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Stimmungsvoller Musik-Comedy-Abend am Freitag vor "Rock im Wald" in Oberwolfach

Keine Sekunde Eingewöhnung ist nötige gewesen für das Musik-Comedy-Trio Bidla-Buh. Die drei fühlten sich auf der "Waldbühne" auf dem Hexenplatz im Frohnbach heimisch und begeisterten zum Auftakt des Open-Airs der Lempi-Hexen.

Oberwolfach. Wohlwollend und mit angespannter Erwartung wurden das vor Musikalität und virtuosem Können nur so strotzende Ensemble am Vorabend vom traditionellen "Rock im Wald" der Oberwolfacher Lempi-Hexen vom zahlreich gekommenen Publikum empfangen. Sofort sprang der Funke von den musikalischen Komödianten auf die gemütlich an Biertischen sitzenden Gäste über. Die waren schon zeitig per Bus-Pendelverkehr oder zu Fuß zum idyllischen Festplatz im Frohnbach gekommen.

Der laue Sommerabend und der allmählich in ein Sternefunkeln übergebende Nachthimmel sorgten für ein einzigartiges Ambiente, das ein buntes Publikum zum abendlichen Ausflug in Richtung Wolfsgrund verlockt hat. Schnell brachten Hans Torge Bollert und seine beiden Kollegen Olaf Klindtwort und Jan-Frederick Behrend Leben auf den Berg.

Kleiner grüner Kaktus mutiert zum explosiven, mexikanischen Exemplar

Die drei Hamburger hatten es vorzüglich verstanden, in der Kürze ihres kurzen Aufenthalts im Schwarzwald, Wolftäler Internas aufzuschnappen und in ihr Programm zu integrieren. Sabine, Herbert und Thomas von den Lempi-Hexen waren die direkten Bezugspersonen, auf die man auf mannigfaltige Art immer wieder zurückkam.

Torge Bollert führte als versierter Conferencier das Wort, dominierte mit seinen Gesangsvorträgen à la Max Raabe und brachte schließlich eine nicht enden wollende Vielfalt an Trompeten-Arien zum Vortrag. Dabei durfte natürlich ein der Situation angepasstes Jagdhorn ebenso wenig fehlen wie eine spektakuläre Schlauch-Trompete.

Gitarrist Olaf Klindtwort hielt mit vielfältigen Melodien in schier unbegrenzter Genre-Vielfalt sowie artistischem Können an seinem Instrument fest, während Jan-Frederick Behrend als der Benjamin der drei Akteure über einem monumentalen Arsenal von Schlagzeugen wie auf einer Burg thronte.

Wenn er jedoch von seinem Schlagzeug-Olymp herunterstieg, glänzte er mit Lachsalven erzeugender Komik, sei es mit einer säuselnd sanft imitierten Schlagermelodie oder dem zusammen mit seinen Kollegen präsentierten HSV-SVO-Fan-Trio, das eine Fußballerhymne aus halb- und viertelsvollen Bierflaschen hervorzauberte. Berührend und eher zum Erquicken als zum Einschlafen präsentierten sie gestenreich ein Schlaflied für die Kinder.

Abschließend brach dann doch nochmals das volle Temperamt der drei Akteure durch, als sie den kleinen grünen Kaktus zusammen mit dem spontan mitswingenden Publikum zum vor Hitze qualmenden hochexplosiven mexikanischen Zauberkaktus mutieren ließen.