Lahr - Die Landesgartenschau hat die Stadt Lahr 2,4 Millionen Euro mehr gekostet als zunächst angenommen. Der Gemeinderat hat am Montag die zusätzlichen Haushaltsmittel genehmigt, inklusive eines Puffers über 200.000 Euro.

Einer der Gründe war das heiße Wetter, weshalb weniger Besucher kamen. Alleine durch die geringere Zahl an Einzeleintritten gibt es einen Einnahmeverlust von 1,5 Millionen Euro. Zudem gab es durch die Trockenheit Mehrkosten für die Bewässerung (wir haben berichtet).

OB Wolfgang G. Müller sagte, dass die Ausführung der LGS ein noch größerer Aufwand gewesen sei als gedacht. Bei manchen Themen habe man deshalb nachgesteuert. So seien erst später das Bähnle oder auch die Trampoline für Kinder hinzugekommen. "Manches hätte sicherlich auch noch besser gemacht werden können." Damit andere Städte von Lahrs Erfahrungen profitieren können, werden diese nun von LGS-Chefin Ulrike Karl gesammelt.

SPD-Fraktionschef Roland Hirsch sagte, dass es immer schmerzt, wenn man Geld nachschießen müsse. Aber: Die bauliche Substanz, die nun zur Verfügung steht, hätte Lahr sonst nicht gehabt. "Die Dividende sehen wir nun jedes Wochenende. Der Seepark ist rappelvoll."

Ilona Rompel, Fraktionsvorsitzende der CDU, machte deutlich, dass sie sich die Besucherzahlen anders vorgestellt hätte. Vielleicht wäre ein Erfahrungsbericht, wie Lahr ihn nun erstellt, da hilfreich gewesen. Sie wollte wissen, ob die 2,6 Millionen Euro auch reichen. "War es das dann?" Zudem fragte sie, ob es schon bei den Themen Brücke, Sporthalle und See Zahlen gebe, was Karl verneinte. Beim See laufe das Beweissicherungsverfahren.

Annerose Deusch (Freie Wähler) lobte den großen Mehrwert des jetzigen Geländes für alle Lahrer. Sven Täubert (Grüne) sagte, dass die LGS mehr Besucher verdient gehabt hätte. Er mahnte an, nicht zu viele Veranstaltungen in den Seepark zu legen. "Die Frage ist: Welche Frequenz verträgt das Areal?" FDP-Fraktionschef Jörg Uffelmann sagte, dass kaum eine Landesgartenschau eine schwarze Null erreicht habe. "Es sollte aber kein großer Nachschlag mehr kommen."

Vera Böhmer von der Linken Liste sagte, dass das Geld, was nun in den See fließt, auch in die Innenstadt hätte fließen können.

Böhmer stimmte letztlich auch gegen den Beschluss. Sonja Rehm (Grüne) enthielt sich. Alle anderen Stadträte stimmten für die Genehmigung der zusätzlichen Haushaltsmittel.

Mehrausgaben

Folgende Mehrausgaben fielen laut Stadt unter anderem an, die nur teilweise über Einsparungen in anderen Bereichen aufgefangen werden konnten: Personalkosten für das Geländeteam (180.000 Euro), Geländepflege 120.000 Euro), Bewässerung der Grünanlagen (300.000 Euro), Parkplätze und Verkehrsanlagen (100.000 Euro), Innenausbau der Blumenhalle (100.000 Euro), Rückbau (150.000 Euro), Technikkosten bei Veranstaltungen (400.000 Euro), Bähnle (50.000 Euro) Trampolin (20.000 Euro) und zusätzliche Marketingmaßnahmen (125.000 Euro).