Rund drei Kilo Kokain sollen die Beschuldigten unter anderem an- und verkauft haben. 800 Gramm konnte die Polizei bei einer Durchsuchung im Februar sicherstellen. Foto: Symbolfoto: Archiv

Prozess: Vier Männer im Alter von 21 bis 35 Jahren angeklagt

Offenburg - Die Staatsanwaltschaft Offenburg hat gegen vier Männer aus der Ortenau im Alter zwischen 21 und 35 Jahren Anklage zur Jugendkammer des Landgerichts Offenburg erhoben. Ihnen wird bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen.

Sie sollen zwischen November und Februar insgesamt zehn Drogendeals vorgenommen haben, teilt die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der Umfang beläuft sich laut der Anklage insgesamt auf 26 Kilo Marihuana, vier Kilo Haschisch, drei Kilo Kokain und eineinhalb Kilo Amphetamin. Von denen konnte bei Durchsuchungen im Februar noch knapp zehn Kilo Marihuana, gut 800 Gramm Kokain und knapp 80 Gramm Haschisch sichergestellt werden konnten.

Beschuldigte sollen knapp 200 000 Euro verdient haben

Durch den Verkauf der übrigen Drogen sollen die Beschuldigten knapp 200 000 Euro verdient haben. Das Gericht könne neben den zu verhängenden Strafen die Einziehung dieser Beträge anordnen, so die Staatsanwaltschaft. Daneben werde das Gericht auch über die Einziehung der bei den Taten verwendeten Fahrzeuge – unter anderem ein Oberklasse-Wagen – zu entscheiden haben.

Die Hauptverhandlung findet vor der Jugendkammer des Landgerichts statt, weil einer der Angeschuldigten zum Zeitpunkt der Taten das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet hatte. Das Gericht wird daher unter anderem zu beurteilen haben, ob gegen ihn Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht zur Anwendung kommt. Im Falle einer Verurteilung nach Erwachsenenstrafrecht droht den Bandenmitgliedern eine Freiheitsstrafe zwischen fünf und 15 Jahren, bei Annahme eines minder schweren Falles eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.

Da der 35-Jährige bereits mehrfach – auch einschlägig –vorbestraft ist, steht bezüglich seiner Person auch eine Unterbringung in der Sicherungsverwahrung im Raum. Hierzu wird im Rahmen der Hauptverhandlung unter Hinzuziehung eines psychiatrischen Sachverständigen die Frage beantwortet werden müssen, ob der Angeschuldigte für die Allgemeinheit gefährlich ist.

Drei der vier Angeklagten befinden sich seit ihrer Festnahme im Februar in Untersuchungshaft. Gegen einen der mutmaßlichen Lieferanten der Bande, einen 35-Jährigen aus Straßburg, wurde gesondert Anklage erhoben. Ihm wird zur Last gelegt, zwischen Dezember 2020 und Februar 2021 insgesamt 18 Kilo Marihuana und ein Kilo Kokain an die Bande verkauft zu haben. Auch er befindet sich seit Februar in Untersuchungshaft. Die Verhandlungstermine stehen noch nicht fest, mit einem zeitnahen Beginn sei jedoch zu rechnen, so die Staatsanwaltschaft.