Die Steinacher Narrenzunft zeichnete verdiente Mitglieder für langjährige aktive Mitarbeit aus. Foto: Störr

Die Steinacher Narrenzunft feiert Mitte Januar das 125-jährige Bestehen mit einem großen Narrentreffen. Während der Hauptversammlung standen die Informationen dazu im Mittelpunkt.

Steinach - Die üblichen Regularien wurden im Eiltempo abgehandelt, an die vergangene Fasent unter Corona-Bedingungen erinnert und im Kassenbericht am Ende ein gutes Ergebnis ausgewiesen. Narrenvater Matthias Griesbaum erklärte: "Die Fasent wie wir sie kennen und lieben ist im letzten Jahr erneut zum Opfer geworden. Aktuell planen wir die kommende Fasent mit dem gewohnten Ablauf – und bisher sieht es nicht schlecht aus."

Darüber hinaus gebe es ein Jubiläum abzuwickeln, in dessen Zusammenhang auch kurzfristige Hilfseinsätze auf die Mitglieder zukommen würden. Ein besonderer Dank galt deshalb schon im Voraus den Vorstands-Kollegen, Mitgliedern, Gönnern und Freunden der Narrenzunft, die zum Gelingen des Jubiläums mit großem Narrentreffen Mitte Januar beitragen würden. "Heinrich Diener, Gerd Schulz und Martin Lietzau haben als Archivare der Zunft in Eigenregie etwas Grandioses auf die Beine gestellt", betonte Griesbaum.

Am Samstag, 7. Januar, steht der Zunft zunächst der Jubiläums-Abend mit 200 geladenen Gästen ins Haus. Damit dieser Abend auch für die Mitglieder der Zunft ein Fest wird, übernimmt der Steinacher Musikverein die Bewirtung. Der Narrenbaum wird bereits nachmittags ohne Zeremonie auf dem Adlerplatz gestellt, auch das "Fasent ausrufen" entfällt. Am Samstag, 14. Januar, werden dann die Straßen-Bändel aufgehängt und erste Teile des Narrendorfs aufgebaut.

Für Buspendel-Verkehr fehlen Fahrer

"Es werden weder Straßen noch Zufahrten zugebaut", betonte der Narrenvater. An dem Wochenende wird auch die Ausstellung der Archivare eröffnet, die seit 2019 unter dem Motto "Fasent von A-Z" vorbereitet wird. Zur Eröffnung werde es eine "Närrisage" geben, lud Heinrich Diener augenzwinkernd ein. Für den 15. Januar seien dann Führungen für die Bevölkerung geplant.

Matthias Griesbaum stellte das neu entwickelte Zunft-Logo vor und blickte auf das bevorstehende Narrentreffen am 21. und 22. Januar. Dieses Mal werde die Festhalle samt Aula durch die Zunft genutzt. Das Narrendorf werde ähnlich angeordnet wie beim Narrentreffen 2009. Zur Absperrung werde etwa ein Kilometer Bauzaun verwendet.

"Für beide Tage ist eine Komplett-Sperrung für den Verkehr durch Steinach beantragt", betonte Griesbaum. Die Blaulicht-Fraktionen würden über das Wochenende im Haus der Vereine untergebracht. Neu in der Region wird sein, dass am Samstag der Einlass bereits ab 14 Jahren erlaubt ist. Allerdings nur in Begleitung eines Erwachsenen und mit One-Way-Ticket.

Aufgrund der extrem hohen Kosten durch die Sicherheits-Auflagen wird erstmals auch für die Hästräger Eintritt erhoben, allerdings in moderatem Maß.

Beim großen Umzug am Sonntag zahlen dann nur die Zuschauer Eintritt. Erwartet werden 36 Gastzünfte mit 3200 Hästrägern und 600 Musikern.

Was bisher noch nicht gelöst werden konnte ist die Einrichtung eines Buspendel-Verkehrs für den Samstagabend. Zwischen Karlsruhe, Freiburg und Rottweil habe man alle Busunternehmen abgeklappert, aber nur Absagen erhalten – überall fehle es an Fahrern. Und nach dem Narrentreffe stehe dann die eigentliche Fasent im üblichen Umfang auf dem Plan. Das Motto lautet: "125 Jahre und kei bissle still – deshalb mocht jeder, was er will!".

Neue Ehrung eingeführt

Die Steinacher Narrenzunft hat eine neue Ehrung eingeführt. Den "Verdienst-Orden am Bande" erhalten ab sofort Mitglieder, die seit 44 Jahren aktiv in der Zunft sind. Narrenvater Matthias Griesbaum zeichnete damit Heinrich Diener, Gabi Näger und Gerd Schulz aus. Den Zunftorden in Silber für 20 aktive Jahre erhielten Julian Faltin, Fabian Himmelsbach und Nicolai Schwendemann. Den bronzenen Zunftorden für zehn aktive Jahre erhielten Andreas Himmelsbach, Thorsten Millinger, Dorina und Florian Schätzle sowie Alexandra Vollmer-Himmelsbach.