Laszlo Fogarassy, erster Geiger im Basler Sinfonieorchester, hier bei seinem jüngsten Auftritt mit Zsolt Németh Foto: Schrader Foto: Schwarzwälder-Bote

Laszlo Fogarassy gastiert mit Zsolt Németh im Wolfacher Rathaus

Von Frank Schrader

Wolfach. Ein treuer und stets gern gesehener Gast bei den Konzerten im Wolfacher Rathaussaal ist Laszlo Fogarassy, erster Geiger im Basler Sinfonieorchester, der bei seinem jüngsten Auftritt von Zsolt Németh am Klavier begleitet wurde.

Die beiden Musiker brachten vier Meisterwerke des 19. Jahrhunderts zu Gehör, beginnend mit Beethovens so genannter Frühlingssonate opus 24. Nur allmählich fanden hier Németh und Fogarassy zu der richtigen Balance zwischen ihren Instrumenten, das Klavier schien, zumindest in den ersten drei Sätzen, zu sehr zu dominieren. Némeths Spiel ließ noch ein wenig die Geschmeidigkeit vermissen, um sich mit dem Klang der Violine perfekt vermischen zu können. Der zeitlichen Koordination fehlte bei dem einen oder anderen Akkordschluss die letzte Präzision. Doch abgesehen von diesen minimalen interpretatorischen Unachtsamkeiten, war es insgesamt ein überaus imposanter Einstieg, der mit einem flotten Rondo endete.

Energisch begann die Sonate opus 108 von Johannes Brahms, und nun ließen die Interpreten auch die kleinen anfänglichen Unstimmigkeiten im Zusammenspiel weit hinter sich. Némeths Finger schlichen gleichsam über die Tasten und erzeugten einen samtweichen Klangteppich unter den besonders im zweiten Satz so wundervoll sentimentalen Brahmschen Weisen der mit der dafür nötigen Leichtigkeit aufspielenden Violine.

In der Sonate D 574 zelebrierten die beiden Musiker mit hörbarer Hingabe und Andacht voll Klarheit und Zartheit Schuberts ab und an verspielt wirkenden melodienseligen Erfindungsreichtum. Der üblichen Konzertdramaturgie folgend, endete der Abend mit dem musikalisch gewichtigsten Werk, der Sonate opus 45 von Edvard Grieg. Hier zeigten Németh mit dem hochdramatischen, wie dahin getupft erscheinenden, aber umso schwerer zu spielenden Klavierpart mit typisch Griegschen Akkordfolgen und Fogarassy mit dem klavieristisch komponierten und daher höchst anspruchsvollen Violinpart ihre große Klasse. Insofern war es dann auch keine Überraschung mehr, dass sich die von diesem Konzert tief ergriffenen Zuhörer mit großem Applaus noch ein Scherzo von Brahms als Zugabe erklatschten.