Schwester Redempta überreicht Pfarrer Benno Gerstner ein Geschenk nach der Jakobus- Wallfahrt am 26. Juli und gratuliert ihm zu seinem 57. Geburtstag. Foto: Bea Foto: Schwarzwälder-Bote

Wolfacher Pfarrer nimmt Auszeit auf eigenen Wunsch / Rückblick auf Historie der Gemeinde und ihre Seelsorger

Wolfach/Tennenbronn (am/bea). Kurz vor seinem inzwischen begonnenen Urlaub wurde bekannt, dass Pfarrer Benno Gerstner ab September eine Auszeit nehmen wird und die Erzdiözese Freiburg einen neuen Wirkungskreis für den Geistlichen sucht.

Weil Gerstner am Freitag für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen war, hat der SchwaBo ihm einige Fragen per Mail zugesandt. Als "Antwortversuche" hat der Wolfacher Pfarrer seine maximal einsätzigen Stellungnahmen bezeichnet. Auf die Frage, wie er dazu steht, dass er nun eine Auszeit nehmen wird, schrieb er: "Die Auszeit zu nehmen, war ein Wunsch von mir, der mir vom Erzbischöflichen Ordinariat Freiburg gewährt wurde." Die Frage, ob er sich einen neuen Wirkungskreis suchen wollte, beantwortete er: "Nach der Auszeit werde ich zusammen mit dem Ordinariat nach einer neuen priesterlichen Aufgabe suchen."

"Leider nicht beantworten" konnte Gerstner nach eigenen Angaben die Frage: Warum hat sich für den Pfarrgemeinderat in Wolfach kein Kandidat bei der jüngsten Wahl zur Verfügung gestellt? Auf die Frage, ob man von einem Zerwürfnis in der Pfarrgemeinde St. Laurentius sprechen kann, verwies Gerstner auf den zurückgetretenen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Schamm.

Nachdem die Gespräche mit dem Ordinariat ebenfalls gescheitert sind, wollte der SchwaBo wissen: Welche Lehren können alle Beteiligten aus diesen Entwicklungen ziehen? Gerstner sah sich nicht in der Lage, alleine eine Antwort auf diese Frage geben: "Dazu müssten alle Beteiligten befragt werden."

Wesentlich länger als Pfarrer Benno Gerstner wohl in Wolfach bleiben wird, waren die meisten seiner Vorgänger für die St. Laurentius-Pfarrgemeinde verantwortlich. Von 1908 bis 1942 betreute Pfarrer Ferdinand Eisele die Katholiken in Wolfach. Von 1942 bis 1972 war Gottlieb Huber der Wolfacher Stadtpfarrer und Dekan. Ab November 1972 bis 1997 war Pfarrer Josef Stüble für die Gläubigen da. Bernward Ringelhann kam 1997 nach Wolfach und betreute die Pfarrgemeinde zehn Jahre lang.

Aufgrund von Ringelhanns Erkrankung infolge eines Zeckenbisses übernahm dann Pfarradministrator Wolfgang Kribl vorübergehend von September 2007 bis 2008 die Aufgaben in der Pfarrei und Seelsorgeeinheit "An Wolf und Kinzig".

Die Seelsorgeeinheit wurde von Pfarrer Ringelhann aufgebaut und besteht seit dem 1. Juli 2004. Sie wurde aus den Pfarrgemeinden St. Laurentius Wolfach, St. Roman und St. Bartholomäus Oberwolfach mit St. Marien bei der Walke gebildet.

Am Kirchweihfest und verbunden mit dem Pfarrfest wurde am 7. September 2008 in einem Festgottesdienst in der St. Laurentius-Kirche Benno Gerstner als neuer Pfarrer von Wolfach und für die Seelsorgeeinheit "An Wolf- und Kinzig" vom damaligen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Helmut Daniel offiziell begrüßt. Er wurde somit Nachfolger von Pfarrer Ringelhann, der auf Grund seiner schweren Erkrankung seine Aufgaben nicht mehr wahrnehmen konnte. Gerstner war zuvor Pfarrer in Tennenbronn.