Seit Donnerstag muss sich ein 23-jähriger Mann vor dem Landgericht Offenburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Körperverletzung mit Todesfolge vor. Foto: Goltz

Ein 23-Jähriger steht seit Donnerstag vor dem Landgericht Offenburg: Er soll bei einem Streit seinen Kontrahenten in Kehl zu Boden gestoßen haben, der sich dabei so schwer verletzte, dass er starb. Die Verteidigung sieht die Sache jedoch ganz anders.

Die Staatsanwaltschaft Offenburg wirft dem Angeklagten vor, er habe Ende September in Kehl einen Bekannten vor einem Lokal zu Boden gestoßen. Der sei mit voller Wucht mit dem Kopf aufgeschlagen, zunächst zwar bei Bewusstsein gewesen, später jedoch an den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas gestorben. Beim Prozessauftakt zeigte sich der Angeklagte laut einer Sprecherin des Landgerichts Offenburg „teilweise geständig“.

Bereits im Vorfeld hatte der Anwalt des 23-Jährigen die Version der Anklage in Zweifel gezogen. So seien die tödlichen Verletzungen nicht Resultat des Streits mit seinem Mandanten, sondern die Folge einer Auseinandersetzung der selben Nacht mit einem Dritten, so der Verteidiger im Gespräch mit unserer Redaktion.

Für die Verhandlung sind drei Termine angesetzt, der letzte für Mittwoch, 24. Mai. Im Falle einer Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge droht dem 23-Jährigen eine Freiheitsstrafe nicht unter drei Jahren. Er befindet sich nach seiner Auslieferung aus Bulgarien seit Weihnachten in Untersuchungshaft.