Das Projekt Atmo-Idee zur Schadstoffkonzentration ist im Europaparlament in Straßburg vorgestellt worden. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder-Bote

Projekt Atmo-Idee ist nach drei Jahren abgeschlossen / Eine Internetseite gibt Auskunft über Schadstoffkonzentration

Kehl (red/kb). Nach drei Jahren grenzüberschreitender Pionierarbeit ist das Projekt Atmo-Idee zur Luftreinhaltung im Eurodistrikt Straßburg-Ortenau abgeschlossen worden. Eine Webseite zeigt nun genau an, wie es aktuell um die Luftqualität beidseits des Rheins bestellt ist.

Mitarbeiter des Projektträgers Aspa (Gesellschaft zur Überwachung der Luftbelastung im Elsass) haben bei der Abschlusskonferenz im Straßburger Verwaltungsgebäude der Region Alsace erklärt, wie die Webseite im Zuge von Genehmigungsverfahren auf beiden Rheinseiten genutzt werden kann. Bislang wurde die Schadstoffkonzentration in der Luft auf beiden Rheinseiten unterschiedlich gemessen, es gab keine gemeinsame Datenbasis. Entsprechend war es nicht möglich, die Auswirkung eines zusätzlichen Emittenten auf die Luftqualität im Ballungsraum Eurodistrikt darzustellen und zu bewerten.

Will sich nun ein neuer Industriebetrieb im Eurodistrikt ansiedeln, so stehe allen am Genehmigungsverfahren Beteiligten die neue Webseite mit zur Verfügung: Zunächst gebe die Webseite, die sowohl das französische als auch das deutsche Recht berücksichtigt, darüber Auskunft, ob es sich um ein Vorhaben handele, das grenzüberschreitende Auswirkungen haben könne – je nach Standort des neuen Emittenten und Ausbreitungsrechnung der emittierten Luftschadstoffe.

Im zweiten Schritt könne man sich die bereits bestehende Konzentration von beispielsweise Feinstaub, Stickstoffen und Benzol an einem beliebigen Standort und in dessen Umkreis auf einer Karte anzeigen lassen. "Anschließend werden die Jahresemissionen der geplanten Industrieanlage in eine Tabelle eingegeben und das System berechnet, wie sich die Verteilung der Immissionen dadurch in verschieden großen Bereichen – von den Straßburger und Kehler Wohngebieten entlang des Rheins bis hin zum gesamten Eurodistrikt – verändern", erklärt Raphaèle Deprost von der Aspa. "Schließlich wird die Zusatzbelastung durch den neuen Emittenten zu der bestehenden Schadstoffkonzentration hinzugerechnet, sodass die neue Gesamtbelastung auf einen Blick erkennbar ist", so Deprost.