Wetteraufzeichnungen der Wolfacher Station im Juni 2015 / Trotz Schafskälte: Niederschlagsmenge extrem gering

Von Franz Schmalz

Wolfach. Sommerhitze zu Beginn und zum Ende des Monats, dazwischen eine längere Schafskälte – so zeigte sich das Wetter im Juni. Die Landwirte sorgten sich wegen der Trockenheit, die Badefreunde waren dagegen nicht ganz zufrieden mit der Sonnenausbeute.

Der Start in den Juni begann standesgemäß nicht nur mit dem meteorologische Sommer, er war auch tatsächlich präsent und steigerte sich in den ersten Junitagen weiter. Am 5. und 6. kam das Thermometer erst bei Werten über dreißig Grad zum Stehen. Bis zum 9. gab es dann einen deutlichen Einbruch bei den Temperaturen (nur noch 15 Grad), um dann aber rasch wieder auf 30 Grad hochzuschnellen. Von der Monatsmitte an folgte eine wechselhafte und kühle Periode, im Volksmund auch Schafskälte bezeichnet. Öftere Niederschläge ließen die Trockenheit vorübergehend zurückgehen. Die Höchsttemperaturen bewegten sich meist nur zwischen 15 und 20 Grad und nachts war es öfters noch einstellig. Ab dem 23. kehrte der Sommer wieder mit steigenden Temperaturen zurück, am Monatsletzten war auch die 30-Grad-Marke kein Hindernis mehr.

Wie schon im letzten Jahr zeigte sich das erste Junidrittel sehr heiß, in diesem Jahr lagen die Temperaturen am 4. und 5. um etwas mehr als acht Grad über dem langjährigen Durchschnitt, der Zeitraum vom 11. bis 15. zeigte sich mit Überschüssen von etwa drei Grad moderat zu warm. Zwischen dem 17. und 24. blieben die Temperaturen dann um etwa drei Grad unterhalb der Durchschnittswerte.

Die letzten fünf Tage verbuchten dann wieder steigende Temperaturüberschüsse bis zu sechs Grad. Insgesamt hatten die zu warmen Tage ein Übergewicht und so war – obwohl es manch einer etwas anders empfand – der Juni in Wolfach um plus 1,8 Grad zu warm. Den letzten zu kühlen Juni gab es 2001, seither konnten alle Junimonate einen Temperaturüberschuss vermelden. Es gab immerhin vier heiße Tage mit mehr als 30 Grad, normalerweise bringt es ein Juni gerade mal auf einen heißen Tag. Auch bei den 14 Sommertagen zählte man fünf Tage mehr als im Normalfall. Die höchste Temperatur wurde am 5. mit plus 33,4 Grad gemessen. Der niedrigste Juniwert wurde am 18. mit plus 8,2 Grad abgelesen.

Nicht befriedigend war die gefallene Niederschlagsmenge von 78,5 Liter pro Quadratmeter, die gerade mal 64 Prozent des Monatssolls betrug. Da sich im letzten Drittel und Anfang Juli eine längere Trockenperiode entwickelte, wäre mehr Regen vonnöten gewesen. Der Regen verteilte sich auf 14 Tage und die höchste Tagesmenge fiel am 14. An vier Tagen wurden Gewitter beobachtet.

Wenn die Sonne in den letzten Junitagen nicht noch kräftig "nachgeliefert" hätte, dann wäre ein Defizit unvermeidlich gewesen, so aber gelang es doch noch, die Zahl der Sonnenstunden auf 175,4 zu erhöhen, was doch wenigstens noch zwei Prozent über dem langjährigen Durchschnitt war. Es wurden fünf heitere Tage (+2) und neun trübe Tage (-1) gezählt.