Diese Taube wurde am Mittwochmittag vor der Mediathek in der Kaiserstraße gefunden. Die pfeilartigen Nadeln wurden im Tiergesundheitszentrum entfernt, der Vogel befindet sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Foto: Terheim Lahr

Ein Unbekannter hat in der Lahrer Innenstadt auf eine Taube geschossen. Vier Nadelpfeile steckten in dem Tier, als es von einer Zeugin in der Kaiserstraße gefunden wurde. Die Taube hat überlebt – nach dem Tierquäler fahndet jetzt die Polizei.

Lahr - Die Zeugin rief die Polizei am Mittwoch gegen 13 Uhr an und teilte mit, dass sie den hilflosen Vogel vor der Mediathek gefunden habe. Das Tier saß auf der Straße, unfähig, sich fortzubewegen – in dieser Lage wurde es auch von der Polizeistreife vorgefunden, die umgehend ausgerückt war. Die Beamten verständigten das Tierheim, das den Vogel von einer Mitarbeiterin abholen und ins Tiergesundheitszentrum Braun in Lahr bringen ließ.

Bei dem Veterinär wurde der Vogel am Mittwochnachmittag geröntgt – die Aufnahme hat das Tierheim auf seiner Facebookseite veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, dass die Taube von vier Nadeln durchbohrt wurde – drei trafen den Rumpf, eine steckte im rechten Flügel.

Es sind spitze Blasrohrpfeile oder auch Blasrohrdarts, die eigentlich dazu gedacht sind, um auf eine Strohzielscheibe abgefeuert zu werden. Im Internet sind 100 Stück davon für 9.95 Euro zu haben. Der unbekannte Tierhasser aus der Kaiserstraße hat damit stattdessen auf ein lebendes Tier gezielt.

Taube ist auf dem Weg der Besserung

Im Tiergesundheitszentrum (TGZ) wurden die Nadeln entfernt. Das Tier sei danach noch recht munter gewesen, teilte das Tierheim mit, bleibe aber erstmal stationär im TGZ, da sich auch im Nachgang noch innere Blutungen bilden könnten. "Wir hoffen, dass sich die Taube erholt, dann wird sie in unserer Voliere weiter versorgt", so Katja Spirgatis vom Lahrer Tierheim im Gespräch mit unserer Redaktion. Man werde eine Anzeige wegen Tierquälerei gegen Unbekannt stellen.

Bei den Besuchern der Facebookseite des Tierheims haben die Aufnahmen des verletzten Vogels für Entsetzen gesorgt. "Schrecklich, das jemand einem Tier sowas antun kann", äußert dort zum Beispiel ein Leser. "Einfach nur grausam" oder "was leben für kranke Menschen auf dieser Welt", lauten weitere Kommentare. Ein Besucher schreibt über den unbekannten Täter: "Hoffentlich findet man diese grausame Bestie".

Polizei fahndet nach dem Täter

Man habe Ermittlungen eingeleitet, teilte die Lahrer Polizei am Donnerstag mit. Vor allem für die Herkunft der Pfeile interessieren sich die Beamten. Eine heiße Spur besitzen sie aber offenbar noch nicht. Tierquälerei wird in Deutschland nach Paragraph 17 des Tierschutzgesetzes mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet.