Landrat Frank Scherer (Dritter von links) und Rita Böcherer (links, Sparkasse Offenburg/Ortenau), ehrten die Gewinner des Integrationspreises. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder-Bote

Einbürgerungsfeier: Landrat Frank Scherer heißt neue Bundesbürger im Ortenaukreis willkommen.

Offenburg - Landrat Frank Scherer hat rund 120 neu eingebürgerte deutsche Staatsbürger im Großen Sitzungssaal des Landratsamts begrüßt. Im Rahmen der Feier wurde zum dritten Mal der "Integrationspreis Ortenau" verliehen.

Scherer verkündete einen Rekord: Mit 353 Menschen aus 58 Nationen haben sich 2015 im Ortenaukreis so viele Personen wie seit zehn Jahren nicht mehr einbürgern lassen. 425 Anträge auf Einbürgerung wurden im gleichen Zeitraum gestellt, geht aus einer Mitteilung hervor. "Zuwanderung ist eine Herausforderung, und sie bedeutet Veränderung. Aber Zuwanderung ist auch Chance, denn sie birgt ein Potenzial, von dem die aufnehmende deutsche Gesellschaft profitieren kann", sagte der Landrat und nannte in diesem Zusammenhang die Schlagworte "Fachkräftemangel" und "demografischen Wandel".

Integration sei ein gegenseitiger Prozess von Zuwanderern und Einheimischen und sie betreffe jeden. Ohne die gesellschaftliche Beteiligung wäre auch in Sachen Zuwanderung kein Staat zu machen, so Scherer. "Deswegen bin ich gerade in diesen Zeiten besonders froh, dass es im Ortenaukreis zahlreiche Initiativen und Projekte gibt, die sich die Integration ausländischer Mitbürger zum Ziel gesetzt haben", sagte er.

Der Landrat ermunterte auch die neuen Staatsbürger, hierzu ihren Beitrag zu leisten: "Sie können sich mit am besten in die Neuankömmlinge hineinversetzen. Sie haben einen Weg hinter sich gebracht, an dessen Anfang die Neuankömmlinge erst stehen. Seien Sie Vorbild für die Neuen und bringen Sie sich in die Integrationsarbeit ein."

Mit dem "Integrationspreis Ortenau", den das Landratsamt und die Sparkasse Offenburg/Ortenau zum dritten Mal verliehen, werden innovative Ideen, Engagement und gelungene Integrationskonzepte anerkannt und prämiert. Eine Jury, besetzt aus Mitarbeitern des Migrationsamtes und der Sparkasse Offenburg/Ortenau, entschied über die Preisvergabe. Aus 18 eingereichten Integrationskonzepten wurden die drei besten mit einem Preisgeld von insgesamt 3000 Euro honoriert.

Platz eins ging an das Projekt "Fahrradwerkstatt" der "Initiative Flüchtlingshilfe Kehl" in Kooperation mit der Verkehrswacht Kehl. Ziel des Projekts sei es, Mobilität und Verkehrssicherheit für Flüchtlinge herzustellen. Die Zuwanderer helfen beim Instandsetzen gespendeter Fahrräder. Als zweiter Preisträger wurde das Projekt "Weltcafé Ortenberg" des "Forum Asyl Ortenberg" ausgezeichnet. In der Einrichtung würden Flüchtlinge und Einheimische über Hausaufgabenprojekte, Paten- und Sportinitiativen zueinander finden.

Die "wöchentliche MarhaBAR", ein interkultureller Treffpunkt für Migranten und Einheimische in Achern, wurde mit dem dritten Preis gewürdigt.