Infrastruktur: Regionalverband weist Fläche als Naturschutzgebiet aus / Offenburg hofft auf Gespräche

Der Planungsausschuss des Regionalverbands Südlicher Oberrhein hat entschieden: In Achern soll der ehemalige Truppenübungsplatz als Grünzug ausgewiesen werden. Damit entsteht dort kein Edeka-Logistikzentrum.

Ortenau (red/fs). In der gestrigen Sitzung des Planungsausschusses ist eine Mehrheit von 23:8 Stimmen dem Vorschlag der Verbandsverwaltung gefolgt, für den ehemaligen Truppenübungsplatz in Achern sowohl die Ausweisung eines neuen regionalen Grünzuges als auch die Ausweisung der Fläche als Vorranggebiet für Naturschutz und Landschaftspflege vorzunehmen. So kann Edeka dort kein Logistikzentrum errichten.

"Natürlich bedauern wir die Entscheidung des Regionalverbands. Um die zukünftige Expansion der Edeka Südwest durch eine leistungsfähige Logistik abzusichern, werden wir nun, da die Ansiedlung eines Logistikstandorts im Raum Achern nicht möglich scheint, weitere Szenarien für ein Zentrallager, nördlich von Achern, prüfen. Parallel dazu sind wir, was die Entwicklung von Offenburg als Regionallager betrifft, weiterhin mit den Vertretern der Stadt in Kontakt", teilte Edeka mit.

Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner sagte: "Ich bin über dieses Votum erleichtert. Damit ist die avisierte Entwicklungsmöglichkeit am gewünschten Acherner Standort ausgeschlossen – und die Konkurrenzsituation zwischen Offenburg und Achern in der Edeka-Zentrallager-Thematik nicht mehr gegeben. Ich hoffe, dass Edeka nun in konstruktive Gespräche mit der Stadt Offenburg hinsichtlich Erweiterungsmöglichkeiten am gewachsenen Standort Offenburg eintreten wird – so wie ich es bereits angeboten hatte. Es geht hier nicht um einen Streit zwischen zwei Oberbürgermeistern, sondern vielmehr um eine rein sachliche, regionalplanerische Betrachtung."

Die Stadt Achern zeigt sich in einer Mitteilung enttäuscht: "Das ist ein wenig günstiges Signal für die Wirtschaftsfreundlichkeit unserer Region. Die Stadt hat Verständnis für die Sorge in Offenburg, dass bei einem Zentrallager in Achern Arbeitsplätze vom dortigen Regionallager nach Achern verlagert würden. Dem wäre allerdings in der Gesamtbilanz der Arbeitsplätze ein deutlicher Zuwachs entgegen gestanden."