Die Hauptschüler aus Hofstetten werden in Mühlenbach unterrichtet. Die Kooperation ist beendet worden. Foto: Störr

Hofstetten steigt mit Beendigung des Hauptschul-Kooperationsvertrags aus der Bezuschussung der Schülerbeförderung nach Mühlenbach im bisherigen Umfang aus. Für die betroffenen Hofstetter wird ein alternatives Konzept erarbeitet.

Bereits in der letztjährigen Juli-Sitzung hatte sich der Hofstetter Gemeinderat mit dem Thema der Finanzierung beschäftigt. Aufgrund der Kooperationsvereinbarung der Hauptschule Mühlenbach mit Außenstelle Hofstetten hatte sich die Gemeinde zur hälftigen Übernahme der Beförderungskosten verpflichtet, was nach Abzug der Förderung durch das Landratsamt immer noch bis zu 17 000 Euro an Kosten im Jahr verursachte. Die Nachbarkommunen beteiligten sich zu keiner Zeit an den Beförderungskosten für Schüler aus ihren Gemeinden.

Die Kooperation Mühlenbach – Hofstetten wurde auf deutliche Empfehlung des Schulamts hin beendet (wir hatten mehrfach berichtet). Aktuell besuchen 16 Hofstetter Kinder die Hauptschule in Mühlenbach, zwei Neuntklässler werden verabschiedet und aus der vierten Klasse werden lediglich zwei Kinder wechseln. In Richtung des alleinigen Schulträgers Mühlenbach erklärte Bürgermeister Martin Aßmuth: „Eine weitere Bezuschussung des Fahrdiensts Haslach-Mühlenbach lehnt die Verwaltung ab.“

Kosten sind nicht mehr zu rechtfertigen

Hofstetten habe weitere Kredite aufzunehmen und in den Folgejahren den Haushalt zu konsolidieren. Die finanzielle Unterstützung Mühlenbachs sei mit Auslaufen des Vertrags nicht mehr Aufgabe Hofstettens und auch gegenüber den Bürgern nicht mehr zu vermitteln. Hinsichtlich der Unterstützung einzelner Hofstetter Hauptschüler sah er außerdem einen Widerspruch zum Gleichbehandlungsgrundsatz. Außerdem gebe es auch keine rechtliche Verpflichtung zur Übernahme der Fahrtkosten für Hauptschüler.

Außerdem entfalle die Haltestelle für den DRK-Bus, wenn Hofstetten keine Außenstelle mehr sei. Einzige Zusteigestelle: Haslach. Bernhard Kaspar (CDU) war es entscheidend wichtig, ob die Beförderung von Haslach nach Mühlenbach auch im neuen Schuljahr gewährleistet sei. Aßmuth sah das als gegeben, weil die Schüler weiterhin in erster Linie aus den Umlandgemeinden kommen werden. Kaspar betonte: „Das ist ein ganz wesentliches Thema, weil ein Hofstetter Hauptschüler wenige Chancen auf Nutzung des ÖPNV in Richtung Mühlenbach hat.“ Wilhelm Uhl (CDU) sah die Sache pragmatisch: „Wenn die Schüler nicht nach Mühlenbach kommen, können sie die Schule zu machen.“ Peter Neumaier (FW) sah einen Bruchteil der bisherigen Kosten für die Aufrechterhaltung der DRK-Linie lediglich von Hofstetten nach Haslach – soweit sich das DRK überhaupt darauf einlasse.

Für Hubert Kinast (CDU) war es wichtig, dass die Fahrtkosten für Schüler aus dem Außenbereich bis ins Dorf weiterhin bezuschusst werden. Hauptschüler sollten nach Mühlenbach aber den gleichen Betrag für eine Monatskarte zahlen, wie Realschüler oder Gymnasiasten.

Bernhard Krämer (CDU) sah ein Problem in der Hauptschüler-Beförderung bis zur Haslacher Grafenstraße, weil der Gemeindebus erst später als der ÖPNV im Dorf sei und dieser oft völlig überlastet wäre. Der Bürgermeister verwies auf die freiwillige Leistung der Gemeinde und zeigte die Möglichkeit der Eltern-Beförderung mit Fahrtkostenerstattung auf.

Arnold Allgaier (FW) verwies auf die Bedeutung der kleinen Schule und betonte: „Hauptschüler benötigen am meisten Unterstützung. Wir sollten beides verfolgen – die DRK-Linie und die Beteiligung der Eltern.“

Der Beschluss

Das Thema der Schülerbeförderung ist für den Hofstetter Gemeinderat noch nicht abgeschlossen, eine mögliche Lösung wird in einer der kommenden Sitzungen diskutiert. Bis dahin sollen Gespräche mit den betroffenen Eltern geführt und ein Angebot beim DRK für die Linie Hofstetten-Haslach eingeholt werden. Der Beschluss zur Einstellung der Bezuschussung im bisherigen Umfang von 50 Prozent der Fahrtkosten wurde einstimmig gefasst.