Grund ist die neue Tramlinie zwischen Straßburg und Kehl

Entlang der B 28 werden rund 42 Bäume mithilfe eines Krans ausgegraben. Sie werden unter anderem an der Hebelschule neu eingepflanzt. Grund ist der Bau der neuen Tramlinie zwischen Kehl und Straßburg.

Kehl (red/far). Statt die Platanen abzusägen, die an der B 28 für den Bau der Tramlinie von Straßburg nach Kehl weichen müssen, lässt die Stadt die Bäume verpflanzen, heißt es in einer Mitteilung. Die Bäume werden in die Umgebung von Schulen und Kindergärten, ins Rheinvorland oder auf den Ehrenfriedhof neu eingepflanzt. Deshalb hebt seit einigen Tagen ein Laster mit einem Kran die Platanen von den Verkehrsinseln auf der B 28 aus.

Dazu rollt der Laster mit einer sogenannten "Rundspatenmaschine" – einer Zange bestehend aus vier kreisförmig angeordneten, spitz zulaufenden Schaufeln – auf die Platane zu. Anschließend umschließen die Spaten den Baumstamm. Es knirscht leise, wenn sie sich bis zu 1,5 Meter tief in die Erde bohren. Danach wird um den Baumstamm ein Gurt gelegt, der den Stamm gerade halten soll. So können die etwa vier Tonnen schweren Platanen schonend aus der Erde gehoben werden. So ist sie dann zum Abtransport in die Hebelschule bereit.

Dort findet das gleiche Spektakel in umgekehrter Reihenfolge statt: Der Baum wird in ein vorher ausgestochenes Loch gesetzt, ein Arbeiter prüft, ob er wirklich gerade steht und dann öffnet sich die Zange am Kran, die Spaten tauchen langsam wieder aus der Erde auf. Die neue Platane steht.

Insgesamt werden neun Platanen vom Grünstreifen, der die nördlichen von den südlichen Fahrspuren der B 28 trennt auf die Rasenfläche an der Hebelschule kommen. Drei weitere werden in die Hochbeete auf dem Schulhof gesetzt. Wenn die Bäume sicher stehen, wird die Baumkrone getrimmt. Denn durch das Umsetzen sind die Wurzeln gestutzt worden. So soll zwischen Wurzel und Krone ein Gleichgewicht geschaffen werden.

Damit die Bäume sich an ihre neue Heimat gewöhnen, wird eine "Reha-Zone" um sie herum errichtet. Dazu gehören ein Drainageschlauch zur Bewässerung, eine Drahtseilverankerung zur Befestigung und ein Verdunstungsschutz aus Schilf. Zudem werden die Platanen mit Pflanzsubstrat gefüttert.

"Die Nachsorge dauert nur wenige Tage", sagt Cornel Wilde, Prokurist der Firma Zöller Arbor International, die die Verpflanzungen durchführt. "Die Nachsorge übernehmen wir, um die Pflege mit Wasser und Dünger kümmert sich danach die Stadt Kehl", erklärt er weiter. Bis der Baum sich an seinen neuen Standort gewöhnt habe, er wieder vollständig verwurzelt sei, dauere es mindestens drei Jahre.

Die Ausbesserungsarbeiten am Grünstreifen auf der B 28 gehen viel schneller vonstatten. In die großen Löcher, die nach der Aushebung der Bäume zurückbleiben, kommen die Erde und der Rasen, die an aus den Löchern an der Hebelschule stammen.

Weitere Standorte für die ingesamt 42 zu verpflanzenden Bäume sind der Ehrenfriedhof, das Rheinvorland, die Kindergärten in der Vogesenallee, in der Kreuzmatt und in Leutesheim sowie der Spielplatz in Zierolshofen und ein Beet in der Kehler Straße in Marlen. Für die Autofahrer komme es auf der B 28 nur zu geringen Verkehrsbehinderungen, heißt es in der Mitteilung. Lediglich der Linksabbiegerstreifen an den Turns in Fahrtrichtung Kehl seien bis Montag, 14. Dezember, gesperrt, teilt die Verwaltung mit. Bis dahin soll die Aktion beendet sein.