Viel Platz zum Bahnen ziehen hat man in diesem Sommer im Terrassenbad. Foto: Baublies

Lahrer Freibäder leiden unter Besuchermangel. In Seelbach ist man zufrieden.

Lahr/Seelbach - Dauerregen, Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad – der Sommer hat sich in diesem Jahr nicht von seiner besten Seite gezeigt. Das hat Auswirkungen. Besonders die Bäder in Lahr leiden unter dem Besuchermangel. Beim Familienbad in Seelbach gibt man sich zufrieden.

Claude Woitschitzky, Badleiter des Lahrer Terrassenbads, redet nicht lange um den heißen Brei herum: "Das ist eine sehr schlechte Saison, ich kann mich nicht daran erinnern, wann es schon einmal so schlecht war", sagt er. Dabei habe die Freibadzeit so gut begonnen. "Dann kamen der Juli und der August." Etwa 56 000 Besucher zählt die Statistik für das Terrassenbad. "Ich traue mich schon gar nicht mehr nachzuschauen." In normalen Jahren kommen etwa 90 000 Schwimmer, Kinder und Jugendliche sowie Familien, um das Bad und das Wetter zu nutzen. "In vergleichbaren Jahren kam im Laufe des Sommers noch mal eine Hitzewelle, dann konnten wir immer noch aufholen, was die Besucherzahlen angeht. Danach sieht es in diesem Sommer nicht aus."

Dabei seien die Voraussetzungen gut gewesen: "So warmes Wasser wie in diesem Jahr hatten wir noch nie, weil die Nächte nicht so kalt waren", sagt Woitschitzky. Die Wassertemperatur lag meist bei 23 Grad. "Dadurch waren bei etwa 500 bis 600 Besuchern pro Tag noch mehr Leute da, als unter den Wetterumständen zu erwarten waren." Ein wenig Hoffnung hat er aber noch: "Die Menschen sind hungrig nach Sonne." Falls das Wetter wie angekündigt in der kommenden Woche noch einmal wärmer wird, könnte sich auch etwas bei der Statistik tun. "Ansonsten rechne ich mit der schlechtesten Saison überhaupt", so Woitschitzky.

"Bei uns sieht es nicht viel anders aus, als in Lahr", sagt Daniela Glanzmann, Vorsitzende des Vereins Naturbad Sulz. "Es ist eine der schlechtesten Saisons, die wir jemals hatten." Die meisten Besucher kommen ins Naturbad zwischen den Pfingst- und den Sommerferien, so Glanzmann, in der Ferien selbst würde sich der Besucherandrang ohnehin verteilen. "Ehrlich gesagt bewundere ich die Leute, die trotz des schlechten Wetters zu uns kommen, zumal ja auch das Wasser kalt wird, wenn die Sonne sich kaum blicken lässt." Wegen des Dauerregens vor rund zwei Wochen musste sie sogar schließen. "Die Wiese war Sumpfgebiet, das Volleyballfeld überschwemmt", erklärt Glanzmann.

Ein kleines Trostpflaster sei der Wasserpfad, der "sehr guten" Zuspruch erfährt. "Dadurch kommen auch noch ein paar Gäste und nutzen zumindest die Gastro-Angebote des Bads."

Silvia Hildenbrand, Bademeisterin im Familienbad Seelbach, das am 1. Juni neu eröffnete, ist dagegen zufrieden. Etwa 60 000 Besucher lockte die neue Attraktion Seelbachs an. "Betrachtet man das schlechte Wetter und den späten Eröffnungstermin zeigt die Zahl, dass das Bad sehr gut angenommen wird." Das Familienbad hätte dabei auch zum Beispiel vom benachbarten Campingplatz profitieren können.