Feiern im Sitzen: Das Konzept von "Meier’s Beach Party" sieht vor, dass angemeldete Gruppen an ihren Tischen unter sich bleiben. Auch ohne Tanzen hatten die Besucher am ersten Abend viel Spaß. Foto: Baublies

Club-Szene startet aus dem Lockdown. Hunderte feiern auf Flugplatz-Gelände.

Lahr - Die Lahrer Club-Szene meldet sich zurück aus dem Lockdown: Zur ersten Auflage von "Meier’s Beach Party" auf dem Flugplatz-Gelände kamen am Freitag rund 600 Gäste. Sie feierten zu heißen Beats im Sand – und vorwiegend im Sitzen.

Der Wettergott hatte am Freitagabend ein Einsehen. Der Dauerregen und das deutlich zu kühle Wetter der vergangenen Woche hatte sich zum Party-Auftakt verzogen. Gegen 21 Uhr fing die Feier auf dem gemütlichen Sandboden in der Fritz-Rinderspacher-Straße allmählich an. Vor dem Eingang von "Mensch Meier" bildeten sich Gruppen oder Grüppchen. Wer Party machen wollte, musste sich vorher anmelden (wir berichteten). So gab es Listen, wer wo seinen Platz haben würde. Die überwiegend jüngeren Gäste waren geduldig, die Nacht war ja noch lang. Einlass war ab 19.30 Uhr, das Ende gegen 3 Uhr am frühen Samstagmorgen angepeilt.

Kein Tanzen und Durchmischen der angemeldeten Gruppen

Kurz nach 21 Uhr war der Zustrom schon deutlich zu erkennen. Aber auch noch Lücken auf den insgesamt 75 Tonnen Sand, die die Betreiber in den vergangenen Wochen im weiträumigen Rund vor dem Club verteilt hatten. Die Besucher zeigten sich unter dem noch blassen Scheinwerferlicht diszipliniert. Die Vorgaben – kein Tanzen und Durchmischen der angemeldeten Gruppen nur unter Einhaltung der mittlerweile sattsam bekannten AHA-Regeln – wurden eingehalten.

Saskia und Elina (beide aus der südlichen Ortenau) saßen mit vier anderen Freundinnen in Strandsesseln. Alle in der Gruppe waren "richtig froh", dass sie wieder gemeinsam ausgehen können. Sie waren sich nicht ganz einig, ob ihr bis dato letzter Club-Besuch nun 18 Monate oder "nur" ein Jahr zurückliegt. Es war definitiv zu lange her – und "auf jeden Fall hier". Damit dürften das "Mensch Meier" oder das nebenan liegende "Fröhlich", das ebenso wie Meiers Innenbereich im September wieder an den Start gehen soll, gemeint gewesen sein.

Die Gruppe der Freundinnen gehörte zum Gros der Besucher, die an diesem Abend die erste gemeinsame Party in der südlichen Ortenau sichtlich genossen. Es gab aber vereinzelt auch ältere Semester, die ähnliche Gründe nannten, warum diese Strandparty – auch ohne abzufeiern – "richtig cool ist".

Yannic Meier, der Inhaber des "Mensch Meier", zeigte sich sichtlich froh, dass die derzeit niedrigen Inzidenzzahlen einen Betrieb wieder möglich machen. Drei Mitarbeiter regeln den Einlass. Sie kontrollieren die Registrierungen und weisen den Gruppen die festen Plätze an. Fünf Mitarbeiter bewältigen den Service, acht schmeißen die Bar. Es gibt sechs zusätzliche Security-Mitarbeiter, die sich am Freitagabend aber sehr unauffällig im Hintergrund hielten.

Gegen 22 Uhr wurde es allmählich voller und auch die Lichteffekte kamen besser zur Geltung. Die Plätze auf dem "Beach" waren mehr und mehr belegt. Es gab – wie sollte es auch anders sein – natürlich auch Bewegung zwischen den Plätzen. Auffallend wenige Besucher trugen eine Maske auf dem Sandstrand. Eine Pflicht gibt es angesichts der sehr niedrigen Corona-Zahlen im Freien auch nicht mehr. Die Mitarbeiter im Service trugen Masken, genauso wie die Mitarbeiter am Eingang und die Security. Auch die Gäste gingen "oben mit" auf die Toilette. Das würde, so Meier, auch genau kontrolliert.

Viele Feierwillige müssen draußen bleiben

Mit dem aktuellen Hygienekonzept und den im Vorfeld fest zugewiesenen Plätzen, erklärte der Club-Betreiber, könnten auf dem weitläufigen Gelände bis zu 600 Gäste feiern. Hätten die Planer von "Meier’s Beach Party" auf dem Areal eine Tanzfläche eingeplant, wären es sehr viel weniger Besucher gewesen, die hier auch hätten tanzen können. Aber offensichtlich reichte allen Gästen bei der Eröffnung am Freitagabend der Beat, der auch nicht von schlechten Eltern war: Wer sich gepflegt unterhalten hätte wollen, der wäre am nächsten Tag wohl heiser gewesen – also zumindest etwas Disco-Atmosphäre.

Am Tag nach der der ersten Party zeigte sich Yannic Meier mehr als zufrieden: "Es war überragend." Der Auftakt sei mit 600 Gästen, die am Freitagabend gekommen waren, ein "Rekordabend" gewesen. Bedauerlich sei nur gewesen, dass sicher mehrere Hundert Feierwillige keinen Platz mehr bekommen hatten.

"Mensch Meier"-Chef Yannic Meier zeigt sich zuversichtlich, dass es ab September auch im Innenbereich, wo aktuell noch Umbauarbeiten laufen, wieder Party geben wird. Da der Sommer derzeit alles andere als beständig ist, soll ein Teil des Areals von "Meier’s Beach Party" noch überdacht werden. Die aktuellen Wettervorhersagen lassen hoffen: Am kommenden Wochenende soll es trocken blieben – sodass der nächsten Strandparty nichts im Wege stehen dürfte.