Viele Vereinsmitglieder und Helfer waren der Einladung des Bürgermeisters gefolgt. Sie brachten Bereitschaft und gute ideen mit, um bei der Integration der erwarteten Flüchtlinge zu helfen. Foto: Kornfeld

Beim Netzwerktreffen entstehen gute Ideen für die Zusammenarbeit für Geflüchtete.

Die Vereine möchte Bürgermeister Thomas Geppert mit ins Boot holen, um mit ihnen und dem Helferkreis für Flüchtlinge das Ziel Integration zu erreichen. Darum hatte er am Dienstagabend zu einer Netzwerkveranstaltung ins Wolfacher Rathaus eingeladen.

Wolfach . Erschienen sind Vertreter der mitgliederstärksten Vereine und des Helferkreises. "Ich bin mit der Resonanz zufrieden", so Geppert. Für die im August erwarteten 98 Geflüchteten stehen die Unterkünfte bereit. Laut Geppert stelle sich nun die Frage "Auf wieviel Schultern können wir das verteilen?".

Seitens des Helferkreises gibt es laut Gerhard Schrempp schon viele verschiedene Aktionen, wie beispielsweise Sprachförderkurse. Im Weltladen finde regelmäßig ein "Freitagstreff" statt, bei dem sich Interessierte, Ehrenamtliche und Flüchtlinge austauschen. Der Platz dafür werde aber bald nicht mehr ausreichen.

Alltagslotsen

Wichtig für die Integration seien die Alltagslotsen. Sie bieten den Flüchtlingen Unterstützung beim Einleben, begleiten beispielsweise bei Behörden- oder Arztbesuchen. Diese Hilfe sei in der Anfangsphase ein- bis zweimal in der Woche notwendig, später reduziere sich der Zeitaufwand. Die Lotsen sollen nicht allein gelassen werden, es gibt einen regelmäßigen Austausch. Nötig sind auch Fahrdienste sowie Umzugs- und Aufbauhilfen und Unterstützung bei Hausaufgaben. Interessierte, die dabei helfen möchten, können sich bei Schrempp (siehe Info) melden.

Von der Stadt sind ein Stadtplan mit Fotos, ein Wegweiser für ehrenamtliche Mitarbeiter und ein "Anamnesebogen" geplant. Auf diesem sollen beispielsweise die Fähigkeiten und Interessen eines Flüchtlings eingetragen werden. Auch eine offizielle Begrüßung wird es geben.

Angebote der Vereine

Der Turnverein bot an, Kinder an einigen Kursen gratis teilnehmen zu lassen. Peter Buchholz von FC Wolfach wies auf die gelungene Osteraktion hin. Flüchtlinge, die im Verein mitspielen möchten, seien willkommen. Der Verein habe schon Schuhe und Trikots zur Verfügung gestellt, komme dabei aber an Grenzen. Eine Sammlung von gebrauchten Schuhen wurde angeregt.

Horst Polus von der Stadtkapelle bot kostenlose Probe- und Schnupperstunden an. Es fänden sich sicherlich Musiker, die freiwillig Unterricht geben würden. Bei einer entsprechenden Begabung ließe sich dann auch ein Instrument auftreiben.

Parallelwelten vermeiden

Matthias Geiger vom Gewerbeverein wies auf den Bedarf an Arbeitskräften hin. Es sei wichtig, Informationen über die Fähigkeiten der Flüchtlinge zu bekommen. Er betonte auch die Notwendigkeit der schnellen Integration, damit keine Parallelwelt entstehe.

Sabine Decker vom Schwarzwaldverein erklärte, dass Flüchtlinge bei Wanderungen willkommen seien. Eventuell könnten beispielsweise Bastelaktionen im Containerdorf stattfinden.

Chemie muss stimmen

Laut Geppert werden 30 bis 50 Lotsen gebraucht, auch darauf sollten die Vereinsmitglieder angesprochen werden. Leider sei noch sehr wenig über die erwarteten Flüchtlinge bekannt.

Schrempp betonte, dass es für die Lotsen möglich sein müsse, irgendwann zu sagen: "Jetzt ist es mal gut". Es sei wichtig, dass die Chemie zwischen Geflüchteten und Lotsen stimme.

Regelmäßige Sprechstunden zu bestimmten Themen, wie beispielsweise Schulen und Banken, wurden angeregt. Geppert zeigte sich spontan bereit, dafür einen Raum zur Verfügung zu stellen. Die Anregung, einen Vereinssprecher für alle zu suchen, fand viel Beifall.

INFO

Kontakt

Weitere Informationen: Kontakt: Wer mithelfen möchte kann sich an Gerhard Schrempp per E-Mail an gerhard@familieschrempp.de und unter Telefon 07834/8 67 03 16 oder Ordnungsamtsleiterin Michaela Bruß unter Telefon 07834/83 53 12 wenden.