Die Großübung auf dem Hausacher Campus zog am Samstag viele Zuschauer an. Foto: Störr

Mit einer großen Schauübung, einer Fahrzeugschau und vielen lobenden Worten ist das 50-jährige Jubiläum der Hausacher Jugendfeuerwehr am Samstag gefeiert worden. Aktuell werden 21 Nachwuchs-Feuerwehrleute in Hausach ausgebildet.

An der Großübung auf dem Schulcampus rückten kurz nach 14 Uhr zunächst der Hausacher Löschzug mit Blaulicht und Martinshorn an, bevor die Jugendfeuerwehren aus Gutach, Haslach, Hofstetten und Mühlenbach nachrückten. Am Ende waren etwa 70 junge Feuerwehrleute im Einsatz.

Jugendleiter Stefan Armbruster erklärte den vielen Zuschauern die einzelnen Übungsbestandteile mittels Lautsprecher-Anlage.

Etwa 70 junge Feuerwehrleute im Einsatz

Im Übungsszenario wurde von einem Brand im Technikraum ausgegangen, der das Gebäude schnell verrauchte und zum einen verletzte Personen im Technikraum, aber auch eingeschlossene Personen im Obergeschoss des Gebäudes verursachte. Außerdem wurden eine Schulklasse und weitere Personen in einem anderen Gebäudeteil eingeschlossen, deren Teilnehmer sich spontan aus den Zuschauerreihen bildeten. Das eigentlich eingeplante Jugend-Rotkreuz hatte seine Teilnahme kurzfristig absagen müssen. Die angrenzenden Gebäude galt es mithilfe einer Riegelstellung gegen das Übergreifen der Flammen zu schützen.

Neben dem Szenario in der Graf-Heinrich-Schule hatte es auf dem Schulhof einen fiktiven Fahrrad-Unfall gegeben, bei dem eine Dummy-Puppe unter dem Wagen eingeklemmt wurde. Für die Jugendfeuerwehren aus Haslach und Mühlenbach bedeutete der Einsatz gleichzeitig den Abschluss ihrer 24-Stunden-Übungen, die während des Wochenendes stattgefunden hatten.

Auch der fiktive Fahrradunfall forderte den Jugendlichen viel Konzentration ab. /Störr

Im Anschluss an die sehr gut besuchte Schau-Übung wurde am Feuerwehrhaus weiter gefeiert. Stefan Armbruster freute sich auch dort über viele Gäste, die das Jubiläum der Jugendfeuerwehr mitfeierten. Er blickte auf die vorangegangene Übung und bescheinigte: „Ein reges Gewusel, aber kaum Aufregung oder Hektik. Jeder hat sich auf seinen Kameraden im Trupp verlassen und jeder Trupp wusste, was zu tun war.“ Die Handgriffe hätten gesessen, die Abläufe seien routiniert und die Befehle klar und deutlich gewesen.

Vielleicht sei es genau das gewesen, was sich Otto Suhm bei Gründung der Jugendfeuerwehr vorgestellt hatte. Aus dessen damals verschickten Spendenaufruf an die Hausacher Bevölkerung zitierte Armbruster die wesentliche Aufgabe: „In der Hauptsache gilt es, frühzeitig Jugendliche nachzuziehen, die später dann der aktiven Wehr als rechte Männer zugeführt werden können.“

Am Grundgedanken hat sich bis heute nichts geändert

Zugegebenermaßen sei die Formulierung „rechte Männer“ angesichts der Feuerwehrfrauen völlig aus der Zeit gefallen, aber am Grundgedanken habe sich nichts verändert.

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Das technische Gerät auf dem Fahrzeug gelte es zu kennen, dessen Einsatz müsse bekannt sein und es gelte, als Team dem Nächsten zu helfen. Deshalb würde man heute wohl eher sagen, die Jugendlichen auf dem Weg zu hilfsbereiten und engagierten jungen Erwachsenen zu begleiten. „Bei uns liegt der Fokus auf realen Situationen, die in der Gruppe zu bewältigen sind“, betonte der Jugendleiter und verwies auf die Bedeutung der Begeisterung für die Sache.

Bereits in den 1980er-Jahren hätten unter der Jugendleitung von Klaus Schmid die Kameradschaft und das Ablegen der Leistungsspangen im Vordergrund gestanden. Dabei hätte sich die Möglichkeit geboten, von zuhause wegzukommen und andere Jugendliche kennenzulernen. Auch in den 1990er-Jahren wäre der Feuerwehr-Nachwuchs unter der Leitung von Paul-Uwe Schmider weit herumgekommen, wie anhand von Rafting-Touren in Südfrankreich und der Ardéche belegt wurde. Mindestens genauso gut wären die ersten Berufsfeuerwehrtage in Erinnerung geblieben, die unter der Jugendleitung von Christian Breithaupt erstmals eingeführt wurden.

Seit 2013 sei es nun an Armbruster selbst, mit seinem Team die Jugendlichen auf die aktive Wehr vorzubereiten. „Liebe Jugendfeuerwehr Hausach, vielen Dank, dass ihr immer mit so viel Herzblut, Engagement, Spaß und Unsinn dabei seid. Bleibt interessiert, ich verspreche euch, es lohnt sich, das Thema Feuerwehr zu eurem zu machen“, endete Armbruster.

Die Gratulanten

Hausachs Feuerwehr-Kommandant, Adrian Stirn, bedankte sich beim Team der Jugendfeuerwehr für die wertvolle Arbeit für die Aktiven. In den vergangenen zwei Jahren wären etwa zehn Jugendfeuerwehrleute in die Reihen der Aktiven gewechselt. Zum Jubiläum überreichte er einen Satz neuer Freizeit-Jacken. Seitens der Stadt gratulierte stellvertretend Tobias Kamm. Bürgermeister Wolfgang Hermann hatte sein Kommen kurzfristig absagen müssen. „Es ist Klasse, dass ihr das Feuer der Begeisterung weitertragt. Zu einer gut funktionierenden Jugendarbeit, die heute nicht mehr überall so vorbildlich gegeben ist, gehören Ausbilder mit einem wahnsinnig hohen Engagement“, zollte Kamm Lob und Respekt. Als Geschenk hatte er die Einladung zum Pizza-Essen für die komplette Jugendabteilung dabei. Die Jugendleiter aus Mühlenbach, Haslach und Hofstetten überreichten ein Freundschafts-Bänkle mit Hochprozentigem