Matthias Bauernfeind                                     Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeisterwahl Oberwolfach: Fragebogen des SchwaBo an die Kandidaten / Heute: Matthias Bauernfeind

Oberwolfach (am). Alle Kandidaten der Bürgermeisterwahl Oberwolfach haben einen Fragenbogen vom Schwarzwälder Boten erhalten, der an alle zugleich versandt wurde. Mit den Antworten wird dieser nun vor der Kandidatenvorstellung am Freitag, 12. Juni, um 19 Uhr in der Oberwolfacher Gemeindehalle in der Reihenfolge des Eingangs veröffentlicht – heute der von Matthias Bauernfeind.

Warum wollen Sie Bürgermeister von Oberwolfach werden?

Mich reizen die Gestaltungsmöglichkeiten als Bürgermeister. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern das direkte Lebensumfeld zu gestalten, macht die Aufgabe so spannend. Zusammen mit der herrlichen Lage der Gemeinde kann ich mir eigentlich nichts schöneres vorstellen, als hier Bürgermeister zu werden.

Warum sind Sie für das Amt besonders geeignet?

Ich habe das Rüstzeug für den Beruf mit dem Studium zum Diplom-Verwaltungswirt gelernt. In meiner Tätigkeit als Kindergartengeschäftsführer habe ich wertvolle Führungserfahrung gesammelt. Aber noch wichtiger: Ich bringe Leidenschaft und Liebe für das Amt und die Menschen mit.

Wo sehen Sie bei sich Schwächen oder Fortbildungsbedarf für dieses Amt?

Permanentes Lernen gehört zu jedem Beruf. Tiefer einarbeiten möchte ich mich unter anderem noch in die Bereiche Forst- und Landwirtschaft sowie Tourismus.

Wo sehen Sie Handlungsbedarf in der Gemeinde?

Bei der Fertigstellung des Wolftalradwegs, Weiterentwicklung des touristischen Angebots, Erneuerung des Kunstrasenplatzes des SV, Abbau der Verbindlichkeiten der Gemeinde, Sicherung des Schulstandorts und Kindergartenangebots, Sicherung der ärztlichen Versorgung.

Die Tage der Wolftalschule sind gezählt – was ist Ihr Rezept gegen den demografischen Wandel?

Familienfreundlichkeit ist wichtig. Junge Oberwolfacher müssen hier Möglichkeiten haben, Zukunft zu gestalten, beruflich wie privat. Gleichwohl müssen wir die Probleme – etwa beim Schulstandort – gemeinsam mit unseren Nachbarn lösen.

Welches sind Ihre Ideen für den Wirtschaftsstandort Oberwolfach?

Es sind keine spektakulären Ideen, es ist vielmehr der Austausch mit den Betrieben. Ich will ein verlässlicher Partner und Unterstützer sein.

Stichwort Offenhaltung: Wie wollen Sie die Aufforstung stoppen?

Offenhaltung ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Ich verstehe mich als Moderator in diesem Prozess und bringe viel Verständnis für die Land- und Forstwirte mit, die oft an ihre Grenzen stoßen. Im Dialog möchte ich nach Lösungen suchen, damit auch langfristig das Landschaftsbild von Oberwolfach erhalten bleibt.

Welche Schwerpunkte sehen Sie künftig für den Tourismus im Luftkurort Oberwolfach?

Wir müssen das Thema Tourismusmarketing auf den Prüfstand stellen und unsere Alleinstellungsmerkmale besser herausarbeiten. Der Wolftalradweg und das Guck a’ mol Wegle sind gute Ansätze.

Welche Möglichkeiten sehen Sie für interkommunale Zusammenarbeit? Mit welchen Gemeinden und in welchen Bereichen?

Die Zusammenarbeit mit Bad Rippoldsau-Schapbach ist gut. Im Dialog mit den Beteiligten müssen wir weitere Projekte prüfen, etwa im Bereich der Offenhaltung. Insgesamt sollte der Blick wieder mehr auf die Zusammenarbeit mit Wolfach gerichtet werden. Hier gibt es Möglichkeiten im Bereich Bildungsangebote oder Tourismus.

Auch wenn der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt einmal sagte: "Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen" - welche Vision haben Sie für Oberwolfach?

Jung und Alt fühlen sich in der Gemeinde pudelwohl, unterstützen sich gerne gegenseitig. Es gibt ausreichend Ausbildungs- und Arbeitsplätze, die Geburtenrate steigt und Oberwolfach gewinnt einen Preis für "naturverbundenen Tourismus".

Welches ist Ihr Lieblingsfleckchen in Oberwolfach?

Das ist auf dem Schwarzenbruch, weil man dort einen herrlichen Ausblick hat.

Was gefällt Ihnen gar nicht in Oberwolfach?

Nichts, und sollte ich noch etwas entdecken, werde ich versuchen es zu verbessern, versprochen!

Was werden Sie zuerst anpacken, falls Sie zum Bürgermeister gewählt werden?

Das bessere Kennenlernen der Mitarbeiter in der Verwaltung und der Mitglieder des Gemeinderates ist mir sehr wichtig.

Sind Sie ein entschluss- und entscheidungsfreudiger Mensch?

Ja, das bin ich. Allerdings auch nicht unüberlegt oder gar impulsiv.

Was tun Sie gegen Stress?

Mich im Kreise meiner Familie entspannen, kochen oder manchmal auch einfach nur Holz hacken.

Warum sollten die Oberwolfacher Ihnen ihre Stimme geben?

Weil sie mit mir einen qualifizierten, engagierten Menschen mit unabhängigem Blick von außen bekommen.

ZUR PERSON

> Matthias Bauernfeind ist 1984 in Freiburg geboren. Der Diplom-Verwaltungswirt arbeitet seit 2010 als Kindergarten-Geschäftsführer bei der Erzdiözese Freiburg. Im Ehrenamt ist er als Schöffe am Landgericht Freiburg tätig. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.