Alaxnder Kern (Mitte, links) und Björn Krugielka haben zusammen mit interessierten Bürgern schon einige Meilensteine für die Planung des Welschensteinacher Dorfladens gesetzt. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Infos über Welschensteinacher Projekt

Von Lars Reutter

Welschensteinach. Gute Fortschritte macht die Planung für den Welschensteinacher Dorfladen. Über den Stand der Dinge haben Björn Krugielka, Alexander Kern und Christel Weber am Mittwoch informiert.

"Man sollte den Projekt einfach eine Chance geben", wünscht sich Björn Krugielka, der zusammen mit Alexander Kern seit Ende des vergangenen Jahres die Planungen vorantreibt. Seitdem haben sie ein Logo entwickelt, Öffentlichkeitsarbeit betrieben, bestehende Dorfläden besichtigt, Experten befragt, Formalien geklärt und es haben einige Stammtische und am Dienstag erstmals ein Workshop stattgefunden. Gekommen sind jeweils zwischen acht und 19 Teilnehmer. "Darunter sind sechs bis acht ›Dauerbrenner‹. Ansonsten haben wir ein wechselndes Publikum", sagt Kern.

Kritik erwünscht

Er und Krugielka betonen, dass weiterhin jeder zu den Treffen kommen könne. "Wir sind kein geschlossener Kreis", sagen sie. Auch Leute, die Bedenken und Kritik äußern wollen, sind ausdrücklich willkommen. "Bedenken können wir vielleicht schnell zerstreuen. Oder wir haben etwas nicht bedacht und uns bringt die Kritik weiter", so die Organisatoren.

Keine Konkurrenz

Dass sie zusammen mit interessierten Bürgern aber schon jede Menge bedacht haben, wird im Gespräch deutlich. So soll der Laden auf keinen Fall eine Konkurrenz zu bestehenden Hofläden werden. Im Gegenteil: "Der Dorfladen könnte von ihnen auch als Werbeplattform genutzt werden", sagt Krugielka. Zumal schon feststeht, dass rund 2000 Artikel oder 90 Prozent der Produkte im Dorfladen von einem Großlieferanten gebracht werden. "Die restlichen zehn Prozent sollen aber aus der näheren Umgebung kommen, um sich so auch absetzen zu können", ist den Organisatoren die regionale Verankerung wichtig.

Kunden denken um

Auch wollen sie ausdrücklich keine Kopie eines großen Supermarkts schaffen. Im Dorflade gebe es dann vielleicht statt zehn verschiedenen Buttersorten nur zwei, aber dies dann zu einem vergleichbaren Preis. "Auch wenn man bei einem Lieferanten nur kleine Margen bestellt, kann man diese zu einem günstigen Preis anbieten", sagt Kern. Aber nicht nur deshalb sehen die beiden Welschensteinacher gute Chancen auf einen Erfolg des Dorfladens. "Bei der Bevölkerung hat ein Umdenken stattgefunden. Immer mehr Leute legen großen Wert auf die Qualität und woher ein Produkt kommt", meinen Kern und Krugielka.

Geöffnet haben soll der Laden nach ersten im jüngsten Workshop gefassten Überlegungen wochentags an vier von fünf Tagen von 6.30 bis 13 Uhr und 16 bis 18 Uhr. Am fünften sowie an Samstagen soll nur vormittags geöffnet sein. "Diese Zeiten könnten sich aber noch ändern", betont Alexander Kern.

Sozialer Treffpunkt

Damit der Laden Erfolg hat, soll er mehr als eine Einkaufsstätte sein. "Es soll auch ein Treffpunkt für Jung und Alt werden", erklären Kern und Krugielka unisono. Daher würden sie sich auch wünschen, dass sie im Welschensteinacher Rathaus in unmittelbarer Nähe zu Kindergarten und Schule Räumlichkeiten bekommen.

Dafür haben sie zwar noch keine Zusage der Verwaltung, grundsätzlich habe diese ihnen aber bereits signalisiert, dass sie dem Projekt positiv gegenüberstehe und soweit möglich dieses gerne unterstützen wolle.

Weitere Termine

Und warum engagiert sich Christel Weber bei den Treffen für den Dorfladen? "Ich war erst gar nicht so angetan von der Idee", sagt sei. Dann habe sie sich aber überlegt, dass für ältere Personen ohne Kinder im Ort so ein Laden sinnvoll wäre. Zudem könnte man so auch ein Auto einsparen. "Ich will mithelfen, mitanpacken und so etwas bewegen", sagt Weber. Wenn eine Genossenschaft gegründet wird, kann sie sich auch vorstellen, für den Vorstand zu kandidieren.

Bevor der Laden im nächsten Jahr eröffnen soll – so die Zielsetzung – wird bis zum Herbst weiter am Konzept gefeilt und weitere Themen angegangen. Daher wird am Mittwoch, 5. August, ab 20 Uhr zum Thema Öffentlichkeitsarbeit in den "Wilden Mann" eingeladen, und am 11. August geht es dann bei Annemarie Bührer in der Schlossbergherberge um das Thema sozialer Treffpunkt.

Zudem sind Werbeaktionen geplant: Mit Kindern und Jugendlichen will man Grillen und einmalig an einem Freitagabend einen Wochenmarkt mit Flammkuchenbacken organisieren.

Weitere Informationen: www.facebook.com/dorfladenwst