Wolfgang Lauer von der Jägervereinigung Lahr beim Zerlegen eines Rehs Foto: Wendling

Von Oktober bis Januar ist die Hauptjagdsaison in Deutschland. In dieser Zeit wird auch am meisten Wildfleisch gegessen – dies liegt nicht zuletzt auch daran, dass es bei vielen Menschen an den Weihnachtsfeiertagen auf den Tisch kommt.

Lahr – Zur Weihnachtszeit gehört für viele Menschen Wildfleisch auf die festliche Tafel. "An Weihnachten haben wir keine Absatzprobleme. Wir würden aber gerne das ganze Jahr über mehr verkaufen", erklärt Wolfgang Lauer von der Jägervereinigung Lahr. "Zurzeit hat die Jagd Hochsaison und es wird viel geschossen – dementsprechend haben wir auch viel frisches Wild im Angebot", berichtet auch der Metzger Jan Tischler aus Ringsheim.

Wildfleisch auch in der Grillsaison beliebt

Die Nachfrage sei ähnlich wie in den vergangenen Jahren, da Weihnachten erst Ende der Woche sei, komme erfahrungsgemäß noch der ein oder andere Kurzentschlossene. Die Metzgerei Tischler ist für Wildfleisch bekannt. Sie bezieht ihr Fleisch aus einem Umkreis von 100 Kilometern und vermarktet auch Fleisch, was Jan, sein Bruder und sein Vater – allesamt auch Jäger – selbst jagen.

Dass Wild aber auch das ganze Jahr über schmeckt, wissen vermutlich die wenigsten. "Eingefrorenes Wildfleisch ist noch besser als frisches", sagt Lauer. Dieses sei nach dem Auftauen noch zarter und deshalb besonders schmackhaft. Außerdem sei es nach dem Vakuumieren und Einfrieren bis zu zwölf Monate haltbar. Interessierte sollten einfach bei ihrem örtlichen Jäger oder Metzger nachfragen, rät der Jäger Lauer. Die Metzgerei Tischler biete auch das ganze Jahr über frisches Wild an. "Zur Grillsaison ist Wildfleisch auch sehr beliebt", erklärt der Metzger.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) empfiehlt Interessierten, unbedingt auf die Herkunft des Wildbrets zu achten. In Supermärkten finden Verbraucher hingegen häufig Fleisch aus Osteuropa und Übersee, so der Verband. "Gerade das Fleisch aus Neuseeland hat einen schlechten CO-Fußabdruck", informiert Lauer.

Der Jägerbund hat zudem die Internetseite www.wild-auf-wild.de ins Leben gerufen, auf der mittlerweile über 400 moderne Gerichte für Wildbret stehen. Wildbret lasse sich schmoren, garen, kurzbraten oder grillen. Auf der Seite gibt es zudem Tipps für Lagerung und Zubereitung. Auch können über die Seite regionale Anbieter von Wildbret gefunden werden.

Jägervereinigung plant Wild-Kochkurs

Auch die Lahrer Jägervereinigung will Interessierten den Umgang und die Zubereitung von Wildbret näherbringen. Im kommenden Jahr wird die Vereinigung in Zusammenarbeit mit den "Wild-Rebellen" – einer Initiative des Landesjagdverbands – Kochkurse rund um das Thema Wild anbieten. "Je nach Anzahl der Anmeldungen werden wir einen oder mehrere Kurse mit den ›Wild-Rebellen‹ anbieten", berichtet Lauer.

28 900 Tonnen

Im Jagdjahr 2020/21 (1. April 2020 bis 31. März 2021) haben die Deutschen mehr als 28 900 Tonnen Wildbret von Rot- und Damhirsch, Wildschwein sowie Reh gegessen. Trotz zahlreicher abgesagter Herbstjagden wegen der Corona-Pandemie lieferten die deutschen Jäger mehr als 16 400 Tonnen Fleisch vom Wildschwein. Danach folgen Reh (8900), Rothirsch (2400) und Damhirsch (1300). Diese Werte hat der Deutsche Jagdverband (DJV) veröffentlicht.