Energiewende: Windpark "Kambacher Eck" eingeweiht / Untersteller: "Als weltweites Vorbild vorangehen"

Die Einweihung des Windparks "Kambacher Eck" ist gestern mit vielen Gästen gefeiert worden. Mit einem Investitionsvolumen von 22 Millionen Euro ist der Windpark das bisher größte Projekt in der Geschichte der Badenova.

Steinach. Die von den Windrädern erzeugte Energiemenge soll bis zu 10 000 Haushalte versorgen. "Baden-Württemberg ist Windenergieland", betonte Umweltminister Franz Untersteller in seiner Laudatio. "Diese Anlage hier ist durch die Leistungsfähigkeit und die Nabenhöhe entscheidend anders", hob der Minister hervor. Ein Vorhaben dieser Größe sei nur mit großen Engagement aller Beteiligten möglich. "Die Genehmigungsverfahren werden immer komplizierter und stellen an Behörden und Beteiligte enorme Herausforderungen", sagte er. Dabei müssten Natur- und Artenschutz strikt beachtet werden. Die Energiewende sei noch längst nicht geschafft, man sei darauf angewiesen, dass die Gesellschaft mitziehe. In der EEG-Debatte wünschte sich der Minister dann mehr Sachlichkeit und erklärte: "An uns allein wird das Klima nicht gesunden. Aber wir müssen als weltweites Vorbild vorangehen."

Thorsten Radensleben, Vorstandsvorsitzender der Badenova, sagte: "Der Tag der Einweihung ist stets auch ein Tag großer Kraftanstrengungen. Man kann gar nicht hoch genug wertschätzen, was im Vorfeld geleistet wurde." Die Windexperten der Badenova, Badenova Wärmeplus und der Ökostrom Consulting Freiburg hätten über zwei Jahre lang geplant, projektiert, Windstärken gemessen und Gutachten sowie Genehmigungen eingeholt.

Seitens des Landratsamtes beleuchtete Nikolas Störmer den Windpark, für das Regierungspräsidium sprach Klemens Ficht. Der spektakuläre Transport der Rotorblatt-Teile sei beim Bau außergewöhnlich gewesen, das gesamte Projekt "ein klares Bekenntnis zur Energiewende". Die vier großen Windkraftanlagen vom Typ Enercon 115 wurden als symbolisches Dankeschön an die beteiligten Kommunen auf die Gewann-Namen "Katzenstein", "Kambach", "Auf der Schanze" und "Langeck" getauft.

Ein-Drittel-Lösung von Anfang an präferiert

Steinachs Bürgermeister Frank Edelmann blickte stellvertretend für Carsten Gabbert (Schuttertal) und Daniela Paletta sowie ihren Vorgänger Hans-Peter Heizmann (Biberach) auf die Anfänge zurück und betonte: "Alle drei Gemeinderäte haben den Bau jeweils einstimmig beschlossen." Obwohl die Windräder auf Steinacher Gemarkung stehen würden, habe man sich nach dem Motto: "Wir tragen die Last miteinander und profitieren gemeinsam" von Anfang an auf eine Drittel-Lösung geeinigt.

Auch eine Bürgerbeteiligung sei von Beginn an forciert worden. Stellvertretend für die Eigentümer trat Josef Singler ans Mikrofon und betonte: "Was lobenswert ist, muss gelobt werden."