichen in einer gemeinsamen Mitteilung der Bundestagsabgeordneten.

Eine Herausforderung sei es, die Bahnplanungen mit der fünften und sechsten Spur der A 5 zu koordinieren. Dort sei man aber im guten Austausch mit der Autobahn-Gesellschaft, so Adam. Insgesamt sind 20 Brücken über die Rheintalbahn und die A 5 gemeinsam neu zu planen und zu bauen, um für beide Verkehrswege Platz zu schaffen.

Zwischen Offenburg und Freiburg müssen 100 Brücken neu gebaut werden

Zum Güterverkehrsterminal in Lahr laufen die Gespräche zu einer Planungsvereinbarung zwischen Zweckverband und Bahn, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung von Bury und Fechner. Die genaue Lage der Weichen, über die die Züge von der Rheintalbahn dann auf das GVZ fahren sollen, wird derzeit geklärt. Die Bahn unterstütze dieses Projekt und werde das ihr Mögliche zur Realisierung beitragen. Von Bury und Fechner auf die hohe Kostenbelastung mehrerer Gemeinden angesprochen, wenn diese die Brückenbauwerke mitbezahlen müssen, sagte Klenert, dass man dort im Rahmen von Vereinbarungen natürlich über Zahlungspläne sprechen könne.

Tauschten sich über den Rheintalbahn- Ausbau aus (von links): Sven Adam und Christian Klenert von der Deutschen Bahn, die Bundestagsabgeordneten Yannik Bury (CDU) und Johannes Fechner (SPD) sowie Phillip Langenfeld von der Bahn. Foto: Büro Fechner

Nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz muss eine Gemeinde, die aufgrund der derzeit zu geringen Höhe eine neue Brücke erhält, einen Wertausgleich für die Schaffung des neuen Bauwerkes bezahlen, der nicht von der Bahn oder aus Bundesmitteln getragen werden kann. Über 100 Brücken zwischen Freiburg und Offenburg müssen neu gebaut und erhöht werden.

Rückbau der Altstrecke zwischen Offenburg und Riegel wird schwierig

Insgesamt investiert die Deutsche Bahn in den Landkreisen Ortenau, Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald etwa zehn Milliarden Euro an Baukosten.

Eine große Herausforderung für die Region wird laut Bury und Fechner die Zeit des Umbaus der Altstrecke zwischen Offenburg und Riegel von 2036 bis 2041 sein. Man erarbeite derzeit in einer Machbarkeitsstudie, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Ersatzverkehr zwischen Offenburg und Riegel optimal zu gestalten. Auf der Neubaustrecke werden in den genannten sechs Jahren dann alle Fernverkehrszüge, der Güterverkehr und Regionalzüge fahren, die dann nicht zwischen Riegel und Offenburg halten.

Der Bahnhof Ringsheim werde nach Norden verlegt, um den räumlich engen Platzverhältnissen am derzeitigen Standort entgegenzuwirken. Auf Frage der Abgeordneten, wie man mit den Wünschen von Herbolzheim und Kenzingen umgehe, auch die ICE auf der Neubaustrecke fahren zu lassen gegebenenfalls durch den Bau zwei weiterer Gleise dort, sagten die Bahnvertreter glasklar, dass sie dies nicht für genehmigungsfähig halten.

Zu viele Eingriffe in streng geschützte Lebensräume wären nötig und der Flächenverbrauch sei schlicht zu hoch. Diese planerischen Erkenntnisse bestätigten die politischen Beschlüsse von Bundes- und Landtag, sowie des Projektbeirats unter Beteiligung der Region, heißt es dazu in der gemeinsamen Mitteilung der Abgeordneten.