Eine tolle Truppe: das Theater-Team der Trachtengruppe Oberwolfach mit Regisseur Hans Armbruster (links). Foto: Haas

Theater: Trachtengruppe unterhält ihre Gäste mit köstlichen Szenen mitten aus dem Leben heraus.

Oberwolfach - Drei Stunden Unterhaltung vom Feinsten bot die Trachtengruppe Oberwolfach bei den Theaterauftritten am Samstag und Sonntag in der Festhalle. Sowohl als Team wie auch im Einzelnen versprühten die Akteure deftigen Witz und tiefsinnigen Humor am laufenden Band.

Unter dem Titel "Haushalt für alle" demonstrierten drei Generationen recht lebensnah die ganze Bandbreite dessen, was sich im familiären Spannungsfeld mal mit Blitz und Donner und mal auch in grotesker Situationskomik von früh bis spät so alles entladen kann.

"So ging’s bi uns au zue, wenn du für de Hushalt zuständig wär’sch", konnte man in der Theaterpause mitten aus dem zahlreich gekommenen Publikum vernehmen.

Beeindruckend war bereits die Einführung in das turbulente Geschehen auf der Bühne durch den neuen jungen Vorsitzenden Christian Schacher mit seiner Partnerin Andrea Maier, die aus Bad Peterstal zur Oberwolfacher Trachtentruppe gestoßen ist.

Routiniert spielte der junge Florian Armbruster als Familienvater und Schreinermeister Heinz Müller seine Rolle mit 176 Einsätzen sowohl anfänglich als Familienoberhaupt wie auch als Hausmann im zweiten Teil des Theaterabends, natürlich auch mit den in Laufe einer Dreiakt-Komödie sich häufenden Missgeschicken.

Aber letztendlich hatte Ehefrau Rosa (Moni Schacher) das Sagen im Haus. Sie bewies recht beeindruckend, dass eine moderne Frau auch als Chefin ihren Mann zu stehen weiß.

Die Jugend wurde von Tochter Sabine (Stefanie Heckhausen) und Alexander Schillinger als Schreinergeselle Hannes im Müller’schen Betrieb schauspielerisch perfekt verkörpert. Sabine Müller zeigte sich gestenreich eingebildet, putig und verwöhnt, wie es extremer nicht hätte sein können – bis ihr am Schluss dann doch die Realität knallhart serviert wurde.

Absolute Spitze die unverwüstliche Oma Else (Berni Haas). Anfangs gebisslos musste sie sich als sowohl schlagfertige Seniorin wie auch gleichzeitig als zänkische Alte gegen den ständig stichelnden schlitzohrigen Opa (Manfred Schmider) zur Wehr setzen.

Geschickt hat man sich bei Personen und Rollen am heimischen Wolftal orientiert. So drohte die Oma schon am Frühstückstisch: "No gang i halt num, zuem Rudi", womit sie das Café von Rudi Würth am Lindenplatz meinte.

Lebensecht auch die Situation beim Bügeln: Das vergessene Bügeleisen führte dazu, dass es auf der Bühne zu Qualmen anfing und mit einem großen Loch in den Leggins spektakulär endete. Werner Haas als Erich Schlau und Martina Dieterle, geb. Schillinger, verkörperten die Rollen des Glasermeisters wie auch der Sekretärin auf charmante wie auch resolute Art.

Zum Gelingen trugen auch die routinierte Regie von Hans Armbruster, das erfahrene Soufflieren von Rita Feger, die Maske und Frisuren von Helmut Daniel und Christa Mayer und die Technik von Herbert Bruder und Tobias Harter bei.

Viele Helfer sorgten zudem für einen reibungslosen Ablauf der Aufführungen.