Magnus von Canstein (rechts) ist extra aus Bonn angereist, um Johannes Fechner (Mitte) gemeinsam mit dem Betreiber Martin Kammerer einen Überblick über die Zahlen der Raststätte zu geben. Foto: Masson

Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner nimmt die Angebote der Raststätte Mahlberg-West unter die Lupe.

Mahlberg - Wie geht es eigentlich hinter den Kulissen einer Autobahn-Raststätte zu? Das hat Johannes Fechner, SPD-Bundestagsabgeordneter für Lahr und Emmendingen, gerne mal genauer wissen wollen. Im Rahmen seines Sommerprogramms besichtigte er daher in Mahlberg die "Raststätte West".

Zum Informationseinstieg war von der bundesweiten Betreiberfirma "Autobahn Tank- und Rast" Magnus von Can-stein aus Bonn angereist. Seit der Privatisierung 1998 führe sein Unternehmen bundesweit 400 Rastanlagen und 55 Motels mit 12 000 Mitarbeitern, erklärte von Canstein. Eine Milliarde Euro sei in die Renovierung und den Neubau von Gebäuden geflossen. Während bundesweit an einigen Brennpunkten noch Parkplätze für Lastwagen fehlen, sei "Mahlberg West" mit 130 Stellplätzen bestens ausgerüstet. Weitere 280 Plätze stehen für Autos und fünf für Busse zur Verfügung. Sowohl diese als auch Rastanlage Mahlberg-Ost sind seit 2006 an den Offenburger Betreiber Martin Kammerer verpachtet, der auch die Baden-Badener Rastanlage führt. Seine Kernverpflichtung lautet: "An 365 Tagen im Jahr 24 Stunden lang für alle Kunden offen haben."

Damit das bestens funktioniert, sind auf beiden Mahlberger Autobahnseiten 43 Angestellte beschäftigt, darunter vier Auszubildende. Zwei Drittel von ihnen arbeiten im Gastronomiebereich, der Rest an den Tankstellen. Da wechselt gelegentlich schon mal der Arbeitsplatz auf die andere Seite: Während Richtung Süden im Juli Urlauber- Hochsaison herrscht, ist im August die gegenüberliegende Raststätte mit dem Rückreiseverkehr stärker ausgelastet.

Betreiber Kammerer präsentierte dem SPD-Politiker nicht nur die Wärmeausgabe im Restaurant mit benachbarter Hamburger-Station und gemütlicher Kaffeebar nebst geschmackvoll eingerichteten Gasträumen, sondern auch den dahinter liegenden, blitzsauberen und funktionellen Küchenbereich.

Im "Rast-Shop" kosten die Waren etwas mehr Geld als im Supermarkt

Der "Rast-Shop" mit Proviant- und Reiseartikeln von der Zahnbürste bis zur Landkarte oder Bierhumpen-Souvenir lässt nur wenige Alltagswünsche offen. Der Umsatz verteilt sich zu 60 Prozent auf die Gastronomie, die restlichen 40 Prozent jeweils zur Hälfte auf die Kaffeebar und den Rastshop.

Und die Preise? "Die sind etwas höher als im Supermarkt, aber die müssen ihren Laden ja auch nicht Tag und Nacht mit Personal offen halten", erklärt Kammerer. Und: Wer etwa aus der Schweiz zurückkehre, wundere sich sogar über die an den Rastanlagen wesentlich niedrigeren Preise.

Stolz ist der Pächter auf die Stammkundschaft: Manche schauen beim Urlaub regelmäßig vorbei, andere auf ihrer täglichen Pendelfahrt zur Arbeitsstelle, Lastwagenfahrer sowieso. "Unsere Gäste gehören allen Gesellschaftsschichten an, ob Tramper, Trucker, Luxuswagenbesitzer, ganz normale Familien", erklärt Kammerer. "Unser Personal erlebt öfter mal, dass sogar Prominente ganz freundliche Menschen sind", etwa wenn Heino oder Helge Schneider auf einer ihrer vielen Reisen in Mahlberg ein Päuschen einlegen.