Bürgermeister Burger zeigt in der Gemeinderatssitzung die Pläne des Kinzigtalbads. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Beschluss: Mühlenbach will am bisherigen Konzept und der Kreditfinanzierung für das Kinzigtalbad festhalten.

Mühlenbach - Bei einer Enthaltung hat der Mühlenbacher Gemeinderat der Kreditfinanzierung für die Mehrkosten von 2,8 Millionen Euro am geplanten Kinzigtalbad zugestimmt. Das bisherige Konzept soll weiter verfolgt, zur Kostensenkung aber eventuell reduziert werden.

Der Mühlenbacher Bürgermeister Karl Burger (Freie Wähler) meinte zu Beginn: "Über das Warum und Weshalb kann man streiten, die Ernüchterung kam nach der Kostenvorstellung." Alles habe man berücksichtigen und ein rundum ansprechendes Bad schaffen wollen: "Jetzt müssen wir mit dem Dilemma umgehen. Fast alle beteiligten Kommunen sind sich mit dem Festhalten am Konzept einig."

Allerdings müsse geschaut werden, wie innerhalb des Zweckverbands ein Konsens hergestellt werden könne. An den zugesagten 150 000 Euro Investitionskostenbeteiligung durch die Gemeinde Mühlenbach ändere sich erst einmal nichts. An der Kreditfinanzierung trage Mühlenbach 112 000 Euro zuzüglich der Zinsen in Abhängigkeit der gewählten Variante. Anhand einer reduzierten Planung stellte Karl Burger dem Gremium Möglichkeiten zur Einsparung vor.

Gemeinderätin Monika Öhler (FW) sah im Weglassen des beheizten Außenbeckens ein großes Einsparpotenzial. "Gerade im Hinblick auf die laufenden Kosten. Dafür sollte lieber die bisherige Außenkubatur belassen werden." Thomas Keller (FW) gab zu bedenken: "Wenn die Betriebskostenumlage so geschätzt ist wie die Baukosten des Bads, dann kommt noch was auf uns zu." Auf die Außensauna sowie das Außenbecken könne seines Erachtens verzichtet werden.

Karl Burger relativierte: "Selbst wenn bei der jetzigen Variante mit etwa 400 000 Euro Betriebskosten gerechnet werden, trifft es Mühlenbach mit etwa 16 000 statt der ursprünglichen 13 000 Euro im Jahr zuzüglich des Kredits mit etwa 4000 Euro." Eine Möglichkeit werde mittlerweile darin gesehen, die Sauna mit 1,1 Millionen Euro – in Abhängigkeit der Finanzierbarkeit durch Dritte – in einem zweiten Bauabschnitt zu realisieren. Bautechnisch würde dabei alles so weit vorbereitet werden, dass die Sauna dann nur noch angehängt werden müsse.

Während Michaela Paulat (CDU) den Vorschlag des Sponsoring weiter verfolgt sehen möchte, betonte Klaus Armbruster (FW): "Wir sollten das Konzept nicht zu Tode reduzieren." Er fühle sich als Gemeinderat nicht ernst genommen, wenn es jetzt heiße, es sei von Anfang an klar gewesen, dass die ursprünglichen 8,5 Millionen Euro nicht reichen würden. "Aber wir sind zu arm, um billig zu bauen", unterstrich Armbruster und in der Meinung von Franz Hansmann (CDU) bestärkt: "Wir werden ein großes Problem haben, wenn wir etwas Bauen, das nichts Halbes und nichts Ganzes ist." Der Tenor am Ratstisch lautete: Die Sauna wird als Extra-Attraktion genutzt und gezielt aufgesucht, das Außenbecken lediglich als Zusatzangebot genutzt. Jetzt müssten im Zweckverband Überlegungen angestellt werden, um die Kosten zu reduzieren, ohne das Bad tot zu sparen.

Der Beschluss, am bisherigen Konzept und an der Kreditfinanzierung von 2,8 Millionen Euro festzuhalten, wurde bei einer Enthaltung zugestimmt. Um einen Konsens innerhalb des Zweckverbands herbeizuführen, soll über eine Reduzierung des Bads nachgedacht und alternativ nach Sponsoren gesucht werden.