Groß war die Freude bei den Ukrainern über die Hilfsgüter aus Hofstetten. Foto: privat

Ein Team um Bürgermeister Martin Aßmuth hat am vergangenen Wochenende wieder Hilfsgüter für die ukrainische Partnergemeinde Trostjanez übergeben. Für Aßmuth hatten die Ukrainer eine besondere Ehrung im Gepäck.

Dabei wurde wieder deutlich, dass der Krieg im vermeintlich sicheren Westen der Ukraine täglicher Bestandteil des Lebens ist. Während die Delegation aus dem Kinzigtal Bürgermeister Mykhailo Tsykhuliak, seiner Stellvertreterin Oleksandra Dzindra und Gemeinderat Myroslav Zaiats humanitäre Hilfsgüter übergaben, wurde die unmittelbare Umgebung von Trostjanez von russischen Raketen und Drohnen angegriffen. Diese beschädigten ein Elektrizitätswerk, welches ausschließlich die Zivilbevölkerung mit Strom versorgt, schreibt Bürgermeister Martin Aßmuth in einer Mitteilung.

„Die Drehleiter der Feuerwehr, welche die Gemeinde Hofstetten im vergangenen Jahr überführt hatte, war im Dauereinsatz“, berichtete laut Aßmuth der Bürgermeister der ukrainischen Gemeinde, Mykhailo Tsykhuliak. Ohne die Leiter wäre der Schaden weitaus größer ausgefallen.

Im Sommer 2023 hatte die Gemeinde Birkenfeld um Rathaus-Chef Martin Steiner eine ausgemusterte Drehleiter für den Weitertransport nach Trostjanez gespendet. „So schlimm die Situation ist, die Hilfe aus Hofstetten und von seinen Partnern hilft uns zu überleben“, führte das Dorfoberhaupt aus.

Ostergeschenke für Kriegswaisen

Die Zahl der Kriegswaisen steigt in Trostjanez, weshalb Verwaltungsstudentin Julie Glatz mit Aßmuth die Aktion „Ostern im Schuhkarton“ vorbereitet hatte. Über das Bürgerblatt, Presse und soziale Medien war um Geschenke gebeten worden. Aus Hofstetten und dem gesamten Kinzigtal gingen rund 200 Spenden für Waisen zwischen einem und 16 Jahre ein, die nun im polnischen Niepolomice, östlich von Krakau, übergeben wurden. „Die Resonanz war unglaublich positiv. Ich danke allen Unterstützern“, so der Schultes.

Neben den Geschenken für die Kriegswaisen wurde ein gespendetes Kommunalfahrzeug aus Schwäbisch-Hall sowie einige hundert Erste-Hilfe-Sets, Tourniquets, medizinische Hilfsgüter und Schulmaterial in zwei randvollen Fahrzeugen transportiert.

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Die Lebenshilfe aus dem Kinzig- und Elztal hatte Aßmuth wieder dankenswerterweise einen Bus zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung des Transports erfolgt über die „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ (SKEW) in voller Höhe, welche ukrainisch-deutsche Partnerschaften unterstützt.

Überführt wurden die Hilfsgüter von Gemeinderat Wilhelm Uhl sowie von Kurt Pöhlandt und Erwin Neumaier aus Hofstetten, die den Bürgermeister und Glatz gerne begleiteten. Insgesamt legte die Hofstetter Delegation in 48 Stunden rund 2700 Kilometer zurück.

Verdienstkreuz für Martin Aßmuth

Tsykhuliak hatte für Martin Aßmuth eine Überraschung im Gepäck, die er im Beisein der Bürgermeister Roman Ptak und Michal Hebda während des Empfangs im Rathaus von Niepolomice überreichte. Als Anerkennung der umfangreichen Hilfen aus Hofstetten und des unermüdlichen persönlichen Einsatzes Aßmuths erhielt dieser eine staatliche Würdigung. „Ich habe damit nicht gerechnet und auch nicht erwartet. In schwierigen Zeiten zu helfen ist für mich und viele andere eine Frage der Menschlichkeit, weshalb ich die Auszeichnung auch stellvertretend für die vielen Helfer und Unterstützer in Demut angenommen habe. Es ist schön zu wissen, dass unsere Hilfe vor Ort ankommt und das Engagement Vieler gewertschätzt wird“, sagte Aßmuth abschließend.