Foto: Schwarzwälder-Bote

Holzeinschlag: Forstwirtschaftliche Vereinigung empfiehlt den Waldbesitzern den Holzeinschlag zu starten.

Mittleres Kinzigtal - Mit dem Ende der Sommerferien haben die Sägewerke der Region ihre Arbeit wieder aufgenommen. Den Waldbesitzern wird der Holzeinschlag empfohlen, bereit gestelltes Holz wird derzeit sehr kurzfristig abgewickelt.

Im Gespräch mit Joachim Prinzbach, dem geschäftsführenden Vorstand der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald eG (FVS), wird die gute Ausgangssituation schnell deutlich. Der befürchtete Käferbefall sei aufgrund des nasskalten Frühsommers ausgeblieben, die Preise bis zum Jahresende stabil.

"Die Prognosen für den Inlandmarkt, aber auch für die meisten Exportmärkte sind gut, die Absatzmärkte der Kunden werden sich im Zuge der Herbstbelebung positiv entwickeln", sagt Prinzbach. Somit gebe es gerade im September und Oktober einen besonders hohen Bedarf an frischem Rundholz und die eindeutige Empfehlung an die Waldbesitzer zum Holzeinschlag. "Für den Rest des Jahres kann von einer regional weiterhin guten Nachfrage ausgegangen werden, der Leitpreis liegt bei 90 Euro", blickt Prinzbach voraus.

Den Kleineren droht Preisverfall wegen Überkapazität am Markt

Doch was sich für die Waldbesitzer als sehr gute Voraussetzungen darstellt, ist für die Sägewerke der Region eine echte Herausforderung. Seit dem Bau von großen Sägeindustrien werden enorme Mengen Frischholz benötigt, die über den Preis gesichert werden. Wo die Sägewerke früher als Familienunternehmen geführt wurden, gehe es bei den großen Sägeindustrien rein um die Menge.

Johannes Koch vom Sägewerk "Gebrüder Heinzelmann" in Halbmeil erklärte auf Nachfrage: "Die derzeitigen Rundholzpreise liegen europaweit an der Spitze. Das bedeutet für die kleineren Sägewerke einen enormen Kostenblock im Einkauf, andererseits verfallen die zu erzielenden Preise aufgrund der Überkapazität am Markt. Viele kleine Sägewerke der Region mussten in jüngster Vergangenheit schließen." Denn auch die Sägewerke des Kinzigtals würden im weltweiten Wettbewerb stehen und seien von vielen Faktoren beeinflusst.

Beim Blick in die Fachzeitschrift "Holzkurier" vom August dieses Jahres zeigt sich in der Marktanalyse eine rege Nachfrage für die meisten Weiterverarbeitungsprodukte, die im Wesentlichen durch den boomenden Baumarkt in Deutschland ausgelöst worden sei. Entsprechend würden die vorgelagerten Schnittholzprodukte davon profitieren, wird berichtet.

So sieht auch Joachim Prinzbach die höchste Nachfrage für Frischholz im September und Oktober sowie im April, Mai und Juni und empfiehlt eine entsprechende Waldbewirtschaftung. Nachdem immer mehr Waldbesitzer ihre Bestände im Nebenerwerb bewirtschaften würden, habe die FVS ein Kooperationsmodell in Zusammenarbeit mit dem Revierleiter und regionalen Forstunternehmen entwickelt. Die Pflege- und Hieb-Maßnahmen würden dabei in enger Abstimmung mit den Waldbesitzern erstellt und abgewickelt, außerdem könne sich der Waldbesitzer jederzeit selbst bei den Arbeiten einbringen. Damit werde laut Prinzbach die nachhaltige und wertschöpfende Bewirtschaftung der Wälder auch weiterhin gewährleistet.

Weitere Informationen:

www.fvs-eg.de