Wenn man den Zug um 20.04 in Offenburg verpasst, gibt es seit dem Fahrplanwechsel bis 22.26 Uhr keine direkte Anbindung nach Steinach mehr. Foto: Reutter

Steinachs Bürgermeister Frank Edelmann beschwert sich in Namen der Pendler. Im Januar sind Gespräche geplant.

Steinach - Steinachs Bürgermeister Frank Edelmann ärgert sich. Der Grund: Viele Berufspendler, die bisher Richtung Haslach und Hausach unterwegs waren, erlebten mit dem Fahrplanwechsel eine böse Überraschung – Der Zug 7.36 Uhr ab Offenburg über Gengenbach, Biberach, Steinach, Haslach und Hausach wurde ersatzlos gestrichen.

"Gerade diese Verbindung war für viele Berufspendler eine gute Alternative zu den überfüllten Schülerzügen (um 7.16 Uhr ab Steinach)", schreibt Edelmann in einem offenen Brief an den Schwarzwälder Boten. Ironisch fährt er in dem Brief fort: "Noch besser ist die Situation am Abend." Denn wenn man den Zug um 20.04 Uhr in Offenburg verpasse, gebe es bis 22.26 Uhr keine direkte Anbindung nach Steinach mehr. Jetzt müssten die Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) bis Haslach fahren, dort 18 Minuten auf dem Bahnsteig warten und dann mit der OSB nach Steinach zurückfahren.

Edelmann hat daher die zuständige Nahverkehrsgesellschaft BW auf das Problem aufmerksam gemacht und um eine Lösung gebeten, insbesondere zur Situation am Abend.

Die Antwort hat er ebenfalls dem SchwaBo weitergeleitet. "Sie haben Recht: Die nun im Fahrplan entstandene zweistündige Bedienungslücke Steinachs in den Abendstunden war tatsächlich nicht beabsichtigt", gibt darin Heiko Focken von der NVBW-Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH unumwunden zu.

Die Hintergründe seien nicht verkehrlich oder in mangelnder Wertschätzung Steinachs begründet. Die Erklärung für die Verschlechterung sei vielmehr, dass erst im November 2014 und damit zu einem sehr späten Zeitpunkt die Entscheidung über das Fahrplankonzept "Ortenau" getroffen wurde.

Bislang habe um 21.07 Uhr ein Zug der Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Hausach, der auch in Biberach und Steinach hielt, verkehrt. Im Ausschreibungsfahrplan für das Ortenaunetz war in der 21-Uhr-Lage ab Offenburg ein neuer Zug mit Halt gegen 21.15 Uhr in Biberach und Steinach vorgesehen. Dieser hätte zudem um 21.21 Uhr in Biberach Anschluss an einen neuen Spätzug ins Harmersbachtal gehabt. "Folglich wurden beim zeitnah auf dieser Relation verkehrenden Zug der Schwarzwaldbahn die bisherigen Außer-Takt-Halte in Biberach und Steinach gestrichen – die Bedienung dieser Stationen sollte ja der neue Ortenau-Taktzug übernehmen", schreibt Focken.

Am 4. November sei dann der Zuschlag für das Ortenaunetz erteilt worden, dies aber aus Kostengründen nach einem reduzierten Fahrplan und entgegen des vorgesehenen Vergabefahrplans ohne diesen neuen 21-Uhr-Zug ab Offenburg in Richtung Biberach und Hausach. Erst an jedem 4. November 2014 sei verbindlich klar gewesen, dass diese neue 21-Uhr-Bahn nicht verkehren werde.

Der DB Regio AG sei es gelungen, ad hoc wenigstens einen der beiden entfallenen Halte seines Schwarzwaldbahn-Zuges "in den Fahrplan drücken" zu können. "Es wird Sie nicht begeistern, dass die Wahl dabei auf den Halt in Biberach fiel", schreibt Focken an Edelmann. Doch neben dem insgesamt höheren Fahrgastaufkommen dieses Zuges in Biberach (Biberach durchschnittlich elf Ein-/Aussteiger; Steinach durchschnittlich sechs Ein-/Aussteiger) kann damit auch ein neuer Spätzug von Biberach nach Zell – Oberharmersbach in Biberach seinen Anschluss aus Offenburg erhalten, der sonst völlig aus dem luft- beziehungsweise zugleeren Raum heraus gefahren wäre, so Focken.

Einen darüber hinaus gehenden Halt in Steinach konnte die NVBW-Nahverkehrsgesellschaft auf die Schnelle jedoch nicht in den Fahrplan aufnehmen, da sich sonst alle Fahrzeiten des Schwarzwaldbahn-Zuges bis Konstanz verschoben hätten – dies auch mit eventuellen Folgen auf Anschlusskorrespondenzen wie etwa im Knotenbahnhof Singen, schreibt Focken. Hierfür wäre eine Neuplanung des gesamten Zuglaufes Offenburg – Konstanz sowie dessen Anschlusszüge erforderlich gewesen. "Solch große Änderungen sind in der Regel nur zum Fahrplanwechsel möglich. Sofern sich jedoch auch unterjährig, also zu einem früheren Zeitpunkt, Möglichkeiten für eine Verbesserung der Situation in Steinach ergeben, werden wir diese selbstverständlich nutzen. Hierzu finden voraussichtlich schon im Januar 2015 Gespräche mit den Beteiligten statt", kündigt Focken an.

Die Erklärungen von Focken findet Edelmann sehr schwierig zu verstehen. "Eine Lösung kann er nicht anbieten, diese muss ich jedoch einfordern. Wir haben mit dem Fahrplanwechsel auf eine bessere Vertaktung am Abend gehofft, da bisher schon eine kleine Lücke im Stundentakt war. Statt einer Verbesserung haben wir jetzt 2,5 Stunden keine Anbindung mehr. So stellt man sich die Zukunft des ÖPNV bestimmt nicht vor", ärgert sich der Bürgermeister, und kündigt an, weiter für eine schnelle Problembehebung kämpfen zu wollen.

Bollenbach (knu). Obwohl die Feuerwehr-Abteilung Bollenbach in diesem Jahr bislang zu keinem Ernstfall ausrücken musste, war das Jahr für die Kameraden ein einsatzreiches Jahr. Abteilungskommandant Fabian Kinast blickte in der Abteilungsversammlung auf insgesamt 22 Proben und Übungen zurück, wobei der Schwerpunkt darauf lag, mit den Geräten und Kameraden anderer Abteilungen zusammenzuarbeiten. Mit einem durchschnittlichen Probenbesuch von 75 Prozent der insgesamt 18 Aktiven zeigte sich Kinast zufrieden. Erfreut ist er darüber, dass gleich fünf junge Kameraden den Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger erfolgreich absolvierten, und zwar: Yannik Gail, Stefan Schöner, Franz-Josef Schultheiß, Max Feger und Manuel Kinast tragen nun das "A" auf dem Helm.

Kommandant Stefan Possler gab außerdem einen Ausblick auf das kommende Jahr, in dem die Feuerwehr Haslach das 150-jährige Bestehen feiern wird. Begonnen hätten die Planungen zur Beschaffung eines neuen Fahrzeugs.