Benotmane Adda präsentiert Hilfsgüter, die in seiner Garage lagern. Neben Schuhen und Kleidung besteht die Sammlung vor allem aus orthopädischen und medizinischen Hilfsmitteln. Foto: privat

Benotmane Adda ist Gründer und Vorsitzender des Vereins Treffpunkt Lahrer Kulturen. Der Lahrer organisiert Hilfstransporte in sein Geburtsland Algerien. Doch ihm fehlt nun ein Raum, wo er die Sachen lagern kann, ehe sie abtransportiert werden.

Benotmane Adda schließt seine kleine Garage auf und deutet hinein. Darin steht nicht etwa ein Auto. Auf der rechten Seite hängt ein Regal mit Werkzeugen. Sonst ist der Rest des Raumes bis unter die Decke vollgestopft mit Kisten. Mehr passen kaum in die Garage. Deshalb sucht Benotmane Adda dringend einen Lagerraum, in dem er weitere Hilfsgüter für Oran, Algerien, unterbringen kann.

Dort, in Oran, ist der 74-Jährige geboren worden. Mitte der 1970er-Jahre kam er nach Deutschland, seit 1979 lebt er in Lahr. Ein Jahr später wurde er deutscher Staatsbürger. Adda ist in Lahr dafür bekannt, dass er sich für andere Menschen engagiert. Es ist ihm ein persönliches Bedürfnis. Das hat dazu geführt, dass er 1999 den gemeinnützigen Verein Treffpunkt Lahrer Kulturen gründete, dessen Vorsitzender er seither ist.

Rund 180 Mitglieder zählt der Verein. Ihm gehören Menschen aus vielen Nationen an, denen eines gemeinsam ist: die arabische Sprache. „Treffpunkt Lahrer Kulturen“ hat sich unter anderem „die Förderung der Jugendfürsorge“ auf die Fahnen geschrieben. So steht es in der Satzung des Vereins.

Dreimal im Jahr fährt ein 3,5-Tonner

Vor nunmehr fünf Jahren ist es zu den Hilfslieferungen nach Algerien gekommen, in Kooperation mit dem wohltätigen Verein Waisenpate in Oran. Von dort macht sich zwei- bis dreimal im Jahr der 3,5-Tonner des algerischen Vereins auf den Weg nach Lahr – zunächst mit der Fähre nach Marseille, dann quer durch Frankreich in Richtung Südbaden. Gute 36 Stunden dauert die Anfahrt. Im Lastwagen sitzen Mitglieder des Vereins, der die Hilfsgüter vor Ort an kranke und behinderte Menschen verteilt. Auch algerische Jugendliche und junge Erwachsene kommen immer wieder mal in den Genuss eines gebrauchten Fahrrads, um den weiten Weg zur Arbeit schneller zurücklegen zu können.

„So ein Fahrrad in Afrika ist wie ein Mercedes in Deutschland“, beschreibt Adda den Stellenwert der Hilfslieferung. Im Wesentlichen besteht sie aus orthopädischen und medizinischen Hilfsmitteln wie zum Beispiel Rollstühle oder Blutdruckmessgeräte, Brillen, Kleidung und Schuhe sowie Sportsachen, die Benotmane Adda von verschiedenen Firmen bekommt, von Privatpersonen oder von einem anderen gemeinnützigen Verein, der sich ebenfalls in Sachen Hilfslieferungen gut auskennt – die „Schublade 10“ in Friesenheim.

Laster hat einen Motorschaden

All diese Sachen aus der Lahrer Garage sollten eigentlich Ende Juli auf den Lastwagen aus Afrika geladen werden, aber dazu kam es diesmal nicht. Der 3,5-Tonner, der sich bereits auf den Weg in Richtung Deutschland gemacht hatte, schaffte es nicht einmal mehr bis auf die Fähre, er war zuvor mit einem Motorschaden liegen geblieben. „Bis das repariert ist, kann es lange dauern“, sagt Adda, der um die Verhältnisse in Algerien weiß. Und die verschärfen nun in Lahr das Problem mit der Lagerung von Hilfsgütern. Denn die Garage ist so gut wie voll, gleichzeitig bekommt der Vorsitzende von Treffpunkt Lahrer Kulturen auch weiter Spenden für Afrika angeboten.

„Ich weiß bald nicht mehr, wohin mit diesen Hilfsgütern. Ich möchte aber nicht gezwungen sein, sie aus Platzmangel ablehnen zu müssen“, sagt Adda in dieser Situation. Deshalb sucht er nach einem zusätzlichen Lagerraum. Wenn der die Größe einer normalen Garage hätte, würde ihm das schon weiterhelfen, sagt er.

Kontakt zum Verein

Wer dem Verein Treffpunkt Lahrer Kulturen helfen kann, wendet sich an Benotmane Adda. Zu erreichen ist er unter Telefon 0176/83 24 88 43 oder per E-Mail an adda.2008@hotmail.de.