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Unterstützung für Umzüge während der Tunnelsperrung zugesagt. Schultes will nicht Benedikt XVI. beerben.

Wolfach - In jedem Jahr versuchen sich die Wolfacher etwas Neues einfallen zu lassen, um die trauernden Geldbeutelwäscher zum Lachen zu bringen. Diesmal mussten Zitronen und Plastikkrabben herhalten, doch das konnte die schwarzgewandeten Herren nicht wirklich beeindrucken.Deutlich teilte dann Oberwäscher Heiner Oberle "Bürger" Gottfried Moser seine Schandtaten mit, die zwischen ihm und seiner erfolgreichen Wiedereinsetzung ins Amt standen. Punkt eins war die geplante Umgestaltung der Kinzig, doch hatten sich Oberle und seine Wäscher etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um den Schultes noch umzustimmen: ein Gutschein für acht Tage Bankhocken im neuen Wellnessbereich an der Kinzig.

Viel schwerwiegender war jedoch für die Geldbeutelwäscher Mosers zweite Verfehlung: Abwesenheit beim Schnurren und keine Komplettsperrung der Hauptstraße während der Tunnelsanierung für die Umzüge Fasnet 2014. "Das will ich euch leichtsinnigerweise zusagen", gab sich Moser demütig und einsichtig. "Dann müssen die Wolftäler ein bisschen warten. Notfalls stellen wir einfach die Ampeln auf Rot", sagte der Schultes. Das griff Heiner Oberle sogleich dankbar auf. Der Oberwäscher kündigte den Besuch seiner Gruppe im kommenden Jahr bereits drohend an und meinte trocken: "Entweder du hast uns geholfen, oder du wirst ans Kreuz genagelt."

Eine kreative Idee hatten die Wäscher auch schon für die Umhüllung des Rathauses: Nach dem Ende der Sanierung ließe sich doch daraus eine Dachkonstruktion für den Schlosshof basteln, sinnierte Oberle. Eine weitere Einnahmequelle für die klamme Stadtkasse wäre eine Vermietung des Schlosshofs an den Hühnerbaron von Kirnbach.

Außerdem seien die Geldbeutelwäscher die einzig kompetenten Ratgeber in Sachen Armut: "Wir, die wir uns auskennen mit schmalen Geldbeuteln, sind die Einzigen, welche kompetenten Vorschläge zur günstigen Überdachung machen dürfen." Auch der Rücktritt des Papstes löste bei den Wäschern ganz neue Ideen aus: Sie schlugen Moser vor, sich für den Rest seiner Amtszeit wie im Konklave einzumauern, und sahen schon bald den Bau eines Edelstahlkamins am Rathaus voraus.

Allerdings würde weißer Rauch bei der Bürgermeisterwahl nur dann aufsteigen würde, wenn ein männlicher Bürgermeister gewählt würde. Bei schwarzem Rauch deute dies eindeutig auf eine Bürgermeisterin hin, befand Oberwäscher Heiner Oberle. Für Gottfried Moser hatten sie bereits ein neues Amt im Visier: Als Papstnachfolger könne er das höchste Amt ausüben und der mächtigste Mann auf der Welt werden. Das einzige praktische Problem sei die Forderung nach Ehelosigkeit, befanden die Wäscher. Ihr Lösungsvorschlag: ein Klosteraufenthalt für Ehefrau Ute während seines Pontifikats. Dieses Amt strebe er bestimmt nicht an, konnte Schultes Moser die Wäscher beruhigen.