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Viele Kinzigtäler zu Gast

Es ist ein Jubiläumsumzug der Superlative gewesen: Zwei Kilometer liefen die Maskierten und Exoten durch ganz Oberwolfach. Sie kamen genauso wie die Zuschauer aus dem Kinzigtal und der Umgebung. Für den reibungslosen Ablauf sorgte die Freiwillige Feuerwehr.

Oberwolfach . So etwas hat der Ort noch nicht erlebt: Da die gemeldeten 30 Teilnehmer-Zünfte aus der gesamten südbadischen Region bis nach Dornstetten auch gleich noch mehrere Narrengruppierungen mitgebracht hatten, dürften sich am Sonntagnachmittag weit mehr als 1000 verschiedenartige Hästräger und Musikanten im kilometerlangen Zug durch Oberwolfach bewegt haben.

Eröffnet wurde der grandiose Aufmarsch von Narrenmutter Martina I. mit den Oberwolfacher Jubiläumsgruppen wie den Serregeistern (22 Jahre) und Schnitzpubern (33 Jahre) und den Narren der einheimischen Narrenvereinigung.

Allein schon bei der Vielzahl der Oberwolfacher wurden die Zuschauer in Staunen versetzt, galt es doch gleichzeitig das ganze Spektakel im Ort zu organisieren und im Narrendorf rund um die Festhalle für die Bewirtung und einen geregelten Ablauf zu sorgen.

Anfänglich ohne Regen

Der ersten Phase des nahezu zweistündigen Geschehens war eine fast regenlose Zeitspanne geschenkt. So konnten sich die bunten Narren frei, ohne Regenschirme, bewegen und nach Lust und Laune herumtollen.

Natürlich waren die Hästräger – so sie nicht gerade mit ihren Sprösslingen in den Kinderwagen unterwegs waren – ständig auf der Lauer, um entlang des zwei Kilometer langen Umzugswegs mit den Zuschauern allerlei Schabernack zu treifen. Aber hinterher wurden die "Opfer" meist mit Bonbons, Waffeln oder sonstigem süßem Gebäck reichlich "entschädigt".

Gestaunt hatten die Gäste auch über die Vielfalt der närrischen Gruppierungen, wie sie im Wolftal zuvor noch nie erlebt wurde. Selbst die Hexen, sei es aus Steinach, Rötenberg, Wolfach, Hornberg, Hausach, Fischerbach, Haslach oder Lehengericht, bestachen durch die furchterregende Maskerade ebenso wie durch die Buntheit ihrer Gewänder.

Fremde Exoten

Exoten, sowohl in ihren Namen wie auch in ihrem grotesken Erscheinungsbildern, waren unter anderem die Riebele aus Bad Rippoldsau, die Eggehaddel aus Schiltach, die Drillerhansele aus Dornstetten, die Schelmenwickler aus Kippenheim und die fidelen Schoogedätscher aus dem Freiburger Mooswald.

Echte nachbarliche Freundschaft und Verbundenheit demonstrierten die Zünfte der Umgebung sowohl aus dem Wolftal als auch aus dem Kinzigtal.

Sie waren in großer Zahl präsent und brachten viele Zuschauer mit. Einen Sonnenstrahl erzeugten in ihrer Frische mit den weißen und gelben Kostümen die verschiedenen Wolfacher Hansel.

Chapeau für die Feuerwehr

Allein 30 Mann der freiwilligen Feuerwehr Oberwolflach waren an allen neuralgischen Punkten auf das Dorf so verteilt und postiert, dass in jeglicher Hinsicht ein reibungsloser Ablauf geregelt war, was einer logistischen Meisterleistung gleichkam.

Die Fäden und das weiterverzweigte Organisationsnetz war schon im Vorfeld vom Stellvertreter der Narrenmutter Martina I., Daniel Schmieder, sehr umsichtig gesponnen worden – das dreimal ein Chapeau verdient.