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Herlinsbachschüler führen Musical "Oje, eine Hexe!" auf

Der Apotheker erkennt seine Medizin nicht mehr, der Bademeister beklagt sich über auslaufende Schwimmbad-Becken und dem Pfarrer kommen Predigt samt Füllfederhalter abhanden. Schuld daran ist eine Hexe, die ihr Unwesen in Wolfach treibt.

Wolfach . Eine äußerst vergnügliche Stunde hat ein großes Publikum in der voll besetzten Aula der Herlinsbachschule Wolfach am Dienstag erlebt. Die Profilgruppen Chor, Theater und Tanz der Grundschule brachten das Musical "Oje, eine Hexe!" von Henning M. Ihde sowohl musikalisch als auch tänzerisch und schauspielerisch beeindruckend auf die Bühne.

Die Handlung des lustigen und spannenden Stücks wurde kurzerhand nach Wolfach verlegt und erzählt von einer Hexe, die zusammen mit ihren Gefährten Rabe und Katze am Spitzfelsen ihr Domizil hat.

Sie treibt in der Stadt ihr Unwesen und richtet allerlei Schabernack an. Dem Apotheker verhext sie die Medizin und der Bademeister beklagt sich beim Bürgermeister über auslaufende Becken im Schwimmbad. Diese kleine Unstimmigkeit, denn Wolfach hat ja bekanntermaßen kein Schwimmbad, sei der künstlerischen Freiheit zugeschrieben und sicher war auch kein Bezug zum Kinzigtalbad beabsichtigt.

Heiterkeit rief auch der an seinem Schreibtisch bei seinem Mittagsschlaf gestörte Bürgermeister hervor, der den Bademeister erst mal warten ließ, weil er in "Arbeit versinkt". Der tatsächlich anwesende Bürgermeister Thomas Geppert amüsierte sich sichtlich über diese lustige Szene.

Den strengen Lehrer trifft im Unterricht der Hexenschuss. Als sich die Wolfacher Honorationen im Wirtshaus über die "furchtbaren" Vorkommnisse in der Stadt ereifern, stößt der geschockte Pfarrer dazu. Ihm kam die Predigt samt Füllfederhalter abhanden. Der Pfarrer hat auch die Hexe gesehen und sie muss es sein, die all dieses Unheil verursacht.

Bürgermeister, Lehrer und Apotheker schmieden bei viel Bierkonsum im Gasthaus einen Plan, wie dem Spuk ein Ende bereitet werden kann und sie machen sich auf zum Spitzfelsen. Dort sinkt das Trio allerdings bierselig auf eine Bank und schlummert so tief, dass sie nicht einmal den Tanz der Elfen mitbekommen.

Gut, dass Nele, die Tochter des Apothekers und ihre Freundin Maike sich mutig ebenfalls zum Spitzfelsen aufmachen. Dort geben ihnen die Elfen den Tipp, dass im Besen der Hexe die Zauberkraft sitzt.

Nach aufregendem Ringen mit dem Raben und der Katze nimmt das Musical ein gutes Ende, denn die Mädchen gewinnen den Kampf und entwenden den Besen. Mit beschwingten Melodien, großartig choreografierten Tänzen des Hexenvolks und dramaturgisch geschickt eingesetzten Auftritten auch vor der Bühne begeisterte das Stück restlos das Publikum.

Das Abschlusslied, bei dem alle Mitwirkenden noch einmal alles gaben, bildete das krönende Finale des Musicals.

Riesiger Beifall belohnte die Akteure für wochenlange Proben und auch die Leiter der Profilgruppen, Katharina Künzel, Sonia Günter und Michael Schmider, die mit sehr viel Einsatz die Inszenierung ermöglichten. Großes Lob gebührt ebenfalls den Schülern aus den Klassen 4a und 4b, die unter der Leitung von Rosa Perreira detailverliebt das sparsame, aber umso wirkungsvollere Bühnenbild kreiert hatten. Einen perfekten Einstieg in den kunstliebenden Schulalltag gelang Lehramtsanwärterin Lena Weis, die die Darsteller erstklassig schminkte. Die Schapbacherin ist seit Anfang Februar an der Herlinsbachschule.

So hatte Schulleiter Manuel Ressel allen Grund, in seinem Schlusswort strahlend die vielen Talente der Schule, ob Schüler oder Lehrer, mit anerkennenden Worten zu würdigen. In seinen Dank schloss Ressel die Akteure hinter den Kulissen wie Hausmeister Thomas Schamm, Techniker und den Elternbeirat für die Bewirtung ausdrücklich mit ein.