Rosemarie und Erhard Neumaier, auch als „Lupfer-Erhard“ bekannt, haben in den vergangenen zwei Jahren viele Marien-Grotten in der Umgebung besucht, um sich Anregungen für die eigene zu holen. Foto: Störr

Bildstöcke, Wegkreuze und Grotten sind oft zum Gedenken Verstorbener oder als Ruf nach Schutz durch den Allmächtigen erstellt worden. Erhard Neumaier hat im Juli eine Mariengrotte für den Lupferhof auf der Hofstetter Breitebene erstellt.

Im Jahr 2023 ist es alles andere als gewöhnlich, dass sich jemand mit sehr viel Mühe, finanziellem Aufwand und großem Engagement an die Erstellung einer Mariengrotte wagt. Doch Erhard Neumaier hat gute Gründe – in erster Linie gesundheitliche.

„Ich bin sehr dankbar, dass ich wieder gesund werden konnte“, benennt er seine Hauptmotivation. Weitere Krankheitsfälle in der engsten Familie – die zum guten Glück alle positiv überwunden wurden – hätten ihn darin bestärkt, eine Grotte zu Ehren der Mutter Gottes zu bauen.

Zwei Jahre der Planung liegen vor dem Bau

Zwei Jahre lang hatte er sich intensiv mit der Planung und Umsetzung beschäftigt, viele Mariengrotten in der näheren und weiteren Umgebung gemeinsam mit Ehefrau Rosemarie besichtigt – und freut sich jetzt mit ihr zusammen über die Fertigstellung. In der ersten Überlegung hatte Erhard Neumaier die Grotte am Talweg aufstellen wollen, innerhalb der Familie sei dann aber der Platz im Hof-Ensemble gewählt worden.

Und wie sich mittlerweile zeigt, war diese Entscheidung genau richtig. „Bei dem schönen Wetter sitzen wir abends gerne draußen und haben so auch etwas von der Grotte“, erzählt Erhard Neumaier beim Besuch unserer Redaktion.

Beim Bau hatte ihm der Schwager geholfen, der zeitlebens als Maurer gearbeitet hatte. Die Steine hätten sie je nach Bedarf aus dem Steinbruch geholt und verbaut, auch die Möglichkeit zur Beleuchtung der Grotte sei geschaffen worden. Bevor die Größe der Grotte fest stand, musste allerdings die Marienstatue beschafft werden. Über den Klosterladen der Gengenbacher „Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu“ wurde die gesegnete Lourdes-Maria in Italien bestellt und schließlich auch geliefert. Was Erhard Neumaier etwas bedauert, ist die begründete Angst vor Diebstahl und Zerstörung.

Gitter soll vor Diebstählen schützen

Deshalb wurde ein Schutzgitter in Auftrag gegeben, das demnächst montiert wird und auch die Versiegelung der Steine vor Witterungseinflüssen steht noch aus.

Die offizielle Einweihung und Segnung der Mariengrotte beim Lupferhof soll im engsten Kreis der Familie und mit Freunden gefeiert werden, schließlich ist auch die große Dankbarkeit für die Gesundheit innerhalb der Familie ein sehr persönliches Anliegen von Erhard Neumaier.

Marterbild und Brunnentrog

Im gleichnamigen Buch über Hofstettens Kleindenkmale aus dem Jahr 2006 sind in Hofstetten zwei weitere Mariengrotten verzeichnet. Die eine stammt aus dem Jahr 1885 und steht in der Nähe des Jorchenhofs im Salmensbach, die andere befindet sich beim Kernhof im Altersbach. Deren Alter ist allerdings unbekannt, Georg Rissler soll sie als Ersatz für einen abgegangenen Bildstock gebaut haben.