Die Grafik zeigt, wie der Turm aussehen wird. Derzeit ragt auf der Baustelle noch ein Kran in die Höhe. Grafik: Stihler

Spatenstich für Kletterzentrum im Mauerfeld. Eröffnung ist im Frühjahr 2015 geplant.

Lahr - Im April 2015 soll die Klettersaison beginnen. Das hat der Lahrer Alpenverein gestern beim Spatenstich im Mauerfeld mitgeteilt. Dort entsteht mitten im Landesgartenschaugelände ein 17 Meter hoher Turm.

Längst wirft die Landesgartenschau 2018 ihre Schatten voraus. Drei Jahre bevor der Startschuss fallen wird, soll ein Projekt auf dem Gelände bereits fertig sein. Es wird ebenfalls einen stattlichen Schatten werfen. Denn der Kletterturm des Lahrer Alpenvereins soll ähnlich hoch werden wie der Kran, der bereits mitten im Mauerfeld steht.

Dass der Turm dort gebaut wird, ist auch ein Wunsch der Stadt Lahr. "Das wird ein Glanzpunkt im Mauerfeld, eine großartige Attraktion", war Oberbürgermeister-Stellvertreter Walter Caroli gestern beim Spatenstich sicher. Schon 2010 habe sich der Alpenverein an die Verwaltung gewandt und nach einem Standort gefragt. Der "Schlachthof" schied aus. Die Wahl fiel aufs Mauerfeld. Die Stadt stellte Mittel für die Erschließung bereit, sicherte ihre Unterstützung zu.

Dafür bedankte sich gestern der Vereinsvorsitzende Norbert Klein. Dass der Bau nicht wie geplant im März begonnen hat, konnte er verschmerzen. Der Grund: Die Stadtverwaltung wartete noch auf Fördergelder vom Land für die Gartenschau. Derweil wurde mit dem Regierungspräsidium verhandelt, ob der Alpenverein sein Projekt auf dem Gelände schon früher beginnen könne. Unterm Strich verzögerte sich der Baubeginn dadurch um ein halbes Jahr.

"Erst lief es zäh, nun ging es umso schneller", freute sich Architekt und Vereinsmitglied Richard Stihler – und blickte auf das Fundament. Mehr als 100 Tonnen Beton werden in der Grube landen. Rund 100 Stunden ehrenamtliche Arbeit haben die Vereinsmitglieder schon geleistet. "Das wird am Ende einige Tausend Stunden geben", war Stihler sicher. Hilfreich, dass der Verein Zimmermänner, Schreiner und den Architekten in den eigenen Reihen hat.

Klein bedankte sich nicht nur bei Stihler, Statiker Matthias Rathmann und Markus Baumann von der Firma Leser, sondern auch bei Vereinsmitglied Klemens Nowack. "Kletterer und Zimmermeister – eine bessere Kombination kann man sich gar nicht vorstellen." Nowack hat beim Bau des Vereinsheims die Initiative übernommen.

Dieses wird direkt neben dem Turm entstehen. Geplant ist ein 17 Meter langer und vier Meter breiter Holzbau. "Am Nikolaustag wollen wir es aufs Fundament stellen", so Stihler. Es ist sozusagen ein Nachfolger für das "Lahrer Haus" im Pitztal. Dieses hatte der Verein jahrelang gepachtet. Der geplante Kauf fiel aber ins Wasser, da 1999 der Pachtvertrag gekündigt worden war.

Die Rücklagen machen nun den Turmbau möglich. Mit 220 000 Euro Eigenkapital und Fördergeldern von 61 000 Euro will der Verein das 400 000-Euro-Projekt stemmen. Das restliche Geld soll durch Eigenleistungen, Spenden und städtische Fördermittel aufgebracht werden.

Stihler hofft, dass der Turm im Februar 2015 stehen wird. Ab dem 1. April sollen Kletterfreunde dann auf ihre Kosten kommen. Dazu zählt übrigens auch Ulrike Karl, die das Projekt gestern als "Leuchtturm auf dem Gelände" bezeichnete. Sie ist nicht nur Geschäftsführerin der Lahrer Landesgartenschau GmbH, sondern ebenfalls Mitglied im Alpenverein.